Performative Strategien zu "Kultur der Differenz" gegen kulturelle Hegemonien
Performative Strategien zu "Kultur der Differenz" gegen kulturelle Hegemonien
source: http://esc.mur.at/prologue-symp2007.html
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Unser Leben in allen Aspekten wird zusehends Normierungen unterworfen, die den Mechanismen von Überwachung, Sicherheit und Kontrolle, wirtschaftlichen Aspekten oder elitären Zugangsbeschränkungen zugute kommen oder diese überhaupt erst ermöglichen.
In welcher Weise sind Konzepte von Gesellschaft (Arbeit, Migration, Entwicklung von Nationalstaaten, Prekariat) und Körper (Gender, Haut, Grenzen, Performance) durch künstlerische Mittel und Strategien aufspürbar, beschreibbar und veränderbar?
Die Aufgabe, der sich die teilnehmenden Künstler_Innen und Theoretiker_Innen sowie die ESC stellen, ist die der Analyse und Bearbeitung von potentiell vorhandenen Freiräumen und Möglichkeiten, die aus gesellschaftspolitischen und technologischen Entwicklungen entstehen können oder durch sie verschwinden, oder wie Butler sagt:
So ist politisch wichtig, dass Menschen die Frage stellen 'was ist möglich' und an Möglichkeit glauben. Philosophie gibt Menschen die Möglichkeit, die Welt zu denken, als wäre sie anders. Ich denke, eine lebendige Bewegung braucht ein intellektuelles Leben, sonst wird sie sich einfach nur wiederholen. Sie sollte versuchen, ihre Grundsätze im Lichte neuer politischer Umstände zu überdenken. (Butler, 2004)
Erst die speziellen Situation des Labors als Experimentierraum und der ESC als Produzentin, wo Künstler_Innen und Theoretiker_Innen der verschiedensten Diziplinen immer wieder in Symposien und Arbeitsmeetings als auch in Worklabs über einen längeren Zeitraum zusammenarbeiten, schuf die Situation, dass die Frage 'was ist möglich' nicht nur in den individuellen Arbeiten verfolgt wurde, sondern ein gemeinsames neues Kunstprojekt entstand: [prologue].
[prologue] III - Performative Strategien
"Zentraler Punkt der Auseinandersetzung und Reflexion in [prologue] III sind Prozesse der (Weiter)Entwicklung eines politischen Subjekts und Formen politischer Widerstandsfähigkeit, die Gendererzählungen miteinbinden und gleichzeitig überschreiten, in Richtung einer präsizen politischen Reartikulation und politischen Handlungsfähigkeit in Räumen der Kunst, Kultur, Arbeit und Geschichte. Der Focus liegt diesmal auf performativen und Transgender Politiken, die widerständige Kräfte mobilisieren, die sich mit Leben und Community beschäftigen."
Marina Grzinic