From dust till dawn
Im Mai 2006 haben Dietmar Offenhuber und Markus Decker in Kooperation mit servus.at an dem Prototypen für die Installation "From dust till dawn" gearbeitet.
Mit einem Flächenlaser und einem Kameraerkennungssystem soll Staub erkannt werden und zu einem ungewöhnlichen Interaktionsmedium werden lassen.
Staub verhält sich chaotisch und ist schwer erfassbar, zudem eigentlich nicht besonders beliebt und als "Schmutz"gleichgesetzt in unserem Kulturkreis. Staub wird eigentlich ständig zu beseitigen versucht. "Viel Staub aufwirbeln" heisst auch Lärm um etwas machen, was vielleicht besser verdeckt bleiben sollte. Der Kontrollverlusst ist die grösste Angst unserer technologisierten Gesellschaft und ist deshalb unmittelbar eine Herausforderung sich mit Staub näher zu beschäftigen.
Der Staub und Atmosphäre leer stehender Räume bilden das Interaktionsmedium des ersten Versuchsaufbaus. Ein knapp über dem Boden angebrachtes Raster von Linienlasern erzeugt eine zunächst nicht sichtbare, zusammenhängende Lichtfläche. Objekte und Partikel, die diese Fläche durchbrechen, wie etwa Staub, Zigarettenrauch oder größere Objekte werden im Streiflicht der Laser als Oberfläche oder Umriss sichtbar. Die Umrisse und Staubmuster werden erfasst und ihre 2 dimensionalen Bewegungen in einem xy-Raster-Synthesizer zu Staubmustersound. Jeder Schritt der BetrachterIn, ja deren bloße physische Anwesenheit setzt die Luft in Bewegung und wirbelt Staub auf. Man hat es hier mit einem fragilen und schwer kontrollierbarem Interaktionsmedium zu tun, das dem Begriff tangible media seine Unverbindlichkeit nimmt: vom Tragen schmutzempfindlicher Kleidung wird abgeraten.
Das Projekt From dust till dawn bei der Ars Electronica 2006