MEDIENFREIHEIT – FREIE MEDIEN - Thema: Weißrussland – noch immer die letzte Diktatur in Europa
Programm der Ausstellung
MEDIENFREIHEIT – FREIE MEDIEN
25. Mai 2007 | Freitag
16 Uhr: Begrüßung
Mediengespräch und Führung für MedienvertreterInnen
Möglichkeit zu Interviews mit KünstlerInnen aus Weißrussland
17 Uhr: offizieller Ausstellungsbeginn
Pressetext:
Weißrussland – noch immer die letzte Diktatur in Europa
Solidaritätsveranstaltung und Ausstellung in der Stadtwerkstatt Linz
Linz. Seit drei Jahren arbeiten junge Künstlerinnen und Künstler aus Minsk und Linz an einem gemeinsamen Traum: eine Ausstellung in einem freien Weißrussland. Ursprünglich hatten sie gehofft, diese Ausstellung könnte in Minsk verwirklicht werden; die Revolution in der Ukraine hatte ihre Phantasie beflügelt, dass in Weißrussland ebenfalls einen politischen Umschwung erleben könnte.
Doch ihre Hoffnung wurde im März des Vorjahres brutal zunichte gemacht. Bereits in der Woche nach den Präsidentschaftswahlen wurde die Demokratiebewegung in Minsk vor den Augen der Weltöffentlichkeit nieder geknüppelt, weil sie gegen die unfairen Methoden protestierte, mit denen sich der Langzeitmachthaber Viktor Lukashenko erneut den Wahlsieg gesichert hatte. Binnen weniger Stunden wurden hunderte Menschen in Minsk verhaftet, in der Folge verloren viele von ihnen ihren Studien- oder Arbeitsplatz. Seit dieser Säuberungsaktion herrscht in Weißrussland wieder ein einziger Mann und eine einzige Partei.
Die EU kritisierte (wörtlich) den „betrügerischen“ und „ungerechten“ Ablauf der Wahlen und stützte sich dabei auf die Schlussfolgerungen der OSZE-Wahlbeobachter sowie auf zahlreiche Bild- und Tondokumente, die belegten, dass auf die Zivilbevölkerung und die demokratische Opposition in Weißrussland massive Repressionen ausgeübt wurden.
Im April 2006 beschloss der Rat der Europäischen Union für den weißrussischen Machthaber sowie für 30 Mitglieder seiner Führungsriege ein Einreiseverbot in alle Mitgliedstaaten der EU. Die OSZE forderte Lukashenko mehrmals auf, die Verfolgung von Regierungsgegnern zu beenden. Die Lage hat sich jedoch bis heute nicht verändert: Weißrussland ist noch immer die letzte Dikatur in Europa.
Die (eingangs erwähnten) Künstlerinnen und Künstler aus Österreich und Weißrussland (sie gaben sich selbst den Namen „Zaenka Kollektiv“ – „Kollektiv der Angsthasen“) haben nicht resigniert und organisieren eine gemeinsame Ausstellung in Linz. Diese steht unter dem Thema „Medienfreiheit – Freie Medien“ und ist ab Freitag das ganze Linzfest hindurch (vier Tage) in der Stadtwerkstatt Linz zu sehen. Unterstützt wird ihre Arbeit von Menschen, die aus Weißrussland nach Österreich emigriert sind, von RadiomacherInnen, JournalistInnen, vom Kulturserver servus.at, der Stadtwerkstatt Linz, vom Kulturamt der Stadt Linz und zahlreichen freiwilligen HelferInnen. Die Fäden wurden von „BACKLAB“ gezogen – einem Kollektiv, das die eigene künstlerische Freiheit immer wieder dazu einsetzt, um KünstlerInnen in anderen Ländern zu unterstützen.
„Diese Ausstellung wird viele BesucherInnen schockieren. Die Prügel, die Viktor Lukashenko durch seine Sonderkommandos austeilen läßt, werden auch hier in Linz Schmerzen verursachen – auch ohne den direkten Kontakt mit Schlagstöcken. Wir haben Amateuraufnahmen gesammelt, die zum Beispiel zeigen, wie wehrlose ältere Menschen von schwarz vermummten Einheiten brutal nieder geknüppelt werden“, meint einer der Ausstellungsmacher. „Wir zeigen keine netten Fotos aus Osteuropa, sondern nackte Tatsachen, die auch in den österreichischen Medien untergehen. „Wo es keine Medienfreiheit gibt, dort kontrollieren Leute wie Lukashenko die Macht. Wo es keine Demokratie gibt, dort gibt es keine freien Medien und keine Meinungsfreiheit. Genau das gibt es bei dieser Ausstellung zu erleben.“
„Die Ausstellung richtet sich an Interessierte aller Altersgruppen, denen nicht nur die eigene Freiheit am Herzen liegt. Viele in Weißrussland leiden darunter, dass die freien Menschen im Westen eine –Diktatur in Europa dulden. Die BesucherInnen des Linzfestes können zeigen, dass sie nicht mehr wegschauen wollen“, meint einer aus dem „Kollektiv der Angsthasen“.
Zum Auftakt des Linzfestes gibt es am Freitag, den 25. Mai, ein großes Solidaritätsfest von bekannten KünstlerInnen (wie Roland von der Aist) aus Wien, Linz und Salzburg – und täglich wird die Liste der UnterstützerInnen länger. Aus Minsk anreisen wird die Rockband „INDIGA“ – stellvertretend eingeladen für alle Künsterlnnen, die in Weißrussland durch Auftritts- und Sendeverbote unterdrückt werden.
Dieses Solidaritätsfest findet bei freiem Eintritt im Saal der Stadtwerkstatt Linz statt –
eine FREE PARTY also im doppelten Sinn!
25. Mai 2007 | Freitag ab 21 Uhr im Saal der STADTWERKSTATT LINZ
SOLIDARITÄTSFEST - FREE BELARUS PARTY
!! FREIER EINTRITT !!
Live:
die Rockband INDIGA (aus Minsk, Weißrussland)
ROLAND VON DER AIST (Linz)
X.I.L. (’ex:il) (Linz)
Visuals:
Karin Steinbinder (Kingom of Illusions)
Francesca (Linz)
Refect & Woei (Salzburg/Seoul)
DJ-Line
Josef Gaffl (Kingdom of Illusions)
Aka Tell (Linz)
Spook (Wien)
Öffnungszeiten der Ausstellung
MEDIENFREIHEIT – FREIE MEDIEN
25. Mai 2007 | Freitag
Ausstellung von 16 Uhr – 20 Uhr
26. Mai 2007 | Samstag
Ausstellung von 10 – 16 Uhr
27. Mai 2007 | Sonntag
Ausstellung von 10 – 16 Uhr
28. April 2007 | Montag
Ausstellung von 10 – 14 Uhr
Kontakt:
Josef Gaffl | Tel. 0699 1199 4377 | josef.gaffl@gmail.com
Fotos werden auf Wunsch gerne per Email zu gesandt