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Terrorist Tamagotchi - Grober Verlauf / Bericht

Im Rahmen des Kupf-Innovationstop 2010 zum Thema "Mit Sicherheit?" wurde das Projekt „Terrorist Tamagotchi“ eingereicht und mit 8.000 Euro gefördert.

Zum Inhalt (kurz)
Bei dem Projekt Titel Terrorist Tamagotchi (Arbeitstitel) wird ein Facebook-Spiel entwickelt. Ziel des Spieles ist, SpielerInnen am Ende eindrücklich vor Augen führen zu können, welche eigenen Spuren bei Aktivitäten innerhalb eines sozialen Netzwerkes hinterlassen werden und wie schnell sich die eigene Rolle von der unverdächtigen Spielerin zur „Verdächtigen“ (TerroristIn) verwandeln kann. Das Spiel bedient sich realer politischer Bezüge im Zusammenhang mit Sicherheit und Terror in Österreich. Die Aufgaben die, die SpielerIn zu erfüllen hat, heben sich nicht wirklich von gewohnten Aktivitäten innerhalb von sozialen Netzwerken ab, aber werden neu kontextualisiert. So werden Aktionen, die im „Normalfall“ unter freundschaftliches Verhalten fallen, auf einmal eher mit dem Akt der Spionage in Verbindung gebracht. Das „Freunde finden und einladen“ wird zum „Rekrutieren einer Gemeinschaft“ für eigene Interessen. Das beurteilen von Freunden durch „Tags“ wird einfach zur Verdächtigung usw. Bei der Entwicklung dieses Spiels gibt es große Herausforderungen zu beweltigen.

1. Ein geeignetes Team finden
2. Das Vorhaben und die Ansprüche des Spiels in eine narrative Geschichte mit realen Bezügen verpacken
3. Die technischen Grundlagen und Schnittstellen von Facebook recherchieren und testen.
4. Der Aufbau einer Infrastruktur, um das Spiel entwickeln und technische Tests durchführen zu können.
5. Das reduzieren der narrativen Geschichte auf technische Anforderungen. Spiel Mechaniken entwickeln.
6. Das Bauen eines Grundgerüsts der Spielumgebung
7. Testen und Weiterentwickeln
8. Die endgültige Umsetzung in all seinen Feinheiten. Programmcode, Detail-Texte, Grafiken etc

Die Herangehensweise und der Verlauf des Projektes
Nach der Förderzusage durch die oberösterreichische Kulturplattform (Kupf) am
1. April 2010 wurde das Projekt im Juni 2010 mit einem „Open Call“ gestartet. Inhaltliche MitarbeiterInnen, technische Cracks und GrafikerInnen waren gesucht und gefunden. In einem offiziellen Treffen am 20.07.2010 wurden die inhaltlichen MitarbeiterInnen aus 19 BewerberInnen ausgewählt.

Zum Kern der MitarbeiterInnen zählen bis dato:
Mag., MAS Margarita Köhl, Forschungsassistentin an der Wiener Universität, Abteilung Kommunikation, unabhängige Gamedesignerin.
Evelyn Kokes, bildende Künstlerin und Kulturwissenschafterin.
Anna M. Liebman, freie Philosophin und Kulturaktivistin.
Martina Sochor, freie Grafikdesignerin.
Thomas Warwaris, servus.at Vorstand, Security Experte
Rainer Ruprechtsberger servus.at Vorstand, IT-Experte

Treffen und Klausuren

September 2010
Die erste große dreitägige Klausur für die Entwicklung der narrativen Geschichte rund um das Spiel findet vom 10. bis 12. September 2010 im Hafengelände bei der Gruppe Time's Up statt. In den drei sehr produktiven Tagen können grobe Züge des Inhalts entwickelt werden, allerdings wirkt der daraus entstandene Umfang und die Komplexität des Vorhabens etwas bedrohlich. Unter der Webseite http://tt-servus.at wird die Klausur dokumentiert.

Oktober 2010
Am 24.10.2010 findet eine weitere neun stündige Klausur statt. Es wird immer noch an der Geschichte und dem Einstieg ins Spiel auf inhaltlicher Ebene gefeilt. Hinzu kommen erste grobe Recherche Ergebnisse zum Thema technische Schnittstellen durch die technischen
MitarbeiterInnen.

November 2010
Am 6.11.2010 werden die Ergebnisse der inhaltlichen Gruppe im Kupf-Büro präsentiert und wieder an der Vereinfachung und an Details der Geschichte getüftelt.
Es folgen einige virtuelle Treffen mit Mumble 1

Dezember 2010
Am 6.12.2010 folgt ein weiteres Treffen im servus Clubraum. Reduktion des Inhalts auf Spiel-Mechaniken.
Finanzen
Bis zu dem Zeitpunkt gab es keine Überweisung durch das Land Oberösterreich.

Jänner 2011
Keine weiteren Treffen. Zusage der Fördersumme am 19.01. 2011 durch das Land Oberösterreich.

Februar 2011
Am 11.02.2011 Bei dem Treffen wird an der Verbesserung der vorhandenen Inhalte auf der Webseite gearbeitet. Die Einbindung von freiwilligen Tech Cracks, die Erweiterung des Teams steht zur Debatte. Der ambitionierte Zeitplan schwindet.
März
Jeder arbeitet für sich. Kontaktieren von CoderInnen.

April 2011
Austausch-Treffen mit IT-Profies (http://gtn-solutions.com/) mit Facebook Erfahrung. Präsentation unsere Projektes.
Wertvolle Vernetzungen entstehen. Weitere Leute werden ins Projekt geholt.
Michael Huber, FH-Salzburg
Andreas Hufler, studiert an der TU Wien Medieninformatik mit Schwerpunkt Spieleentwicklung

Veranstaltung zum Thema und zum Projekt
Vortrag Anne Roth, Berlin
http://playground209.servus.at/content/du-bist-terrorist
Do, 28. April 2011/19:00
Wissensturm - E09 / Erdgeschoß
Kärntnerstraße 26, 4020 Linz, Österreich
Dass virtuelle Aktivitäten auch eine direkte Konsequenz auf das reale Leben haben können, beweist die Geschichte von Anne Roth aus Berlin.
Anne Roth (annalist) lebt in Berlin und ist Medienaktivistin, Journalistin und Mutter zweier Kinder. Seit Juli 2007 wurde sie als Partnerin ihres Lebensgefährten bekannt. Andrej Holm, Soziologe wurde morgens um 7 Uhr in der eigenen Wohnung als Terrorist festgenommen. Ab diesem Zeitpunkt begann Anne Roth (annalist) über das Innenleben einer Terrorismus-Ermittlung zu bloggen und begann Web 2.0 Plattformen zu nutzen, um das absurde Theater der eigenen Überwachung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. http://annalist.noblogs.org

Mai 2011
Im Rahmen der servus.at Veranstaltung „Art Meets Radical Openness“ (LiWoLi 2011) auf der Linzer Kunstuniversität findet ein Schwerpunkt zum Thema soziale Netzwerke statt.
Das Terrorist Tamagotchi Konzept wird öffentlich präsentiert.
(http://tt.servus.at/content/pr%C3%A4sentationen)

Bei einem Workshop wird der Softwarekünstler Owen Mundy, US/De unterstützend fürs Projekt gewonnen. Er hat Erfahrung mit Facebook-Apps und hat die Applikation „Give me my Data“ erstellt. „Give me my Data“ ist eine kleine Software, mit der man interessante Daten aus Facebook als wieder verwertbare Formate (.txt, cvs., etc) exportieren kann. Facebook bietet diese Möglichkeit nicht standardmäßig an.

31.05.2011, 1.06.2011 – TT-Code-Sprint
Teilnehmerinnen: Rainer Ruprechtsberger , Thomas Warwaris, Fire, Michael Huber,
Andreas Hufler.
Alle technische EntwicklerInnen treffen sich in Linz. Die Projektinfrastruktur für eine gemeinsame Entwicklung und die technische Infrastruktur für das zu entwickelnde Spiel (Datenbanken, Server) werden installiert.

Juli, August 2011
Task force

September 2011
Fertiges Spiel.