servus.at & Open Source History
servus.at (1) hat sich aus dem direkten Umfeld und einem Projekt der Stadtwerkstatt in Linz als eine eigenständige und notwendige Initiative herauskristallisiert.
Zur Zeit der Entstehung boomten bereits kommerzielle Interessen im Netz und die Schaffung einer nicht marktorientierten Struktur für Kunst und Kulturschaffende war das erklärte Ziel.
Mit einer eigenen Internet Anbindung an das ACOnet (Austrian Academic Computer Network for science, research, education and culture) bewegt sich servus.at seither unabhängig im Spannungsfeld von Kunst-Kultur-Gesellschaftspolitik und Technik.
Seit 1996 betreibt servus.at als eigener Verein eine technische Infrastruktur für Kunst und Kulturschaffende. Schon früh wurde das Potential freier Betriebssysteme unter Linux und die Offenheit von Open Source Software erkannt und entsprechend eingesetzt.
Die Überzeugung, dass Information, Quellencode von Software, Experimente, Musik, Videos als Kulturgüter auch frei zugänglich sein sollen, ist seit der Vereinsgründung eine grundlegende Haltung.
Die servus Community besteht aus Vereinsmitglieder, die nahezu unlimitierten Zugang zur vorhandenen Server-Infrastruktur genießen. Wissenstransfer und die Anstiftung zur Verwendung von freier und Open Source Software, wie auch von freien Inhalten ist essenzielles Vereinsziel. Egal ob es um die Realisierung von Projekten, Experimenten oder um den täglichen Umgang mit neuen Kommunikationstechnologien geht.
Obwohl seit dem dot.com Crash 2001 und mit in dem so genannten Web 2.0 Zeitalter Online-Werkzeuge zur Vernetzung und Veröffentlichung von Inhalten einer breiten Masse weitgehend gratis zur Verfügung stehen, sind die Anforderungen an servus.at durch die Community nicht geschrumpft - im Gegenteil. Gerade jüngste Entwicklungen zeigen auf, was sich hinter Gratis-Plattformen verbirgt und wer daraus Profit schlägt.
Mit servus.at haben Kunst und Kulturschaffende eine direkte Ansprechpartnerin, der sie im Umgang mit Daten vertrauen kann. Der persönliche Kontakt mit den NutzerInnen und der Zugriff auf eigene Server macht die Qualität von einem Kulturnetzwerk wie servus.at und auch der in Graz beheimateten Initiative mur.at aus. Mit dem Betreiben einer solchen Infrastruktur wird weder mit Daten gehandelt noch kommerziellen Interessen verfolgt.
Im Sinne von servus.at beginnt Medienkompetenz da, wo ein reflektierter und kritischer Umgang mit neuen Medien praktiziert wird. Wo Vorteile und Nachteile von bestehenden Möglichkeiten diskutiert werden und in einen politischen Zusammenhang gebracht werden.