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Treffpunkt Salzkammergut 10. Ausgabe
Treffpunkt Salzkammergut ist die neue Info und Service Show im Freien Radio Salzkammergut. In Treffpunkt Salzkammergut geht es um Neuigkeiten aus dem Salzkammergut, Themen die bewegen und Veranstaltungstipps rund um Kultur und Natur. Im Rahmen von Fit für die Natur, verrät Moritz Reisenberger immer aktuelle Wandertipps aus der Umgebung.
Zur Halbzeit gibt es die aktuellsten Nachrichten aus dem Salzkammergut und der Welt.
Themen in dieser Sendung:
- Zivilschutzprobealarm
- Tag der offenen Tür der HTL Hallstatt
- Kurz und Kompakt,die aktuellsten Nachrichten und Veranstaltungstipps aus dem Salzkammergut
- Tipps zum Gebrauch des Mundnasenschutzes
- Fit für die Natur
- Sportüberblick
…….und vieles mehr
Nächste Sendung:
Live aus dem FRS Studio – am 20.11.2020 um 17:05 Uhr
„Treffpunkt Salzkammergut“ mit Moritz Reisenberger am 16.10.2020
Schlag auf Schlager 008 – Country-Musik im Schlager
Neues von Klima, Koalition, S1 und S8, Platz für Wien Unterschriftenübergabe und Hiroshima Lesung
Zuerst gibt es heute 3 aktuelle Presseaussendungen zum Thema Klimaschutz, Verkehr und den drohenden Autobahnen, einen Kurzbericht zur Platz für Wien Unterschrieftenübergabe beim Wiener Rathaus und dann eine Lesung zum Thema Hiroshima, die wir im Kaisermühlen Werkl aufnehmen durfen.
1)Greenpeace, Fridays For Future und Klimavolksbegehren fordern „Klima-Koalition“ für Wien:
„Als wichtigsten Hebel für effektiven Klimaschutz sehen die VertreterInnen der Klimabewegung den Verkehr. Greenpeace, Fridays for Future und Klimavolksbegehren fordern deshalb den Ausbau von Öffis, Rad- und Fußwegen, das Aus für den Lobau-Tunnel und die dritte Flughafenpiste sowie eine „Autofreie Innenstadt“.(..) Greenpeace erwartet sich von der zukünftigen Stadtregierung ein engagiertes Ausbauprogramm für den öffentlichen Verkehr, die FußgeherInnen sowie den Radverkehr: „Wien muss aus seinem Dornröschenschlaf aufwachen und darf nicht mehr an längst überholten Infrastrukturplänen festhalten. Es kann nicht sein, dass Milliarden Euro in fossile Saurier-Projekte wie die Lobau-Autobahn oder eine dritte Piste am Flughafen Wien-Schwechat gesteckt werden. Das wären gewaltige Fehlinvestitionen. Stattdessen brauchen wir dieses Geld dringend für ein dichteres Öffi-Netz an der Donau, mit dessen Ausbau auch wesentlich mehr Arbeitsplätze geschaffen werden können“, meint Greenpeace Geschäftsführer Alexander Egit.(..) Klimabewegung Fridays For Future: Wenn die nächste Wiener Regierung das Pariser Abkommen einhalten soll, muss sich SPÖ-Chef Ludwig an unsere Forderungen halten „und den Bau des Lobau-Tunnels verhindern. Denn die Zeit drängt: Die Verabschiedung des Pariser Abkommens ist fünf Jahre her und PolitikerInnen weltweit ignorieren vorgegebene Klimaziele. Wien muss als Stadt in einem der reichsten Länder der Welt vorangehen und zum Wohl junger Generationen mutige Klimapolitik umsetzen.“ aus: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201015_OTS0027/greenpeace-fridays-for-future-und-klimavolksbegehren-fordern-klima-koalition-fuer-wien2)Platz für Wien Unterschriftenübergabe im Wiener Rathaus
3)Marchfeldschnellstrasse: Umweltverträglichkeitsprüfung in 2. Instanz schon am 1. Verhandlungstag beim Bundesverwaltungsgericht beendet: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201014_OTS0103/s8-marchfeld-schnellstrasse-gerichtsverhandlung-endete-bereits-am-ersten-tag
1sTaRtUrLhttps://noe.orf.at/stories/3071462/
https://www.noen.at/niederoesterreich/wirtschaft/s8-verhandlung-zur-marchfeld-schnellstrasse-geschlossen-marchfeld-bezirk-gaenserndorf-gaenserndorf-bau-grossprojekte-niederoesterreich-transport-ludwig-schleritzko-s8-228659066
4)VIRUS Presseaussendung zu einer Lobau-Autobahn:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201015_OTS0068/virus-zu-lobautunnel-fehlgeschaltete-ampel-gruenes-licht-verfrueht
5) Hiroshima – eine Lesung im Kaisermühlen Werkl:
https://www.werkl.org/
G’sund bleib’n!
Erzählt wird von Heilanwendungen bei übertragbaren Erkrankungen in früherer Zeit. Erinnerung an Selbsthilfe, bevor unser Gesundheitssystem auf- und ausgebaut wurde. Derzeit ist die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum wegen der Coronavirus-Pandemie eingeschränkt. Ständiges Mitdenken ist nötig, um sich zu schützen oder zu verhindern, andere Leute in Gefahr zu bringen, sollte man selbst mit dem gefährlichen Virus infiziert sein.
Stefan K. Heider, Musik: Oxyjane
In dieser Sendung liest Stefan K. Heider eigene Texte. Die Musik kommt von Oxyjane.https://cba.fro.at/474851
Wochenrückblick KW 42: Von Razzien und Regulierungsversuchen
Wir starten ins Ende einer Woche mit alarmierend hohen Zahlen der gemeldeten Corona-Neuinfektionen. Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit gut informiert ist. Damit die Maßnahmen wirken können und auch in den kommenden Wochen die Versorgung schwer Erkrankter durch das Gesundheitssystem geleistet werden kann.
Auch bei uns ist Corona Thema. Jana Ballweber kommentierte ein unkritisches Interview mit einem Corona-Leugner im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Anstatt eine kritische Öffentlichkeit herzustellen, hat sich der Hessische Rundfunk für dessen Diskursstrategie instrumentalisieren lassen. Dass es sich bei diesem Thema um das heiße Eisen der Stunde handelt, haben wir auch in den Kommentaren bei uns auf dem Blog und bei Facebook gemerkt.
Zur Aufgabe des Journalismus, Wissenschaft und Wahrheit, der Rolle der Öffentlich-Rechtlichen mussten viele grenzüberschreitende Kommentare moderiert werden. Aber wir freuen uns sehr, wenn unsere Community durch Gegenrede die Kommentarspalten ausgleicht (fühlt euch gerne angesprochen, mitzumachen).
Razzia bei FinFisher nach unserer AnzeigeNachdem wir letztes Jahr den Münchner Staatstrojaner-Hersteller FinFisher mit anderen NGOs zusammen angezeigt haben, gab es Anfang Oktober groß angelegte Razzien in und um München und in Rumänien. Der Zoll ermittelt wegen des Verdachts, dass Software „ohne die erforderliche Ausfuhrgenehmigung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ausgeführt worden sein könnte“.
Die Anwält:innen von FinFisher hatten zuvor per einstweiliger Verfügung erreicht, dass wir einen Artikel offline nehmen mussten, weil die Berichterstattung einseitig und vorverurteilend gewesen sei. Wir werden über weitere Entwicklungen berichten. Der Artikel zu den Razzien ist auch auf Englisch erschienen.
Geheimdienstkontrolle: Deutschland hinkt hinterherDie Reform des BND-Gesetzes läuft nach dem aktuellen Stand darauf hinaus, dass anstatt besserer Kontrolle neue Überwachungsbefugnisse eingeführt werden. Das Bundesverfassungsgericht hatte im Mai verfassungswidrige Teile des Gesetzes gekippt. Im internationalen Vergleich sind die Nachrichtendienste in Deutschland sehr schlecht kontrolliert. In sechs Vorschlägen zeigen wir, was von anderen Ländern in Sachen guter Überwachungskontrolle übernommen werden könnte.
Auf der internationalen Ebene gibt es einen neuen Vorstoß gegen Ende-zu-Ende Verschlüsselung. Die Länder des „Five Eyes“-Geheimdienstverbunds sind sich mit Indien und Japan einig, dass die Tech-Industrie ihre Produkte nach den Wünschen der Strafverfolgungsbehörden umbauen soll. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass die Hersteller diese Wünsche ohne Widerstand erfüllen, ändert sich nichts daran, dass der Druck auf Privatsphäre-Technologie weiterhin groß ist.
Unter Druck steht auch die Internetfreiheit. Im zehnten Jahr in Folge stellt der Freedom on the Net Report fest, dass insgesamt die Rechte der Nutzer:innen des Internets stärker verletzt werden. Die Coronapandemie wird vielerorts für Repressionen genutzt. Im Ranking wird an Deutschland der „signifikante Ausbau“ von Online-Überwachung kritisiert.
Künstliche Intelligenz im SchleppnetzEin ähnliches Urteil könnte man der EU-Kommission ausstellen. Mit dem neuen Projekt „Roxanne“ lässt sie eine Abhörplattform entwickeln, die mit Sprachanalyse und Gesichtserkennung arbeitet. Dieses Instrument soll Polizeibehörden in Europa ermöglichen, Personen anhand ihrer Stimme in überwachten Telefonaten zu identifizieren und ihr Netzwerk offenzulegen. Die verräterischen Daten zur Zuordnung sollen aus öffentlichen Überwachungskameras und Internetquellen wie Facebook und YouTube abgegriffen werden.
Wie leicht man durch Schleppnetz-Methoden der Internetüberwachung ins Fadenkreuz von Ermittlungen geraten könnte, zeigt ein Gerichtsfall in den USA: Eine einfache Google-Suche reicht aus, um verdächtigt zu werden. Die Polizei hatte eine Rasterfahndung anhand eines Suchbegriffs durchgeführt und Google gab die IP-Adressen aller derjenigen Nutzer:innen heraus, die diesen eingegeben hatten.
Kurswechsel bei FacebookIn dieser und der vorherigen Woche kamen zahlreiche Meldungen über neue Verbote bestimmter gefährlicher Inhalte in Sozialen Medien heraus. Facebook hat sich nun zu dem Schritt durchgerungen, auch weltweit Holocaustleugnungen zu verbieten. Zuvor waren auch Seiten mit Verbindungen zur QAnon-Verschwörungserzählung gelöscht worden. Die Entscheidung ist ein Kurswechsel für Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der sich trotz massiver Probleme mit Desinformation lange für eine sehr weite Auslegung von Redefreiheit auf seiner Plattform ausgesprochen hat.
Gerade erst wurde bekannt, dass eine Gruppe über Facebook die Entführung der Gouverneurin von Michigan geplant haben soll. Das FBI enttarnte die Operation, nachdem sie selbst durch Facebook auf die bewaffnete Miliz aufmerksam geworden waren. Den konkreten Anschlagsplanungen gingen unverblümte Aufrufe zu Gewalt, Umsturzfantasien in „privaten“ Facebook-Gruppen und Schießtrainings mit ähnlich eingestellten Milizen voraus. Die Gouverneurin Gretchen Whitmer ist auch durch verbale Angriffe von US-Präsident Trump zur Hassfigur schwer bewaffneter Rechtsextremisten geworden.
Neues aus dem BundeskabinettDie Macht Sozialer Medien über die Öffentlichkeit im Internet wird auch beim Einsatz von Uploadfiltern gegen Urheberrechtsverletzungen deutlich. Die Umsetzung der EU-Urheberrichtslinie in Deutschland könnte darauf hinauslaufen, dass die dominanten Konzerne ihre Marktmacht weiter konzentrieren und kleinere Anbieter Schaden nehmen könnten. Julia Reda analysiert den Entwurf des Justizministeriums und zeigt, wo die Probleme für Datenschutz, Meinungsfreiheit und Plattformvielfalt liegen.
Ein Entwurf aus dem Bundesfamilienministerium wurde am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen, weshalb jetzt in den Medien wieder über die Gefahren von vernetzten Geräten für Kinder und Jugendliche berichtet wird. Um Risiken wie Mobbing und sexuelle Belästigung einzudämmen sowie Altersbeschränkungen und Datenschutz zu verbessern, wird das Gesetz zurück in die Gegenwart geholt. Denn in den letzten 17 Jahren hat sich die Medienwelt von Kindern – und nicht nur denen – offensichtlich stark gewandelt.
In ihrer bei uns zweitveröffentlichten Kolumne „Edit Policy“ appelliert Julia Reda für neue Strukturen, um die Entwicklung von freier und offener Software zu unterstützen. Der Open Technology Fund in den USA war ein (Geld-)Segen für viele Projekte, die unter anderem Privatsphäretechnologie entwickeln. Dieser ist nun eingestellt worden. Zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft gäbe es eine Gelegenheit, einen europäischen Ausgleich mit einer langfristigen Strategie für die Open-Source-Szene zu verbinden.
Kreative Wege um Regulierung drum herumTikTok versucht sich derweil unter die chronisch träge Kontrolle der irischen Datenschutzaufsicht zu stellen, doch diese wehrt sich dagegen. In Irland hat man seitenweise Bedenken gegen den Plan des zum chinesischen Konzern ByteDance gehörenden App-Anbieters in einem Brief formuliert, der uns vorliegt. Bisher gibt es keinen EU-Hauptsitz und daher herrscht Verwirrung unter den Datenschutzbehörden, wer zuständig ist. Es gibt zahlreiche offene Fragen bezüglich des Schutzes von Jugendlichen und wer das letzte Wort bei TikTok darüber hat, ob Daten aus Europa nach China abfließen.
Einen noch fragwürdigeren Weg, um bestehender Regulierung zu entgehen, wählen derzeit Firmen der Plattformökonomie rund um Uber in Kalifornien. Sie bauen ihre Geschäftsmodelle auf dem Rücken sogenannter Gig-Worker auf, die in die Scheinselbstständigkeit gedrängt wurden. Gerade erst waren solche App-basierten Dienste dazu verdonnert worden, ihren Arbeiter:innen die hart erkämpften Rechte von Angestellten zu gewähren. Jetzt versuchen sie mit unlauteren Taktiken ihre Kund:innen für eine Volksabstimmung zu mobilisieren, die die Zeit zurück drehen soll und die Ausbeutung zemetieren könnte.
Und sonst so?Gerade erst letzte Woche habe ich an dieser Stelle die ersten „Apps auf Rezept“ erwähnt, jetzt sind außerordentlich peinliche Sicherheitslücken bekannt geworden. Erst durch unabhängige Sicherheitsforscher:innen ist etwa aufgefallen, dass durch einfaches Auswürfeln einer vierstelligen PIN Accounts in einer App für psychisch Erkrankte übernommen werden konnten. Und das, obwohl die App ein Prüfverfahren durchlaufen hatte, aber offenbar nicht nach Aspekten der Datensicherheit.
Die Bundesregierung veröffentlichte einen Zwischenbericht zu ihrer Open-Government-Strategie. Damit soll unter anderem die Regierungsarbeit transparenter und offener für die Mitwirkung der Zivilgesellschaft werden. Die Bundesregierung sieht sich auf einem guten Weg, die eigenen Ziele zu erreichen. Kritik gibt es allerdings gerade beim wichtigen Punkt Open Data, wo noch großer Handlungsbedarf herrscht.
Eigentlich soll der Negativpreis „Goldener Aluhut“ Verschwörungsideologien entlarven und lächerlich machen sowie nebenbei vor ihnen warnen. Die Organisation „Querdenken-711“, die im Sommer Anti-Corona-Demos mitorganisiert hatte, die viele Teilnehmende aus dem rechten Spektrum anzogen, war für die Abstimmung des Publikumspreises nominiert. Doch nach Anzeichen über gefälschte Stimmen und DDoS-Angriffe wurde sie disqualifiziert. Wahnwitzigerweise wehrt sich der Querdenken-Gründer Michael Ballweg nun juristisch gegen die Disqualifizierung vom Negativpreis. Im Zuge dessen kommen neue Details über die Organisationsstrukturen der Stuttgarter Coronamaßnahmen-Gegner:innen raus.
Wir wünschen euch ein schönes Wochenende!
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bits: Twitter sperrt mögliche Hack-and-Leak-Berichterstattung, Youtube sperrt jetzt mehr QAnon-Videos
Hallo,
als einer der letzten Plattformen hat sich jetzt auch Youtube entschlossen, härter gegen QAnon-Verschwörungsmythen auf der eigenen Plattform vorzugehen.
Zentraler Satz aus dem Youtube-Statement ist: „Heute unternehmen wir einen weiteren Schritt in unseren Bemühungen, Hass und Belästigung einzudämmen, indem wir mehr verschwörungstheoretische Inhalte entfernen, die zur Rechtfertigung von Gewalt in der realen Welt benutzt werden.“ Da fragt man sich natürlich: Warum erst jetzt und nicht bereits viel früher?
Der bisherige Fokus der öffentlichen Debatte lag vor allem immer auf Facebook, das selbstverständlich eine große Mitverantwortung trägt. Allerdings sollte man auch nicht übersehen, dass Youtube auch durch seine Mechanismen zum Weiterbildungsfernsehen Nummer 1 für alle Verschwörungsideolog:innen wurde und Verschwörungsgeschäftemacher:innen erfolgreich genutzt wird.
Die New York Times bietet für diese Thematik die sehr empfehlenswerte Podcast-Serie „Rabbit Hole – What is the internet doing to us?“ an, in der die Mechanismen von Youtube sowie die Strategien von Verschwörungsideolog:innen zum Bespielen der Mechanismen beschrieben werden.
Kevin Rose, der NYT-Journalist hinter dem Podcast, ordnet den neuesten Move von Youtube in einem Artikel ein: YouTube Cracks Down on QAnon Conspiracy Theory, Citing Offline Violence.
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Ein anderes Thema ist derzeit auch relevant: Die New York Post veröffentlichte eine mutmaßliche Enthüllungsstory über den Sohn von Joe Biden, der bereits seit geraumer Zeit das Lieblingsfeindbild der Trump-Administration ist und um den viele Verschwörungsmythen aufgebaut sind. Die angeblich geleakten Mails sollen aus einem Computer der Biden-Kampagne stammen, der zur Reparatur gegeben worden soll. Der Techniker soll die Inhalte dann an Rudy Giuliani weitergereicht haben. Soweit die Legende. Ob das wahr ist, ist mindestens unklar, weil der dubiose Trump-Anwalt Rudy Giuliani seine Finger mit im Spiel hat.
Auf jeden Fall ist dadurch eine Situation entstanden, die viele Medien und Plattformen in den vergangenen Jahren zum Thema Desinformationskampagnen und „Hack-and-Leak-Operationen“ im Vorfeld einer Wahl diskutiert und durchgespielt haben. Twitter sperrte den Link zum New York Post – Artikel und Facebook begrenzte die Reichweite durch seine algorithmischen Entscheidungssysteme. Dürfen die das? Und wenn ja, zu welchen Bedingungen und wer kontrolliert das eigentlich? Das ist umstritten. Twitter rudert mittlerweile zurück und will zukünftig statt auf eine Sperrung mehr auf Warnhinweise setzen. Vorausgegangen war eine Drohung der US-Regulierungsbehörde FCC, die die Haftungs-Regeln für Plattformen deswegen zu ändern. Dazu mehr bei Heise-Online: US-Behörde plant, Suchmaschinen und Soziale Netzwerke zu regulieren.
Patrick Beuth hat die Debatte gut auf Spiegel-Online zusammengefasst: Informationskrieg im US-Wahlkampf – Aufs Kreuz geleakt.
Mehr Meta-Berichterstattung bietet Ralf Heimann im immer lesenswerten Altpapier: Geleaktes Hack.
Die Tagesschau hat auch was: Twitter reagiert auf Kritik an Blockade.
Bei MotherJones gibt es auch eine gute Einordnung zu der Bewertung der Geschichte und ethischen Fragen des Journalismus: Giuliani and the New York Post Are Pushing Russian Disinformation. It’s a Big Test for the Media. „Diese Geschichte stellt eine Herausforderung für die amerikanischen Medien dar: Wie kann man über eine orchestrierte Kampagne zur Beeinflussung der Wahl berichten, die sich auf Desinformation, anzügliches und sensationelles Material und die Wiederbelebung von bereits entlarvten Anschuldigungen stützt?“
Wer jetzt denkt, dass das ganz weit weg ist: Das erinnert aber auch an die aktuelle Debatte um eine EU-Verordnung gegen Terrorpropaganda, wo Plattformen innerhalb kürzester Zeit mit Uploadfiltern solche Artikel sperren können sollen, sofern Geheimdienste und Sicherheitsbehörden das veranlassen.
Kurzer Hinweis: Kommende Woche erscheint der bits-Newsletter nicht wegen der Herbstferien.
Neues auf netzpolitik.orgDas Bundeskabinett hat am Mittwoch den Entwurf für ein neues Jugendschutzgesetz auf den Weg gebracht. Marie Bröckling fasst die Eckpunkte zusammen: Streaming-Dienste sollen kindgerechte Angebote schaffen.
Die deutschen Regelungen zum Jugendschutz sind grob veraltet und entsprechen nicht mehr der heutigen Realität. Die Bundesregierung macht nun einen Vorschlag, wie Netflix, Steam & Co ihre Angebote nach Altersstufen kennzeichnen sollen. Gangsta-Rap soll unter pädagogischer Aufsicht erlaubt werden.
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Der Goldene Aluhut für absurde Verschwörungsmythen wird einmal im Jahr verliehen. Die Initiative Querdenken wurde jetzt von der Abstimmung ausgeschlossen, der Gründer geht jetzt mit einem Anwalt dagegen vor, wie Daniel Laufer zusammenfasst: Querdenken kämpft mit Anwalt um den goldenen Aluhut. Absurder wird es heute nicht mehr.
Der „Goldene Aluhut“ hat „Querdenken“ wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten von der Abstimmung ausgeschlossen. Der Gründer der Initiative fordert einen Sieg jetzt per Anwalt ein. Dabei müsste er vor einem Gerichtsverfahren wohl zunächst wesentliche Fragen zu seiner Organisation beantworten – auch zu deren Finanzen.
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Kilien Vieth von der Stiftung Neue Verantwortung macht in einem Gastbeitrag „Sechs Vorschläge für eine bessere Geheimdienstkontrolle“.
Die Überwachungskontrolle müsste mit einem neuen BND-Gesetz umfassend reformiert werden. Doch im aktuellen Entwurf des Kanzleramts sieht es noch nicht nach dem großen Wurf aus. Unser Autor macht sechs Vorschläge, wie es besser laufen kann.
Kurze Pausenmusik:Dieser Newsletter wird, neben viel Herzblut, durch Spenden unserer Leser:innen ermöglicht. Hier kann man uns mit einem Dauerauftrag oder Spende unterstützen.
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Feedback und sachdienliche Hinweise bitte an markus@netzpolitik.org schicken.
Die Erstellung dieser Ausgabe wurde freundlicherweise von Alexander Fanta unterstützt.
Was sonst noch passierte:The International Center for Journalists (ICFJ) und das Tow Center for Digital Journalism at Columbia University haben die gemeinsame Studie „New Global Survey Raises Red Flags for Journalism in the COVID-19 Era“ (PDF) veröffentlicht. Steffen Grimberg fasst die Studie in der Taz zusammen: Facebook ist Superspreader.
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Der Securityplaner ist eine schöne englischsprachige Plattform zur Sensibilisierung über IT-Sicherheitsthemen. Das Projekt vom Citizen Lab wird jetzt in Kooperation mit der Organisation Consumer Reports weitergeführt und ausgebaut.
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Eine Studie bei Nature weist daraufhin, dass besonders von der Corona-Pandemie betroffene Staaten eine hohe Übersterblichkeit aufweisen würden: Magnitude, demographics and dynamics of the effect of the first wave of the COVID-19 pandemic on all-cause mortality in 21 industrialized countries.
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Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen, beschreibt in der Zeit das System Fox News, das seit 25 Jahren mit seiner Berichterstattung die US-Gesellschaft spaltet: Wut schlägt Wahrheit.
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Ich nutze seit 20 Jahren OpenOffice, bzw. LibreOffice. Es gab mal eine Abspaltung der Projekte, als Oracle SUN samt OpenOffice übernahm und sich die freie Entwickler:innen-Community mehrheitlich dem Fork LibreOffice anschloss. Allerdings ist OpenOffice immer noch die stärkere Marke und nicht allen Nutzenden ist bewusst, dass LibreOffice das bessere Paket ist. Über den Streit und die Entstehungsgeschichte berichtet Heise-Online: OpenOffice feiert Geburtstag, LibreOffice meint: Juchhei, wir wollen euren Namen.
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Die Familie Haeusler befindet sich in der Corona-Quarantäne, weil ein Sohn positiv getestet wurde. Über viele Fragen und das unangenehme Gefühl, dass sich das zuständige Gesundheitsamt seit einer Woche nicht meldet, schreibt Johnny Haeusler bei Spreeblick: Corona in the house – Quarantäne mit der Familie.
Audio des Tages: Privat war gestern – Wem gehören unsere Daten?Der HR2-Podcast „Der Tag“ berichtete dieser Tage über „Privat war gestern – Wem gehören unsere Daten?“ und dabei unter anderem über das neu erschienene Buch „Machtmaschinen“ von Thomas Ramge und Viktor Meyer-Schönberger.
Video des Tages: Chilly Gonzales und die MeinungsfreiheitDie Arte-Dokumentation „Shut Up and Play the Piano“ porträtiert den Musiker Chilly Gonzales, der zwischen Kammerkonzert, Rap und elektornischer Musik viele Genres sprengt und tolle Musik macht.
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Mai Thi Nguyen-Kim erklärt im Mailab „Meinungsfreiheit am Beispiel Wendler„. Muss man leider immer wieder erklären, wenn manche Verirrte der Meinung sind, dass man ja überhaupt nichts mehr sagen dürfe (was aber irgendwie trotzdem immer klappt, sonst würde man davon ja nichts mitbekommen).
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Das war es für heute. Viele Grüße und bleibt gesund,
Markus Beckedahl
Ich freue mich immer über Feedback und gute Hinweise. Meine Mailadresse ist markus@netzpolitik.org. Ich bin zwar häufig von zu vielen eMails überfordert und bekomme nicht alle beantwortet. Aber ich lese alle Mails.
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Fiberweek: Deutsche-Glasfaser-Chef warnt vor Preiskrieg bei Gigabit
zusammenleben – Was ist das?
Zu hören ist an dieser Stelle einstweilen die Signation des Projekts „zusammenleben – Von Menschen, Regeln und (noch nicht geschriebenen) Verträgen. Dieses Audiofeature-Projekt wird im Oktober und November 2020 mit Lehrlingen der Berufsschule für Verwaltungsberufe (Embelgasse, 1050 Wien) durchgeführt. Projektteilnehmende können gern mittels unterstehender Kommentarfunktion mit dem „gecko art“-Team Kontakt aufnehmen. Das Audiofeature wird in Kooperation mit dem „Programm K3 – Kulturvermittlung mit Lehrlingen der OEAD GmbH“ durchgeführt. Die oben hörbare Signation wird zu Projektende (voraussichtlich 15. November 2020) durch das fertiggestelte Audiofeature ersetzt.
wbcemb100, bs5
Kubernetes, Twitter, Cyberpunk 2077: Sonst noch was?
ANDI_134_vom 16. Okt. 2020 – Alternative Nachrichten aus Wien
Wahlsonntag mit LINKS ++ Feier 100 Jahre Kärntner Volksabstimmung ++ Zum „Migranten Bonus“ ++ Liebig34 ++ Platz für Wien ++ Das Frauenkomitee der Bundesjugend-Vertretung
Wahlsonntag mit LINKS
Am Wahlsonntag haben wir bei der Liste LINKS ein Stimmungsbild eingeholt. Die neue Kleinpartei wurde im Jänner gegründet. Am Siebensternplatz im 7. Bezirk fand die Abschlussveranstaltung statt, Spitzenkandidatin ist die 28jährige Anna Svec. Wieso sie so jung eine Partei mitbegründet hat, warum sie Spitzenkandidatin sein will und was sie macht, wenn das Wahlergebnis nicht so ausgeht wie erwartet, darüber haben wir mit ihr gesprochen. Ebenso haben wir einige Wähler_innen nach ihrer Motivation LINKS zu wählen befragt. Das Engagement hat sich ausgezahlt. Nach Auszählung der Wahlkarten ist LINKS nun in 15 Bezirken mit insgesamt 23 Bezirksrät*innen vertreten.
Beitraggestaltung: Anita Pitsch
Feier 100 Jahre Kärntner Volksabstimmung
Am vergangenen Samstag, den 10. Oktober, wurde in Kärnten 100 Jahre Volksabstimmung gefeiert, vor allem von Kärntner Slowen_innen gibt es harsche Kritik an den Feierlichkeiten. Beitragsgestaltung: Alice Baumgartner
Zum „Migranten Bonus“
„Soll die Stadt Wien Menschen mit Migrationshintergrund bei gleicher Qualifikation bevorzugt in der Verwaltung und in städtischen Betrieben anstellen?“ Diese Frage wurde im Vorfeld der Wienwahlen, die am 11.Oktober dieses Jahres stattfanden, im Rahmen des Projekts Wahlkabine gestellt. Die Grünen sind die einzige Partei, die sich dafür ausspricht. Es gibt aber durchaus Kritikpunkte. Die Politikwissenschaftlerin Sieglinde Rosenberger weist auf die Begriffs-Unschärfe hin, wenn man von „Menschen mit Migrationshintergrund“ spricht. Auch der Sager von einem „Migrantenbonus“, wie er in manchen Medien kolportiert wurde, ist problematisch. Beitragsgestaltung: Paula Römer
Räumung von Liebig34
Am 9. Oktober 2020 wurde das Symbolhaus der links-autonomen Szene „Liebig34“ in Berlin–Friedrichshain von der Polizei geräumt. Danach kam es zu weiteren Demonstrationen, bei denen zu Spitzenzeiten über tausend Polizeibeamte und ebenso viele Demonstrierende vor Ort waren. Mit der Räumung geht eine 30-jährige Geschichte zu Ende. Liebig34 war ein selbsternanntes „anaracha-queer-feministisches Wohnprojekt“ und zählte international zu den bekanntesten Gebäuden der Hausbesetzungskultur. Beitragsgestaltung: Lara Kuen unter Verwendung von Interviewmaterial vom Anarchistischen Radio Berlin, Radio Dreyeckland aus Freiburg und Radio Corax aus Halle.
Platz für Wien
Die Initiator*innen von „Platz für Wien“ haben am 16. 10. 2020 über 57.000 gesammelte Unterschriften an die zukünftige Stadtregierung mit Forderungen für eine klimagerechte, flächengerechte und kindgerechte Stadt übergeben. Fokus ist dabei die Umsetzung von 18 konkreten Forderungen auf Bezirksebene. Die Unterschriftenabgabe war der Abschluss der Phase 1, d.h. Unterschriften zu sammeln um Druck auf die Regierung auszuüben. Mit der Phase 2 will die Initiative darauf schauen, dass sich in den Koalitionsverhandlungen die Punkte wiederfinden, die die Parteien teilweise von „Platz für Wien“ in ihre Parteiprogramme übernommen haben. In der Phase 3, das ist das Mobilitätskonzept, will „Platz für Wien“ die neue Verbindlichkeit schaffen, dass diese Ziele auch auf Stadtebene umgesetzt werden. Beitragsgestaltung: Anita Pitsch
Das Frauenkomitee der Bundesjugend-Vertretung
Immer mehr junge Frauen sind politisch tätig, wir haben mit einer von ihnen gesprochen. Am 16. September wurde Romana Greiner zur „Sprecherin des Frauenkomitees“ der Bundesjugend Vertretung gewählt, gemeinsam mit den zwei Stellvertreterinnen Nesrin El-Isa von der muslimische Jugend Österreich und Hannah Svoboda von der Österreichischen HochschülerInnenschaft. Romana Greiner ist 24 Jahre alt, neben Beruf und Studium ist sie seit einigen Jahren jugendpolitisch in den Bereichen Nachhaltigkeit und Frauenpolitik tätig. Wir haben mit ihr über ihre Arbeit als „Sprecherin des Frauenkomitees“ und ihren politischen Einsatz für Frauen gesprochen. Dieser Beitrag wurde gestaltet von Anita Pitsch
Leseforum: Raus aus der Schublade – rein in den Äther
Tinos Gedichte und Musikauswahl
„Wir sollten alle globale Verantwortung übernehmen …“
Die „Globale Verantwortung“, vom Samariterbund unterstützte Plattform für Entwicklung und Humanitäre Hilfe, vertritt als Dachorganisation die Interessen von 35 NGOs, die u. a. in diesen Bereichen tätig sind. Vier prominente Stimmen zum Thema hören wir gleich zu Beginn: den ehemaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer, den Kabarettisten Josef Hader, den aktuellen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen und den Schauspieler Manuel Rubey.
In unserem Blaulicht-Gezwitscher bringen wir Nachrichten aus aller Welt, wie zum Beispiel: dass es keinen Frieden ohne das Engagement von Frauen geben kann. In der Radio-Reportage begeben wir uns auf die Fährte der liebevoll gezeichneten Rettungshunde Sam & Rita, die Blaulicht-Informationen an Kinder weitergeben. Im Radio-Selfie kommt ein engagierter Sanitäter zu Wort: Marijan Pavlovic, 30 Jahre alt, testet Tausende Menschen bei der Corona-Teststraße.
In unserem Radio-Talk kommt der Student, Fitnesstrainer, Zivildiener und Instagram-Influencer Laurenz Staindl zu Wort, der auch seine Erfahrungen als Zivildiener beim Samariterbund im Social Web teilt. Und es gibt auch diesmal wieder einen Radio-Beitrag, den uns Herr Hermes zur Verfügung gestellt hat.
Corner Radio November 2018 (2/2)
Alex legt heute von Hannes Zellhofer sein Distance Project auf mit Berto Mobil und Ameisen Löwe.
Artemis: Nasa engagiert Nokia für LTE-Netz auf dem Mond
Corner Radio Dezember 2018 (1/2)
Heute geht es bei Jinx um Gewalt gegen Frauen, anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen.