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Fördertöpfe leeren sich: So viele Umweltbonus-Anträge wie nie zuvor
Elektrofahrzeug: 3D-gedrucktes E-Auto fährt wirklich
ProKonTra aktuell – das Magazin, 02-11-20
Der Moderator spielt angenehme Abendmusik und verliest die relevanten Originalstellen der
„Verordnung des Bundesministers fu?r Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, mit der besondere Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung von COVID-19 getroffen werden (COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung – COVID-19-SchuMaV)“
nämlich die §§1, 2, 12 und 13 derselben kommentarlos.
Gast: Sarah Trepte
Sarah Trepte erzählt von den Arbeiten an ihrer 1. Single „Chains“, ihrer Leidenschaft für Sessions und wie sie im zarten Alten von 27 Jahren das erste Mal auf einer Open Stage war.
Nostalgierock 226. Sendung
Rockn Roll, Pop, Schlager
aus den Jahren 1955 – 1990
und eigene Songs.
Baby, you can drive my car – Stories
Die südsteirische Edition Kürbis hat einen neuen Band der Reihe „Pop!Goes the Pumpkin“ veröffentlicht: „Baby, You Can Drive My Car„. – Das Auto hat bekanntlich lange Zeit in der Popmusik eine sehr wichtige Rolle gespielt. Deshalb hat Herausgeber Wolfgang Pollanz eine Reihe österr. Autorinnen und Autoren gebeten, ihre Fantasie spielen zu lassen und Texte zum Thema zu schreiben. Rund 20 AutorInnen haben Beiträge geliefert, einige Musiker haben Songtexte beigesteuert und der Foto-Künstler Franz Grill eine Serie von Fotografien zum Thema Straße.
Ende September wurde das Buch im Literaturhaus Graz präsentiert. Wolfgang Pollanz, Mario Schlembach, Cordula Simon und Daniel Wisser haben ihre Beiträge gelesen und das Erste Wiener Heimorgelorchester hat Musik gemacht. Ausschnitte aus den Lesungen sind in der Sendung zu hören.
Buch: Baby, You Can Drive My Car, Pop!Goes the Pumpkin No. 5, edition kürbis 2020
Musik: Bruce Springsteen & The E Street Band CD Live 1975-85, columbia/sony music 1986, CD 3/2, tr 1 caddillac ranch + Bruce Springsteen, CD Nebraska, columbia/sonic music entert.t 1982, used cars + Bell Etage: CD with a flying white flag, tr 3 big golden bow, pump 31/2009 + Forenbacher CD Life Vest, tr 3 Walden Pond, pump 36/2009
Da in der Sendung keine Musik vom Ersten Wiener Heimorgelorchester zu hören ist, hier zum Trost ein Link zu youtube
Miguel Clüsener-Godt und Günter Köck zu Gast in Downtown Bad Radkersburg
Zwei sehr prominente Gäste durfte ich am 02.11.2020 in der 62. Ausgabe meiner Sendung begrüßen. Miguel Clüsener-Godt ist der in Paris lebende Direktor der Abteilung für Ökologie und Erdwissenschaften der UNESCO und Generalsekretär des Forschungsprogramms „Man and the biosphere (MAB)“. Günter Köck ist der Generalsekretär des Österreichischen Nationalkomitees für das MAB-Programm. Beide waren anlässlich der Verleihung der UNESCO-Urkunde für den Biosphärenpark „Unteres Murtal“ an die Bürgermeister der südoststeirischen Biosphärenpark-Gemeinden Bad Radkersburg, Halbenrain und Mureck mehrere Tage zu Gast in unserer Stadt und haben sich mit mir über die riesige Bedeutung, die der Biosphärenpark für die gesamte Region hat, unterhalten. Im Gespräch geht es um die Perspektiven und Chancen, die der 5-Länder (A, CRO, HUN, SLO, SRB)-übergreifende Biosphärenpark „Mur-Drau-Donau“ gerade auch für junge Menschen bieten wird aber auch um die großen Herausforderungen, die auf das hoffentlich bald vor Ort entstehende Biosphärenpark-Management warten. Weitere Gesprächsthemen sind die ökologische Bedeutung der 700 km langen freien Fließstrecke des Amazonas Europas und aus gegebenem Anlass auch die aktuelle Situation am südamerikanischen Amazonas.
Da der Biosphärenpark auch einen ungemein bedeutenden Lebensraum für mehr als 300 Vogelarten darstellt, wird die Sendung mit „bird-songs“ von Richie Havens, Neil Young, Paul Weller, Miles Davis, The Eels und von Leonard Cohen musikalisch garniert.
Links zu meinen Sendungsgästen:
https://www.oeaw.ac.at/igf/team/wiss-mitarbeiterinnen/guenter-koeck/
Link zum UNESCO Biosphärenpark Mur-Drau-Donau:
http://www.amazon-of-europe.com/
Links zur Sendereihe:
https://www.facebook.com/DowntownBadRadkersburg/
Sonnenschein im Nirvana (Das Erdbeben von Chili)
„Wohin ihn die Fittiche seiner vermessensten Gedanken auch trugen. . . “
„Das Erdbeben von Chili“ von Heinrich von Kleist
Musik von: Yasmin Levi, Adriana Calcanhotto, Juan Miyake, Shigeru Umebayashi, Michel Camilo & Tomatito, Vicente Amigo & Nina Pastori
Buddharadio zu Sterben und Tod im Buddhismus
Buddharadio widmet sich heute wieder dem Jahresthema nach einem Jahr thematischen Bezügen – Klima, Wirtschaft, Tierethik, Karma, Ich, Technikethik, Hospizbegleitung usw.
Jahresthema ist: Lebenspraxis aus buddhistischer Sicht
Zur buddhistischen Lebenspraxis – und nicht nur zu dieser – gehört auch die Frage des Sterbens. Zugegeben kein schönes Thema, aber in Zeiten des memento mori (Allerheiligen, Allerseelen) widmet sich Buddharadio aus buddhistischer Sicht dem Thema Sterben. Buddhist*innen glauben ja an Wiedergeburt, und sehen das Sterben von daher weniger dramatisch. Für Angehörige ist es trotzdem schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren.
In der Buddharadiosendung beleuchtet mein Kollege Michael Aldrian heute das Sterben aus buddhistischer Sicht aus verschiedenen Perspektiven:
- Parinirvana des Buddha – Beleuchtung der historischen Geschichte vom Sterben des Buddha.
- Leehrheit und Leben bzw. Sterben: Die fünf Skandhas – zusammengesetzt und im Sterben auseinander gefallen.
- Zitat aus dem Tibetischen Totenbuch
- Buddhistisch Sterben in Österreich: Persönliche Geschichte der Sterbebegleitung, Abschied auf buddhistisch.
- Liedbeitrag: Anja M. Osthoff: Bardo im Todeserlebnis – Chickhai Bardo. Eine Komposition anläßlich des Besuchs des Dalai Lama 2002 in Graz.
Alles Gute und in Corona Zeiten und überhaupt: Bleiben Sie gesund!
Zum Wohl aller Lebewesen!
Magdalena Anikar und Michael Aldrian
Fahrplanbezogene Anrufsammeltaxi des VOR – wie funktionierts?
Der öffentliche Verkehr – bisher ohne Corona-Öffi-Cluster – gilt als die sicherste, nachhaltigste und umweltfreundlichste Mobilitätsform. Im Osten Österreichs, den Bundesländern Niederösterreich, Wien und Burgenland, ist er im VOR organisiert: dem Verkehrsverbund Ost-Region, mit mehr als 1 Milliarde Fahrgästen jährlich. Auf den Hauptachsen im urbanen und halburbanen Raum sieht sich der VOR bestens bestätigt. Man muss sich aber laufend den neuen Herausforderungen stellen, und die drängendste heißt „Kleinmobilität“ und „Mikro-Verkehr“. Als „Ozeanriese“ unter den Anbieten kommt der VOR an „die letzte Meile“ nicht heran. VOR-Pressesprecher Georg Huemer: „In periphären Gebieten ist es nicht immer die effizienteste Methode, im Halbstundentakt einen 13 Meter langen Bus fahren zu lassen. Da entwickeln wir mit unseren Auftraggebern, wie man bedarfsorientierte öffentliche Verkehre implementieren kann.“ Zum Beispiel fahrplanbezogenes Anrufsammeltaxi. Wie das funktioniert und funktionieren könnte, das recherchiert dieser Beitrag von radioYpsilon.
Musik von über´n Teich – 3. Folge
Dirk Ralfs stellt dieses Mal wieder eine bunte Mischung zusammen. Cajun, Blues, Bluesrock und „Gute-Laune-Musik“ kommen nach- und durcheinander. Künstlerin, wie Meena Cryle, in Österreich vielleicht besser bekannt als Martina Kreil, Reverend Peytons Big Damn Band, Lee Benoit, Magic Slim und viele andere vertreiben Euch die Langeweile eines Montagnachmittags.
Gerichtsentscheid: Drei Nutzer:innen verhindern Trumps TikTok-Verbot
Ein US-Gericht hat die Anordnung des US-Präsidenten Donald Trump gekippt, die ab dem 12. November die Video-App TikTok in den USA unbenutzbar gemacht hätte. Das Gericht bewilligte am Freitag einen Antrag, Trumps Anordnung aufzuheben, bis ein finales Urteil im Gerichtsverfahren gefällt ist. Drei Nutzer:innen der App mit jeweils Millionen von Follower:innen hatten geklagt. Bis ein rechtskräftiges Urteil feststeht, wird TikTok in den USA also weiterhin funktionieren.
Interessant ist der Grund, weshalb die Anordnung des Präsidenten jetzt gekippt wurde: Der US-Präsident hat sich mit Sonderrechten ausgestattet, die er im Falle eines Notstandes im Sinne des „International Emergency Economic Powers Act“ hat. Damit kann er Importe und Exporte von Produkten ausländischer Firmen regulieren, wenn sie die nationale Sicherheit bedrohen. Aber TikTok darf er nach Ansicht eines Bundesgerichts im US-Bundesstaat Pennsylvania mit diesem rechtlichen Instrument nicht regulieren.
Präsident darf kein Informationsmaterial verbietenIn dem Gesetz ist eine „direkte oder indirekte Regulierung oder Verbot“ von „Informationsmaterial“ explizit ausgeschlossen. Die Richterin stellte jetzt fest, dass der Video-Feed der „For You Page“ – also der Startseite der App – mit „Filmen, Kunstwerken, Fotografien oder Nachrichtentickern“ vergleichbar sei. Die Anordnung Trumps hätte das Funktionieren der App unmöglich gemacht, weil das Hosting und Bereitstellen von Inhalten der App damit verboten wäre, und damit praktisch die ganze App. Demnach überschreitet Trump seine Autorität, wenn er das Produkt der chinesischen Firma ByteDance in den USA verbieten will.
Die klagenden Nutzer:innen geben an, dass sie über die App Inhalte zu „Selbsthilfe, Finanzen, Psychologie und Politik“ konsumieren. Eine Klägerin habe sich für die Universität mit Lernvideos über Marktmanipulation vorbereitet. Außerdem verpassten die Kläger:innen Trump offenbar einen Seitenhieb: Sie geben an, sie hätten sich auch über die Positionen der Präsidentschaftskandidaten bezüglich des Klimawandels und Waffenkontrolle informiert.
Die Anwältin der TikTok-Creator stellt nun die Entscheidung des Gerichts als eine Entscheidung im Sinne der Redefreiheit dar. Zu The Verge sagte sie: „Wir freuen uns, dass die Richterin dieses Verbot gestoppt hat, das die Befugnisse des Präsidenten nach dem ‚International Emergency Economic Powers Act‘ überschreitet, insbesondere des Teils des Gesetzes, der das starke Einstehen unserer Nation für die Redefreiheit widerspiegelt.“
Redefreiheit stärkeres Argument als Einkommensverluste von TikToker:innenDas Verbot von TikTok sollte mit zwei verschiedenen Anordnungen des Präsidenten umgesetzt werden. Die erste Anordnung sollte den Download der App aus den App Stores von Apple und Google verbieten. Die drei TikToker:innen sahen sich in ihren Rechten verletzt, über die App Einnahmen zu generieren. Der Antrag zitiert auch teilweise ihre Einnahmen: Einer der Dreien hat demnach etwa 12.000 US-Dollar mit Werbung für eine Kaugummimarke verdient und sich damit die Universitätsgebühren finanziert. Mit dem TikTok-Downloadverbot sei ihnen aber nicht die Möglichkeit genommen worden, Einnahmen zu generieren, entschied das Gericht noch Ende September. Es gebe bereits ein globales Millionenpublikum, das die bereits installierte App auch weiterhin hätte nutzen können.
Die zweite Anordnung des Präsidenten zielte auf das Hosten und Bereitstellen von Inhalten der App. Die Argumentation der Kläger:innen gegen diese Anordnung fand das Gericht jetzt überzeugender. Wird TikTok in den USA unbenutzbar, würden sie ihre Einnahmen verlieren, außerdem sei es dem Präsidenten nicht erlaubt, Informationsmaterial zu verbieten.
TikTok selbst geht in einem separaten Gerichtsverfahren gegen die Verbote der App vor. Die US-Administration hatte die Verbote mit dem Argument begründet, die App der chinesischen Firma bedrohe die nationale Sicherheit. Um dem Verbot zu entgehen, wurde ein Deal mit einer US-Firma angestrebt, der aber derzeit ruht. Die Apps TikTok und WeChat bleiben in den US-App-Stores weiterhin erhältlich.
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Schwere Lkw: Volvo steigt bei Daimlers Brennstoffzellensparte ein
Infopoint – mit der Künstlerin Bettina Brandstätter
Ulrike Göking im Gespräch mit der Künstlerin Bettina Brandstätter zu ihrer aktuellen Ausstellung BILDERWELTEN in der Kunstgalerie in der Arkade in Liezen.
Cyberbunker-Prozess: Manager will nie Beschwerden zu Drogenhandel gesehen haben
„Corona-Verharmlosungs-Aufmärsche passieren in enger Verzahnung mit der extremen Rechten“
Ein Interview mit Journalist und Autor Michael Bonvalot, der in den letzten Monaten verstärkt über die Anti-Corona-Bewegung berichtet (auf seiner Homepage sowie auf Twitter). Das Gespräch behandelt Fragen rund um die Zusammenhänge der Corona-Leugner*innen und der extremen Rechten in Österreich.
Ausschlaggebend für das Interesse an diesem Interview waren Vorkommnisse auf einer Demonstration in Wien am 26. Oktober, wo Journalist*innen von offensichtlich rechtsextremen Demo-Besucher*innen am Filmen und Fotografieren gehindert wurden. Auch eine Häufung von rechtsextremen Symbolen und Gesten wurde beobachtet.
Wir blicken ein weiteres Mal darauf, was rechtsexteme Ideologien, Anhänger*innen von Verschwörungsmythen, FPÖ und Corona-Verharmloser*innen miteinander zu tun haben.
Auch sprechen wir darüber, wie die Informationen zu den neuen Corona-Maßnahmen rund um den zweiten Lockdown an die Medien gekommen sind und was Bonvalot daran kritisch sieht. Er äußert auch Bedenken, dass es im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen wieder zu willkürlichen Polizeistrafen kommen könnte. Dazu hat er einen Artikel verfasst, der Tipps im Umgang mit der Polizei gibt.
Interviewführung: Sarah
Highscore Episode 38: Xenoblade Chronicles
In dieser Episode von Highscore geht es einmal wieder in die Welt der japanischen Rollenspiele. 2010 erschien für die Nintendo Wii das Spiel Xenoblade Chronicles aus dem Hause Monolith Software, das nun zehn Jahre später eine aufpolierte Version für die Nintendo Switch erhielt. Ihr steuert dabei den jungen Schwertkämpfer Shulk, der sich inmitten eines Konfliktes zwischen Mensch und Maschine befindet, dessen Ursprünge er mit seinen Freund*innen aufdecken möchte.
Die Reise durch die riesige Welt wird untermalt von den Klängen eines großen Komponist*innen-Teams, besonders hervorzuheben ist jedoch die japanische Komponistin Yoko Shimomura, die auch beispielsweise für die Musik von Spielen der Kingdom-Hearts-Reihe oder für Final Fantasy 15 verantwortlich war. Der vielschichtige Soundtrack passt sich dabei stets an das Spielgeschehen an und bietet melancholische Klänge genauso wie energische Hymnen.
bits: Der Datenschutz der Corona-Warn-App ist nicht das Problem
Hallo,
der erste Tag mit den neuen Kontaktbeschränkungen ist da. Mich persönlich treffen sie jetzt nicht besonders, weil ich meine Kontakte seit Beginn der Pandemie schon auf das Notwendigste beschränkt habe. Aber ich sehe die Auswirkungen auf viele Menschen und befürchte, dass das noch ein halbes Jahr anhalten wird.
Was mich stört ist, dass es offensichtlich immer noch kein großes Konzept gibt, wie wir die Pandemie unter Kontrolle halten können und politische Entscheidungen immer nur für die kommenden zwei bis vier Wochen getroffen werden. Dabei beginnt der Winter gerade erst, auch wenn man heute noch im T-Shirt draußen unterwegs sein konnte. Aber leider ließ man all die Monate, die wir zur Vorbereitung hatten, ungenutzt verstreichen. Am Freitag ärgerte ich mich etwas über die Heute-Show im ZDF, die das ähnlich sah, aber massenwirksam den Datenschutz der Corona-Warn-App mitverantwortlich machte.
Mit dem Argument wurde ich die vergangenen Wochen häufig konfrontiert. Es lässt sich einfach vorbringen, wenn man alle technischen Gegebenheiten vergisst und mal polemisch was behaupten will. Ich hab das Gefühl, dass das meist nicht konsequent zu Ende gedacht ist: Denn die Alternative wäre ein Überwachungsstaat und die Erfahrungen mit diesen Maßnahmen ist immer, dass die dann im Anschluss nicht mehr zurückgenommen werden und auch eine Pandemie überleben.
Außerdem ist fraglich, ob ein solcher Weg zielführender wäre als die derzeit gewählte Lösung mit dem dezentralem und anonymen Weg der Kontaktverfolgung, der in immer mehr Fällen hilft. Und überhaupt: Jetzt alles neu entwickeln würde keine Probleme in den kommenden Winter-Monaten besser lösen als der aktuelle Ansatz.
Sinnvoller wäre es, die Infrastruktur der Warn-App endlich mal fertig zu stellen, alle Labore anzuschließen und unsere Gesundheitsämter besser zu digitalisieren. Das sollte nicht erst nach der Pandemie fertig sein. Auch die App könnte mehr Features bieten, die den Datenschutz trotzdem respektieren. Business Insider berichtet heute, dass die Bundesregierung weitere Funktionalitäten plant, die wir schon lange fordern: Corona-Warn-App bekommt Updates: Das ist der geheime Plan der Bundesregierung. Die Frage ist: Warum erst teilweise in einigen Monaten?
Bei mir gab die Corona-Warn-App bisher keine rote Warnung aus, aber in meinem Umfeld gibt es das gerade mit den stark wachsenden Infektionszahlen häufiger. Bei t3n schreibt Jan Vollmer über seine Odysee, in Berlin dann auch einen garantierten Test zu bekommen. Vielleicht hilft die Erfahrung anderen, den Weg abzukürzen und nicht den halben Tag in Telefon-Warteschleifen zu verbringen: Chaos: Was ich in Berlin erlebte, als meine Corona-Warn-App rot wurde.
Neues auf netzpolitik.orgIm Interview mit Constanze Kurz erklärt „Volksverpetzer“ Thomas Lashyk seinen Umgang mit Falschnachrichten und der neuen Rechten im Netz: „Diese ganze negative Energie in etwas Positives verwandeln“
Er hat die Telegram-Kanäle im Blick, die Corona-Fake-News verbreiten, und liest rechtsextreme Postings aus beruflichen Gründen: Beim „Volksverpetzer“ schreibt Thomas Laschyk mit Humor gegen Falschnachrichten und Halbwahrheiten an. Wir sprechen mit der „Chefpetze“ über Faktenchecks, griffige Titel und seine Motivation.
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Das Umweltministerium hat mit seiner umweltpolitischen Digitalagenda viel vor. Der Klima- und Umweltforscher Stephan Ramesohl erklärt im Interview mit Marie Bröckling, was es braucht, damit sie ein Erfolg wird: Warum niemand weiß, wie viele Rechenzentren es in Europa gibt.
Die Datenmengen im Internet wachsen und wachsen. Und damit der Stromverbrauch der Rechenzentren. Wie also bewegt man die Digital-Branche dazu, auf klimaneutrale Prozesse umzustellen? Erstmal soll durchgezählt werden bei den Betreibern, denn derzeit gibt es nur Schätzungen.
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Alexander Fanta und Ingo Dachwitz legen in ihrer Reihe „Medienmäzen Google“ nochmal nach. Heute berichten sie darüber, wieso der Tech-Konzern ein regimenahes Medium in Ruanda fördert:
Die Google News Initiative unterstützt Medien auf der ganzen Welt. Dass das Geld des Konzerns auch bei einer extrem regierungsfreundlichen Zeitung in Ruanda landet, stößt bei Menschenrechtsorganisationen auf Unverständnis.
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Ebenfalls in dieser Reihe erschien am Wochenende eine neue Folge unsere Podcasts. Ingo Dachwitz und Alexander Fanta fassen darin ihre Arbeit an der Studie „Medienmäzen Google“ zusammen: Wie Google zum größten Medienmäzen unserer Zeit wurde.
Money, Money, Money: Mehr als 200 Millionen Euro hat Google in den vergangenen Jahren an europäische Medienunternehmen verschenkt. Im Podcast erklären wir, warum und mit welchem Effekt der Datenkonzern zum Medienförderer wurde und wie unsere Studie entstanden ist.
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Es gibt Ärger um eine Website des EU-Parlaments zu Corona-Tests. Trotz Privacy-Shield-Urteil landen hier offenbar sensbile Daten in den USA, weshalb einige
Abgeordnete Beschwerde gegen das EU-Parlament eingelegt haben:
Von einer Coronatest-Webseite des EU-Parlaments landen sensible Daten auf US-Servern. Mehrere EU-Abgeordneten beschwerten sich darüber beim EU-Datenschutzbeauftragten. Der Fall könnte nun sogar vor dem EuGH landen.
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„Ihr müsst euch verbünden, sonst ändert sich nichts“, appellierte Peter Grottian einst an seine Studierenden. Markus Reuter erzählt vom Leben des nun verstorbenen Politikwissenschaftlers und Aktivisten:
Der unbequeme Berliner Professor prägte über Jahrzehnte die Politik an der Universität und auf der Straße. Er engagierte sich gegen Überwachung und wurde selbst überwacht. Jetzt ist Peter Grottian gestorben. Ein Nachruf.
Kurze Pausenmusik:Dieser Newsletter wird, neben viel Herzblut, durch Spenden unserer Leser:innen ermöglicht. Hier kann man uns mit einem Dauerauftrag oder Spende unterstützen.
Wir freuen uns auch über etwas Werbung für den bits-Newsletter, um mehr Mitlesende zu bekommen. Hier geht es zur Anmeldung.
Feedback und sachdienliche Hinweise bitte an markus@netzpolitik.org schicken.
Die Erstellung dieser Ausgabe wurde freundlicherweise von Tomas Rudl unterstützt.
Was sonst noch passierte:Der Spiegel hat den Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber zu den Plänen der Gro-Ko interviewt, unseren Geheimdiensten Staatstrojaner zu erlauben und es zu ermöglichen, dass diese Provider zur Kooperation zwingen dürfen, um Staatstrojaner auch mit gängigen Updates auf Zielrechner platzieren zu können. Das ist natürlich ein Bärendienst für die Schaffung von Vertrauen und IT-Sicherheit, das sieht Kelber genauso: „Überwachung übersteigt das für eine Demokratie erträgliche Maß“.
Die Nachrichtendienste sollten keine solchen zusätzlichen, massiven Eingriffsmöglichkeiten in die Privatsphäre erhalten. Polizei- und Strafverfolgungsbehörden können verschlüsselte Messenger-Kommunikation bereits mitschneiden. Das Ausmaß der staatlichen Überwachung übersteigt mittlerweile das für eine Demokratie erträgliche Maß.
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Bei Heise-Online porträtiert Monika Ermert drei Frauen, die mittlerweile in wichtigen Standardisierungsgremien eine Führungsrolle übernommen haben. Dazu zählen die neue RIPE-Chefin Mirjam Kühne, die neue Chefin des Internet Architecture Board (IAB), Mirja Kühlewind, sowie Alissa Cooper, Chefin der IETF. „So unterschiedlich die drei Frauen sind, ihr Beispiel könnte Schule machen“, schreibt Ermert: Weiblicher Hattrick für das Internet – Trend oder Signal?
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Das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) warnt davor, dass bei immer mehr Demonstrationen in der Europäischen Union die Pressefreiheit gefährdet wird, weil Journalist:innen von Demonstrierenden angegriffen werden: Journalisten auf Demos besonders gefährdet.
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Auf einen der wenigen positiven Nebenaspekte der Corona-Pandemie weist Erich Moechel bei FM4 hin: COVID-19 bremst boomende Gesichtserkennungbranche.
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Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik gibt der Staat eine direkte finanzielle Förderung für privatwirtschaftlich organisierten Journalismus aus. Allerdings landet das Geld bei den Medienunternehmen, die noch auf das alte Trägermedium Papier aka Zeitungen setzen. Der Medienwissenschaftler Christopher Buschow kritisiert die Förderung in der Taz als „Eine vertane Chance“: „Was man mit einem solchen Modell aber nicht schafft, ist, Qualität und Innovation zu fördern. Dabei wären das aus meiner Sicht die dringenderen Kriterien.“
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Die BBC hat neue Social-Media-Regeln für ihre Mitarbeiter:innen formuliert. Diese dürfen sich nicht mehr mit ihrer Privatmeinung zu politischen Fragestellungen und kontroversen Themen äußern. Ich bin jetzt nicht so davon überzeugt, dass das ein vernünftiger Weg ist, um Neutralität der BBC zu simulieren: BBC issues staff with new social media guidance.
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Ein Bündnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen wendet sich mit einem Forderungskatalog an die Finanzminister:innen aus Bund und Ländern, um Forderungen zur Modernisierung des Gemeinnützigkeitsrechts zu artikulieren: Unsere Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft (PDF).
Zu den Forderungen gehören die Ergänzung fehlender gemeinnütziger Zwecke, eine Neuauslegung des bestehenden gemeinnützigen Zwecks „Politische Bildung”, mehr Rechtssicherheit für politische Betätigung zur Verfolgung des eigenen Zwecks, ein Engagement über die eigenen Satzungszwecke hinaus sowie die Streichung der Beweislastumkehr.
Außerdem schlägt man vor, die Förderung der nationalen und/oder internationalen Durchsetzung der Grund- und Menschenrechte, die Förderung der sozialen Gerechtigkeit, die Förderung des Klimaschutzes, Förderung des Friedens sowie die Förderung der Gleichstellung aller Geschlechter als neue Zwecke aufzunehmen.
Das kann ich alles so unterschreiben, ich würde dazu noch Journalismus als neuen Gemeinnützigkeitszweck aufnehmen, sowie die Freifunker, denen das schon im GroKo-Koalitionsvertrag versprochen wurden.
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„The science of superspreading“ ist eine weitere nett anzusehende Scroll-Doku zum Thema Visualisierung von Superspreading, diesmal vom Science-Mag: Why preventing hot spots of transmission is key to stopping the COVID-19 pandemic.
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In einigen sogenannten Swing-States in den USA scheint die Trump-Kampagne gegenüber der Biden-Kampagne durch die Preisgestaltung von Facebook einen Vorteil bekommen zu haben. The MarkUp hat recherchiert, dass die Preise für die Biden-Kampagne doppelt so teuer wie für die Trump-Kampagne waren: Facebook Charged Biden a Higher Price Than Trump for Campaign Ads.
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Für die Taz am Wochenende hat Peter Unfried die Politik-Ökonomin Maja Göppel über Ideologie interviewt: „Wir wird wichtiger als Ego“.
Black Panthers ab 18Beim ZDF gibt es mit „Ab 18! – Luisa“ eine Dokumentation über die „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer.
Und in der Arte-Mediathek gibt es eine zweiteilige Dokumentation über die „Black Panthers„-Bewegung in den USA zu sehen, die ich spannend fand.
Keine Empfehlung ist der Spielfilm „Exit“ in der ARD-Mediathek, der als „Thriller zu Künstlicher Intelligenz“ verkauft wird. Dem würde ich aber höchstens 5/10 Punkten geben, aber auch nur wegen der paar netten Special Effects.
Netzpolitik-JobsIch bekomme regelmäßig Job-Angebote im netzpolitischen Bereich zugeschickt und dachte mir, dass eine zusätzliche Rubrik ein guter Service sein könnte. Zweimal die Woche werde ich zukünftig auf aktuelle Job-Angebote hinweisen.
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Die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg sucht eine/n Referent (m/w/d) Medienregulierung. Das ist eine spannende Stelle, weil diese zukünftig dafür zuständig ist, den kommenden Medienstaatsvertrag umzusetzen, wozu auch Plattformregulierung gehört.
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Das Wissenschaftszentrum Berlin sucht für den Schwerpunktbereich „Digitalisierung und gesellschaftlicher Wandel“ eine/n Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) (Postdoc).
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Die von Max Schrems gegründete Organisation Noyb sucht in Wien eine/n Full Stack Web Developer/in mit einem Fokus auf Legal-Tech.
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Die Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg (Fraktion Die Linke) sucht eine:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in für den Bereich Netzpolitik.
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Investigate Europe ist eine transnationale Medienplattform für investigativen Journalismus mit Sitz in Berlin. Aktuell wird ein/e Community Engagement Coordinator/in gesucht. Das ist wohl zwischen Social Media-, Community-Management und Audience Development angesiedelt.
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Das war es für heute. Viele Grüße und bleibt gesund,
Markus Beckedahl
Ich freue mich immer über Feedback und gute Hinweise. Meine Mailadresse ist markus@netzpolitik.org. Ich bin zwar häufig von zu vielen eMails überfordert und bekomme nicht alle beantwortet. Aber ich lese alle Mails.
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