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Die Zukunft Europas: Welche Rolle spielen junge Leute dabei?
Online-Debatte des ADR mit Apostolos Tzitzikostas, Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen, Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes NRW und Gabriele Bischoff, Mitglied des Europäischen Parlaments.
Im Rahmen eines Treffen des Präsidiums des Europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) fand am 11. September 2020 im Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf eine Online-Veranstaltung mit Studierenden, jungen Menschen und jungen Lokalpolitikern*innen (YEPs) aus ganz Europa statt.
Es wurde über die Zukunft Europas und die Rolle junger Menschen mit Politiker*innen zu diskutieren, die sowohl vor Ort als auch auf EU-Ebene tätig sind.
Es standen
- Apostolos Tzitzikostas, Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen;
- Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes NRW;
- Gabriele Bischoff, Mitglied des Europäischen Parlaments
Rede und Antwort.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Michael Kaeding, Universität Duisburg-Essen.
Es gab drei Themenblöcke, zu deren Beginn jeweils eine Kurze online Umfrage unter den Teilnehmenden gemacht wurde, um ein Stimmungsbild einzufangen. Die Beteiligung war groß- fast 700 Anmeldungen gingen ein. Die Themen waren:
1.Ist Europa fit für die Zukunft?
Die globalen Herausforderungen für Wirtschaft und Umwelt sind durch die Corona-Pandemie noch deutlicher hervorgetreten. Die Europäische Union hat sich für die kommenden Jahre ehrgeizige Ziel gesetzt und wird u.a. den Mitgliedstaaten und Regionen finanziell unter die Arme greifen, die durch die Umstellung auf nachhaltige Energien am stärksten betroffen sind. In den Jahren bis 2027 sollen die Mittel für das Programm Erasmus+ verdoppelt werden und jungen Menschen in Schule, Ausbildung und Studium helfen, „europäisch“ zu lernen. Weitergehende Themen könnten Fragen nach der verstärkten Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten in den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Bildung, Soziales sowie dem zukünftigen institutionellen Aufbau der Europäischen Union und der Rolle der Regionen und Städte betreffen.
2.Was soll die „Konferenz zur Zukunft Europas“ leisten und wie können junge Leute sich engagieren?
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hatte im Juli 2019 vorgeschlagen, die Zukunft Europas im Rahmen einer zweijährigen Konferenz zu diskutieren, in der Politiker*innen aber auch Bürger*innen und junge Menschen diskutieren sollten. Der Startschuss sollte eigentlich am 9. Mai 2020 fallen, die Konferenz wird nun Corona-bedingt im Herbst beginnen. In diesem Abschnitt der Diskussion soll es um die Frage gehen, wie junge Menschen an dieser Konferenz mitwirken können und welche konkreten Schritte nach ihrem Abschluss für die Institutionen und Politiken der Europäischen Union wünschenswert sind.
3.Was sollen Lokal- und Landespolitiker*innen konkret tun, um junge Leute für Europa zu interessieren?
Die Europäische Union machen nicht allein die Institutionen in Brüssel oder die 27 Mitgliedstaaten aus, sondern auch die 800 Städte und 240 Regionen und die 450 Millionen Europäer*innen, die dort leben. Was könnten Bürgermeister*innen und Landeregierungen noch besser machen, um Europa vor Ort zu vermitteln? Hier sind Ideen und Erfahrungen von jungen Leuten gefragt, die vielleicht auch zu neuen Projekten der europäischen Zusammenarbeit zwischen Städten und Regionen führen könnten.
Die Diskussion in voller Länge jetzt hören.
Moderation und Gestaltung: Sigrid Ecker
Zur SendungsseiteRumble Radioshow 21.09.2020
ANASTAZIA SPENCER – Bad Boy (Clifford CD)
MONSTERS – Black (Voodoo Rhythm LP)
SMALL TOWN TIGERS – Another Name (Area Pirata CD)
MORON’S MORONS – Suicidal Motherfucker (Slovenly CD)
HAMBONE SKINNY – Devil Done Took My Baby (Rum Bar CD)
DATURA4 – Ooh Poo Pah Doo (Alive CD)
CRETINS – Haven’t Got A Clue (Dirty Water CDS)
JACKETS – Queen Of The Pill (Voodoo Rhythm CD)
LES GRYS-GRYS – So Long (State 7″)
JACK CADES – Perfect View (Beluga/Bickerton CD)
WOGGLES – Sweet Freedom (Wicked Cool 7″)
UFFE LORENZEN – Stjernestv (Bad Afro CD)
ELECTRIC MESS – Too Far (Soundflat CD)
BREADMAKERS – Storm (Soundflat CD)
THINGZ – 100 Monsters (Coffee Addict CD)
DARTS – Take What I Need (Dirty Water LP)
ROUTES – Thousand Forgotten Dreams (Groovie LP)
LOS GIROS – Redencion (Clifford CDS)
Musikpavillon Linz: Saisonabschluss für den guten Zweck
„Bernds Musikmix“ – 21.9.2020
Interpreten:
Ed Kuepper, The Four Brothers, Antibalas, Bonnie „Prince“ Billy, Henri Texier, Zouzou, Jonah Moyo and Devera Ngwena, Hubert von Goisern, Faust
Groovin 21.09.2020
BILLY SEWARD – The Hawk (Drawes CD)
ALLEN LAMUN BAND – Breath Of Fresh Air (Mad Left Music/Mary4Music CD)
ALLEN LAMUN BAND – Maybe It’s A Good Thing (Mad Left Music/Mary4Music CD)
JJ GREY & MOFRO – Move It On (Alligator CD)
ELVIN BISHOP AND CHARLIE MUSSELWHITE – Old School (Alligator CD)
ELVIN BISHOP & LITTLE SMOKEY SMOTHERS – Pleading With You (Alligator CD)
BEN HARPER WITH CHARLIE MUSSELWHITE – I’m In I’m Out And I’m Gone (Stax/Concord Music Group CD)
PINETOP PERKINS – Big Fat Mama (M.C. CD)
ZOE SCHWARZ BLUE COMMOTION – Take Me Back (33 Records CD)
LAURA RAIN AND THE CAESARS – Meet Me In The Middle (Laura Rain CD)
JANIVA MAGNESS – Bitter Pill (Alligator CD)
BEN RACINE BAND – Shake A Hand (Iguane CD)
ProKonTra aktuell – das Magazin, 21-09-20
Mit 21.09.20, 00.00 Uhr trat die „Verordnung des Bundesministers fu?r Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Maßnahmen, die zur Beka?mpfung der Verbreitung von COVID-19 ergriffen werden (COVID-19-Maßnahmenverordnung – COVID-19-MV)“ in Kraft.
Insbesondere für KulturveranstalterInnen gelten wieder massive Einschränkungen für Angebote jedweder Art. In Vorarlberg fallen die Maßnahmen sogar noch härter aus.
In dieser Sendung wird aus der Verordnung des Gesundheitsministers und den PK-Unterlagen der Vorarlberger Landesregierung zitiert und ein Blick auf die nächsten beiden Konzerte im ProKonTra geworfen.
Mit Musik aus Vorarlberg (Benzin, Los as schränza, Magdalena Grabher) und Grenzen von Dota (solo, live).
902. radio%attac – Sendung, 21. 09. 2020
1. 65 Jahre Staatsvertrag – Wie neutral ist Österreich noch?
Seit dem 15. Mai 1955, dem Tag der Unterzeichnung des Staatsvertrags, ist Österreich ein freies Land. Im Zuge der Staatsvertragsverhandlungen hat sich unser Land zu immerwährender Neutralität verpflichtet. Im Bundesverfassungsgesetz vom 26. Oktober 1955 wurde die Neutralität Österreichs gesetzlich festgelegt. Aber wie sieht es konkret mit der Absicherung und Festigung der Neutralität aus? Wurde sie in den Letzten Jahren nicht schon stillschweigend scheibchenweise ausgehöhlt, ja vielleicht schon so grob deformiert, dass sich Österreich nicht mehr wirklich als „neutral“ bezeichnen kann?
Ein Beitrag der Inhaltsgruppe FriedensAttac
2. Dr. Thomas Roithner – Die Militarisierung der EU
Dr. Roithner ist Friedensforscher und Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität Wien.
Der Sozial- und Wirtschaftswissenschafter untersucht ua. Fragen der Außen-, Sicherheits-, Verteidigungs- und Friedenspolitik der EU und Österreichs, der Neutralität in Europa, der Friedens- und Konfliktforschung, der Politik der Gewaltfreiheit sowie der Friedens- und Antikriegs-Bewegung in Österreich.
Im Rahmen der Attac- Sommerakademie in Graz hielt Dr. Roithner einen Vortrag über die „Militarisierung der EU“. Wir hatten das Glück ihm in einem persönlichen Gespräch begegnen zu können.
Musik:
Kilez More – Krieg & Öl
Redaktion:
Sebastian Ludyga
Neue Jazz-Alben von Gina Schwarz und Florian Klinger
Gina Schwarz ist als Bassistin, Komponistin und Leader von Jazz-Formationen bekannt, wie Schwarzmarkt, Woodclock oder Jazzista. Pannonica, ihr jüngstes Projekt, hat 2017 als stage-band des Wiener Jazzclubs Porgy & Bess begonnen. Innerhalb eines Jahres spielte das Nonett, bestehend aus drei Bläsern, zwei Streichern und einer vierköpfigen Rhythmusgruppe, mit internationalen Gästen acht Konzerte. Einen Querschnitt aus diesen Arbeiten haben Gina Schwarz und Pannonica später im Radiokulturhaus aufgenommen und auf zwei CDs gebannt. Das Doppelalbum „Pannonica“ ist im März 2020 erschienen und wurde von den Kritikern bejubelt, angefangen beim amerikanischen Magazin „Downbeat“ bis zum Feuilleton der „Zeit“.
Der erst 29-jährige Vibrafonist und Schlagwerker Florian Klinger ist im klassischen Fach genauso beschlagen wie im Jazz. Er ist Dozent für jazzmallets, Mitglied des Orchesters der Volksoper Wien und Leader eines Sextetts, das seine Kompositionen spielt. Das sehr abwechslungsreiche Debutalbum One ist im Mai 2020 erschienen. „Seine Band setzt sich aus hiesigen Top-Jazzern zusammen, die jeden einzelnen Track (z.B. Balladen, pompös Orchestrales, fetzig voluminöse Bläsersätze, Groove oder Swing) zum Erlebnis machen… Attraktive Gäste wie der Rapper Al-Khabir Richman und die Sängerin Patrizia Ferrara potenzieren den Qualitätspegel des Albums erneut.“ (Concerto)
Upcoming: Ahoi! Pop-Festival 2020
Nostalgierock Sendung Nr. 220
Rockn Roll, Pop, Schlager
aus den Jahren 1955 – 1990
und eigene Songs.
#292 Sirenen und Warn-Apps in Deutschland
Der erste bundesdeutsche bundesweite Warntag sollte die Systeme testen, welche die Bevölkerung vor Gefahren warnen. Leider war das eher ein Reinfall und vielerorts blieben Sirenen und Warn-Apps auf dem Handy stumm. Mehr dazu in dieser Sendung.
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Verwendetes Fremdmaterial in dieser Sendung:
- Kool & The Gang – Let´s go dancing
- The Seekers – I´ll never find another you
- Frey-Sway-Grey – Wir sind nicht allein
- KIZ – Hurra diese Welt geht unter
- CCR – Jambalaya
- Jean Michel Jarre – Equinoxe Shocking Blue – Venus
Wege der Achtsamkeit
Keine Tätigkeit, sondern ein Zustand. Achtsamkeit – Nichts, das man macht, sondern etwas, das man ist.
Im Studio zu Gast ist Mira Reiber. Wir sprechen über unsere Wege der Achtsamkeit. Ob sie nun bewusst gewählt wurden oder ob „das Leben“ (und in meinem Fall auch die Auseinandersetzung mit den Tieren und der Natur) uns dazu brachte: Das Leben tiefer, ernster, schöner aber auch gewaltsamer wahrzunehmen. Wut, Rebellion, Überwältigung, Schönheit spüren. Was ist das eigentlich – diese … Achtsamkeit? Ein Gespräch über das Spüren und Konsequenzen.
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Achtsamkeit – ein Wort, das mittlerweile zum Modewort mutiert ist und ursprünglich aus dem Buddhismus kommt. Ein Wort, das dort eine Form der Meditation beschreibt, da Achtsamkeit keine Tätigkeit, sondern vielmehr einen Zustand beschreibt. Nichts, das man macht, sondern etwas, das man ist. Es geht darum, den Körper, die Gefühle und Empfindungen, sowie den Geist und Geisteshaltungen wahrzunehmen. Ganz im Hier und Jetzt und aus einer Beobachterperspektive heraus: ohne zu kategorisieren, zu bewerten und zu be- oder gar verurteilen. Es war Thich Naht Hanh, der die buddhistische Achtsamkeitslehre im Westen populär machte.
Das, was im Buddhismus ursprünglich mit Achtsamkeit gemeint ist – umgangssprachlich häufig lediglich als Aufmerksamkeit verstanden – ist das, was integraler Bestandteil einer Yogapraxis ist. Beobachten und bewusst spüren, was passiert. Gleichzeitig nach dem suchen, was unklar ist, unbewusst, im Schatten liegt. Es sehen und zuzulassen. Um dann zu verändern, was verändert werden kann und soll. Um loszulassen, was überflüssig ist. Yoga bedeutet union, also Einheit. Gemeint ist hierbei eine spirituelle Dimension, eine tiefe Einheit mit mir selbst, die sich mit der Einheit von Gedanken, Worten und Taten beginnt und sich in dieser zeigt. Möchte ich Achtsamkeit leben, also auch im Alltag, so wäre die Kunst das, was auf der Yogamatte geübt wird, auf jeden Moment des Lebens übertragen und dort anwenden zu können. Verbindung statt Trennung. Mitgefühl statt Verdrängung. Mit und zu mir selbst gleichermaßen wie mit und zu anderen fühlenden Wesen.
So, wie wir nicht nicht kommunizieren können, können wir auch nicht nicht in dieser Welt leben. Wir können uns ihr nicht entziehen, so sehr wir das vielleicht manchmal möchten oder versuchen. Aber wir leisten alle unseren Beitrag, so oder so. Jede und jeder Einzelne. Jeden Tag. In die eine oder andere Richtung. Alles, was wir denken und nicht denken, sagen und nicht sagen, tun und nicht tun ist eine Positionierung und hat eine Konsequenz. Für uns selbst, für andere Menschen, andere Lebewesen sowie für die Umwelt.
> Ein Gespräch über gelebte Achtsamkeit, über Authentizität statt Überspielung, Verantwortung statt Negierung. Über die Freiheit, die wir als Menschen haben, zu wählen. Jeden einzelnen Augenblick unseres Lebens. Und über den Mut, diese Freiheit zu nutzen. Über den Mut zu fragen „wofür möchte ich meine kostbare Zeit und die mir vom Universum mitgegebenen Fähigkeiten auf diesem Planeten wirklich nutzen?“
> Ein Gespräch über die Eigenverantwortlichkeit eines jeden Menschen und eine kritische Hinterfragung dessen, was in und um ihn herum passiert. Ein Gespräch über die Frage was ich mir als Mensch einverleiben möchte und was denn Nahrung überhaupt ist. Über die Frage von was ich geformt werden möchte. Nicht nur physisch, sondern auch auf mentaler, emotionaler, seelischer Ebene. Weil Nahrung weit mehr ist als ein Gemisch diverser Makro- und Mikronährstoffe.
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Links zur Sendung:
Film „Am Anfang war das Licht“ von Regisseur P.A. Straubinger
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Inspirierende Menschen/Biographien:
Alice Herz Sommer: http://nickreedent.com/; Film: The lady in number 6
Tao Porchon Lynch: https://taoporchonlynch.com/
Edith Eger: https://dreditheger.com/; Buch: The Choice
Buch: Arun Gandhi: Wut ist eine Chance
Deutsches Rotes Kreuz: WLAN in Pflegeeinrichtungen wird bisher nicht refinanziert
National Roaming: 1&1 ruft Bundesnetzagentur gegen Telekom und Vodafone an
Digitale-Dienste-Gesetz: EU schließt Zerschlagung von IT-Konzernen nicht aus
Was vom Tage übrig blieb: Verdreht, verpasst, verurteilt
Google corrects unfortunate ‘Stalkerware’ typo allowing partner-tracking apps (The Verge)
Eigentlich hatte Google angekündigt, bis zum 16.September alle Apps aus dem Play Store zu verbannen, die explizit dazu dienen, andere ohne ihr Wissen auszuspionieren. Leider hat jemand beim Korrekturlesen der neuen Policy nicht aufgepasst. Durch einen Grammatikdreher stand dort: Apps zur Überwachung der eigenen Kinder sind *nicht* erlaubt, solche zur Überwachung von Partner:innen ohne deren Zustimmung *sind erlaubt*. In der neuen Version hat Google den Dreher korrigiert, Entwickler:innen haben jetzt bis zum 1. Oktober Zeit, ihre Apps an die neuen Richtlinien anzupassen. Warum auch die richtig gestellte Variante, nach der Kinder-Tracking-Apps erlaubt sind, problematisch ist, hatten wir jüngst berichtet.
„Berlin-Tag“ der Bildungsverwaltung scheitert an Apple (RBB)
Die Berufs- und Bildungsmesse „Berlin-Tag“ sollte in diesem Jahr Pandemie-bedingt digital stattfinden. Dort können sich Interessierte über Ausbildungs- und Einstiegsmöglichkeiten im Berliner Bildungsbereich informieren. Stattgefunden hat die Veranstaltung, nur Apple-Nutzer:innen hatten ein Problem, die Einbindung der App funktionierte nicht. Laut dpa betraf das immerhin 14 Prozent Interessierte, die nicht an Vorträgen und Gesprächen teilhaben konnten.
Wie Ermittler ein komplexes Cyber-Betrugssystem aufdeckten (Tagesspiegel)
Der Berliner Staatsanwalt Aljoscha Leder gibt dem Tagesspiegel Einblick in lange Ermittlungen zu einem spannenden Fall von Onlinebetrug. Viele der Ermittlungsschritte fanden im Analogen statt, auch wenn die Taten zum großen Teil online stattfanden. Eine Geschichte über Nachsendeaufträge, Mietwagen und eine Suppendose mit 69.000 Euro.
Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteur:innen gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.
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Nachhaltigkeit: Airbus plant Wasserstoff-Flugzeug für 2035
Der Zeitungsleser September 2020
Unter Carmina Burana Begleitung, der Monolog mit den Schlagzeilen vom Zeitungsleser. Ob Bitcoin in der Schweiz oder „Das unfreiwillige Ende seiner Vierteljahreszeitschrift, Europäische Rundschau“. Die Schlaflosen in Seattle mit Israelischen Frieden über die Libanon – Hoffnungslosigkeit zum Friedhof der Zukunft!
Übernahme Bethesda: Game Changer für Team Xbox
Automatisierte Diskriminierung: Twitter prüft Rassismus in der Bildervorschau
Twitter hat angekündigt, sich mit rassistischen Verzerrungen in seinem Vorschau-Algorithmus zu beschäftigen, nachdem mehrere Nutzer:innen entdeckt hatten, dass das System die Gesichter von weißen Menschen bevorzugt und Schwarze Menschen ausblendet.
Einem Nutzer war zufällig aufgefallen, dass die Twitter-App auf Bildern mit einer weißen und einer Schwarzen Person nur die weiße Person in der Vorschau zeigt. Daraufhin haben weitere Nutzer:innen das Problem mit ihren Experimenten bestätigen können.
Im Kern geht es um eine Technologie zur automatisierten Vorschau von Bildern, dem so genannten Auto-Cropping, die Twitter bereits seit 2017 einsetzt. Postet jemand ein Foto, soll ein möglichst sinnvoller Ausschnitt für die Vorschau gewählt werden. In den Tests, die Nutzer:innen jetzt auf Twitter teilten, setzte die Vorschau fast ausschließlich weiße Menschen in den Fokus.
Keine Verzerrung im TestlaufTwitter sagte, dass das Modell vor dem Einsatz getestet wurde und man dabei keine rassistischen oder sexistischen Diskriminierungseffekte festgestellt hat. Es sei aber klar, dass weitere Untersuchungen folgen müssten. Twitter kündigte an, die Ergebnisse der internen Untersuchungen zu teilen und den Code zu öffnen, damit unabhängige Forscher:innen die Effekte überprüfen können.
Ein solches Experiment eines externen Experten für maschinelles Lernen ist bereits in Gang. Twitters CTO Parag Agrawal teilte den Hinweis und schrieb, er freue sich über den „öffentlichen, offenen und rigorosen Test“.
This is a very important question. To address it, we did analysis on our model when we shipped it, but needs continuous improvement.
Love this public, open, and rigorous test — and eager to learn from this. https://t.co/E8Y71qSLXa
— Parag Agrawal (@paraga) September 20, 2020
Magische Pferde und schlechte PrognosenFür das Auto-Cropping setzte Twitter zunächst auf Gesichtserkennung. Doch das führte zu Problemen bei Bildern von Tieren oder Gegenständen, die nicht richtig in den Fokus der Bildvorschauen gesetzt wurden, wie das Entwicklungsteam in einem Blogbeitrag beschreibt.
Deswegen ging Twitter dazu über, das System auf Regionen von besonderer Aufmerksamkeit zu optimieren: Wohin schaut das Auge auf einem Bild zuerst und am längsten? Die Daten werden mit Eyetrackern erhoben und mit ihrer Hilfe lassen sich Algorithmen trainieren, die dann eine Vorhersage dazu treffen, was Menschen in einem Bild womöglich gerne sehen wollen.
Entwickelt hat die Technologie nicht Twitter selbst, sondern das Londoner Machine-Learning-Startup Magic Pony. Twitter kaufte die Firma 2016, der ehemalige Gründer Zehan Wang arbeitet heute in der Forschungsabteilung von Twitter an Machine Learning.
Auch er schrieb am Wochenende: „Es gibt viele Fragen, und wir werden Zeit brauchen um sie anzuschauen. Weitere Details werden geteilt nachdem unsere internen Teams die Möglichkeit hatten sich das anzuschauen.“
There are many questions that will need time to dig into. More details will be shared after internal teams have had a chance to look at it. We previously published a blog on the algorithm in early 2018 https://t.co/TIu2L0fSyY
— Zehan Wang (@ZehanWang) September 21, 2020
Algorithmen verstärken UngerechtigkeitDie Diskussion um rassistische Verzerrungseffekte und Diskriminierung durch algorithmische Entscheidungen läuft bereits seit Jahren. Zuletzt kochte sie im Zuge der Proteste gegen rassistische Polizeigewalt in den USA besonders hoch.
Vergangenes Jahr gelangte eine Studie der US-Behörde National Institute of Standards and Technology (NIST) zum Ergebnis, dass Gesichtserkennungs-Algorithmen die Gesichter von Schwarzen oder asiatischen Menschen wesentlich unzuverlässiger erkennen als diejenigen von weißen Menschen. Forscher:innen und Menschenrechtsorganisationen kritisieren seit Jahren, dass diese Effekte die bereits existierende Diskriminierung von BIPoC noch verstärken. Mehrere große Anbieter von Gesichtserkennung wie IBM und Microsoft hatten deswegen unter dem öffentlichen Druck beschlossen, ihre Technologien vorerst nicht mehr an US-Polizeibehörden zu verkaufen.
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