Vergessene Zukunft. Radikale Netzkulturen in Europa
Mi., 28. März 2012, 19.30 Uhr
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Universität Wien
Hofburg, Batthyanystiege, Schreyvogelsaal
1010 Wien
Mitte der 1990er entstand in Europa eine äußerst aktive Medienszene, die sich intensiv, kritisch und experimentell mit den Versprechungen und Risiken der neuen Informationstechnologien auseinandersetzte. Schon in ihrer Pionierzeit schafften Netzkulturen mithilfe des Internet neue politische, soziale und kulturelle Aktionsräume und damit die Möglichkeit einer gesellschaftlichen Implementierung von Online-Medien, die vielfach auch Konflikte und Konfrontationen nach sich zog. Fast zwanzig Jahre später marschiert die mittlerweile zweite Generation einer kritischen Netzbewegung auf den Straßen, um gegen eine sich zunehmend bedrohlicher abzeichnende Einschränkung des freien Austauschs von Wissen und kulturellen Inhalten zu protestieren (Stichwort ACTA).
Das im Februar 2012 im Transcript-Verlag erschienene Buch "Vergessene Zukunft. Radikale Netzkulturen in Europa" rekonstruiert die Generationenablöse einer aktivistischen Medienkultur und zieht anhand kultur- und medienhistorischer Perspektiven Rückschlüsse auf aktuelle und zukünftige Fragen der digitalen Kulturentwicklung. Allen voran steht die Frage, ob und inwieweit sich aus den frühen Modellen der Netzpionierjahre alternative Visionen für eine Zukunft jenseits von Google und Facebook ableiten lassen.
Es diskutieren:
Jana Herwig (Institut Für Theater-, Film- und Medienwissenschaft)
Felix Stalder (Mitherausgeber; World-Information Institute)
Petja Dimitrova (Künstlerin)
Thomas Lohninger (Stopp Acta!)
Moderation: Sonja Bettel (ORF)
Einführung: Ramon Reichert (Institut Für Theater-, Film- und Medienwissenschaft)
-- Das Buch:
http://www.transcript-verlag.de/ts1906/ts1906.php
Vergessene Zukunft. Radikale Netzkulturen in Europa
Clemens Apprich, Felix Stalder (Hrsg.) transcript Verlag (2012)
ISBN 978-3-8376-1906-5
Eine Publikation des World-Information Institute