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Desinformation: So penetrant empfiehlt Amazon den Kauf von Verschwörungsliteratur
Kein Buchhändler auf der Welt ist so mächtig wie Amazon. Aber wenn es um seriöse Buchempfehlungen geht, ist Amazon alles andere als Spitzenklasse. Die Plattform preist Verschwörungserzählungen, Antisemitismus und Desinformation ebenso an wie wissenschaftlich fundierte Sachbücher. Amazon, eines der wertvollsten Unternehmen der Welt, hat diese Bücher nicht einfach nur im Sortiment, seine Algorithmen setzen sie Kund:innen auch noch prominent vor die Nase.
Davon geht eine gesellschaftliche Gefahr aus. Nicht nur Rechtsterroristen wie die von Christchurch und Hanau beziehen sich auf Verschwörungsmythen. Die Mythen verbinden auch die heterogene Gruppe der Coronaleugner:innen, die am vergangenen Wochenende zu Tausenden durch Berlin zogen und offen davon träumten, das Reichstagsgebäude zu „stürmen“. Neben Neonazis und Holocaustleugner:innen gehörten zu den Protestierenden auch Esoteriker:innen und Impfgegner:innen wie der Verschwörungsideologe Robert Kennedy Junior.
Vor zwei Jahren hielt Amazon einer Studie zufolge mit rund 20 Prozent einen erheblichen Anteil am deutschen Buchmarkt. Die Empfehlungen der Plattform haben damit einen bedeutsamen Einfluss.
Amazon-Suche nach Corona Alle Rechte vorbehalten Screenshot netzpolitik.orgDie Amazon-Suche nach „Corona“ – ausgeführt, ohne eingeloggt zu sein – zeigte bei unserem Test gleich mehrere problematische Bücher unter den ersten Suchergebnissen. Auf Platz 1 stand ein Buch mit dem Titel „Corona Fehlalarm?“. Dabei kann der Verdacht eines „Fehlalarms“ bei inzwischen weltweit rund 850.000 gemeldeten Todesfällen in Verbindung mit Covid-19 zweifellos als widerlegt betrachtet werden. „Die prägenden Stilmittel dieses Buchs sind das Geraune, die rhetorische Frage, die Unterstellung und die Andeutung“, fasst Deutschlandfunk Kultur zusammen. Der Autor des Buches, Sucharit Bhakdi, steht Verschwörungserzählungen mindestens offen gegenüber, immerhin ließ er sich im April diesen Jahres vom Verschwörungsideologen Ken Jebsen interviewen.
Zu den ersten Suchergebnissen auf Amazon gehörte auch ein Buch des Verlags Kopp, bei dem das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg schon 2015 eine „weltanschauliche und gescha?ftliche Na?he zu rechtspopulistischen und zum Teil offen rechtsradikalen beziehungsweise antisemitischen politischen Akteuren“ sah. Bereits auf dem Cover wird behauptet, im Schatten der Pandemie werde ein „totalitärer Staat“ aufgebaut – eine Erzählung, die auch zahlreiche Verschwörungsideolog:innen verbreiten. Insgesamt gibt es auf der ersten Suchergebnisseite mehrere Sachbücher, die die Pandemie leugnen oder anzweifeln, etwa: „Corona: Die pure Lüge“.
Doch es geht noch abstruser: Das erste Ergebnis bei der Suchanfrage „Flache Erde“ ist bei unserem Test Mitte August nicht etwa ein Buch, das die Verschwörungserzählung entlarvt, sondern eines mit dem anscheinend ernstgemeinten Titel: „Die flache Erde ist die einzige Wahrheit“.
Das erste Suchergebnis zum antisemitischen Verschwörungsmythos einer Holocaust-Lüge Alle Rechte vorbehalten Screenshot netzpolitik.orgÄhnlich problematisch sind die Amazon-Suchergebnisse zu „Holocaust Lüge“, ein Begriff für die antisemitische Verschwörungserzählung, die den Mord an Millionen Jüd:innen anzweifelt. Das erste Suchergebnis stammt ausgerechnet vom verschwörungsideologischen Autor Thorsten Schulte und wird auch noch als „Bestseller“ beworben. Sein Buch hat dem vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Rapper Chris Ares offenbar so gut gefallen, dass er ein Lied darüber gesungen hat und Schulte im Musikvideo auftreten ließ. Ein Schreckensszenario des Buches ist eine Zukunft, in der es nur noch People of Colour und keine Weißen mehr gibt: Baustein einer durch und durch rassistischen Verschwörungserzählung über die vermeintliche Bedrohung eines weißen „Volks“.
Amazons Defizite zeigen sich auch bei Themen, über die schon seit Jahrzehnten seriöse Sachbücher erscheinen. Unter den ersten Suchergebnissen über „Krebs“ gibt es zum Beispiel Bücher über alternative Heilmethoden und Ernährungstipps gegen die Krankheit. Das ist nicht automatisch Desinformation, könnte Patient:innen aber zu möglicherweise lebensgefährlichen Entscheidungen für die eigene Behandlung verleiten.
Nicht nur die Amazon-Suche konfrontiert Leser:innen mit fragwürdigen Inhalten. Auch auf den Produktseiten von renommierten Sachbüchern kann das passieren, und zwar mittels Empfehlungen. Das heißt: Selbst wer sich schon genau informiert hat und gezielt ein fundiert recherchiertes Buch kaufen möchte, den kann Amazon dazu verleiten, eventuell doch noch etwas Desinformation in den Einkaufswagen zu legen. Das zeigt unsere Recherche, für die wir Hunderte Buchempfehlungen ausgewertet haben.
Amazon verbietet Produkte, die Hass und Gewalt fördern – eigentlichAmazon hat eigentlich strenge Richtlinien, was auf der Plattform verkauft werden darf und was nicht. Nicht erlaubt sind demnach „Produkte, die Hass oder Gewalt gegenüber Personen oder Gruppen fördern, dazu anstiften oder verherrlichen.“ Noch allgemeiner heißt es: „Führen Sie keine Produkte auf, die Amazon-Kunden schädigen könnten.“ Nicht nur sind diese Regeln sehr vage, Amazon behält sich darüber hinaus das alleinige Recht vor, „zu entscheiden, welche Inhalte zu einer schlechten Kundenerfahrung führen, und diese aus dem Verkauf zu nehmen.“
Diese Regeln gibt es nicht nur in der Theorie: Im Jahr 2015 nahm Amazon, neben vielen anderen deutschen Buchhändlern, die Bücher von Akif Pirinçci aus dem Sortiment. Der Rechtsaußen-Schriftsteller hatte auf einer Pegida-Rede unter anderem gesagt: „Die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb“; zudem hat er den Verschwörungsmythos der „Umvolkung“ heraufbeschworen. Heute bietet Amazon seine Bücher wieder an.
Hunderte Empfehlungen analysiertAmazon macht Bücher mit Desinformationen nicht nur denjenigen zugänglich, die womöglich gezielt nach ihnen suchen. Die Plattform schlägt sie Kund:innen sogar aktiv vor, wie unsere Recherche und eine Stichprobe zeigen. Dies geschieht auch unter wissenschaftlich fundierten Sachbüchern.
Wer sich auf Amazon ein Buch ansieht, bekommt im Bereich „Weitere Artikel entdecken“ andere Bücher empfohlen. Mit einem Klick auf eine solche Empfehlung öffnet sich die entsprechende Produktseite, die dann eine neue Palette an Empfehlungen enthält. Anhand von Amazons Vorschlägen zu dem Sachbuch „Corona: Geschichte eines angekündigten Sterbens“ haben wir untersucht, wohin die Plattform ihre Kund:innen mithilfe der Lesetipps führt. Das Sachbuch erscheint als eines der ersten Ergebnisse bei der Amazon-Suchanfrage „Corona“. Geschrieben hat es ein Kollektiv von 19 Journalist:innen des Recherchezentrums Correctiv.
Insgesamt haben wir 355 Empfehlungen ausgewertet, die auf Amazon in direkter oder indirekter Verbindung zu diesem Buch stehen. Es waren 97 unterschiedliche Titel, von denen uns Amazon einige mehrfach vorgeschlagen hat. Jede Buchempfehlung ist durch einen Kreis im Schaubild dargestellt.
Die 355 untersuchten Buchempfehlungen teilen sich in drei Ebenen. Die erste Ebene besteht aus den ersten sieben Amazon-Empfehlungen zu „Corona: Geschichte eins angekündigten Sterbens“.
Amazons Vorschläge, die uns angezeigt wurden zu dem Buch Corona: Geschichte eines angekündigten Sterbens
Die zweite Ebene besteht aus den mit diesen sieben Empfehlungen verknüpften Empfehlungen. Zuletzt haben wir wiederum deren Empfehlungen erfasst – die dritte und unterste Ebene im Schaubild. Damit haben wir die möglichen Klickwege von Amazon-Kund:innen simuliert, die von Empfehlung zu Empfehlung stöbern.
Um die Empfehlungen nicht händisch anklicken zu müssen, haben wir ein Programm geschrieben, das diese Aufgabe automatisch erledigt hat. Die Erfassung erfolgte Ende August ohne Browser-Cookies oder einen Amazon-Login. Sie ist auch deshalb nur als Stichprobe zu verstehen, weil sich die Zusammenstellung von Amazon-Empfehlungen jederzeit ändern kann und von weiteren Faktoren wie dem Standort der Nutzer:innen abhängen kann.
Sämtliche Bücher haben wir anhand eines zuvor festgelegten Regelwerks klassifiziert. Im Schaubild rot markiert ist einschlägige Verschwörungsliteratur – also Bücher, die allein anhand ihrer Produktbeschreibung und Leseprobe eindeutig sogenannte Verschwörungstheorien verbreiten, die bereits in traditionellen Nachrichtenmedien als solche diskutiert wurden. Orange markiert sind Bücher, die sich anhand der Produktbeschreibung als impfskeptisch bis impffeindlich einordnen lassen.
Unsere Auswertung zeigt: Wer auf Amazon stöbert, den lockt die Plattform womöglich geradewegs in einen Kaninchenbau.
124 Empfehlungen für VerschwörungsliteraturMehr als die Hälfte der untersuchten Lesetipps bezieht sich auf Bücher mit problematischem Inhalt. In 124 Fällen schlug Amazon Bücher vor, die eindeutig verschwörungsideologisch sind. Viele von ihnen propagieren zudem rechtsextreme oder rassistische Erzählungen.
Bereits unmittelbar auf der Produktseite des Corona-Buchs der Correctiv-Journalist:innen schlug Amazon uns einen Titel vor, der die staatlichen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie mit der „Neuen Weltordnung“ in Verbindung bringt, einem antisemitischen Verschwörungsmythos. Der Autor behauptet auch, Flugzeuge versprühten „Chemtrails“, die das Verhalten von Menschen beeinflussen sollten, außerdem wolle der Milliardär Bill Gates die Weltbevölkerung „drastisch reduzieren“.
Auf der zweiten Empfehlungsebene folgte ein Titel, der Enthüllungen über eine „verbotene Wahrheit u?ber die beiden Weltkriege“ und „die Existenz von Außerirdischen“ verspricht. Auf der dritten Empfehlungsebene schlug uns Amazon ein Buch vor, das aus den Visionen von einhundert Seher:innen bestehen soll. Schon in seinem Vorwort verknüpft der Autor den Ersten, den Zweiten und einen angekündigten Dritten Weltkrieg mit dem Zionismus.
Zwei dieser Bücher sind im Verlag von Jan Udo Holey erschienen, das dritte hat dieser selbst verfasst. Das Bundesamt für Verfassungsschutz bezeichnete ihn in einem 2005 erschienenen Papier als „rechtsextremistischen Esoteriker“. Holey schreibt die Behörde auch eine Vorreiterrolle für antisemitische Verschwörungsliteratur zu. Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelte gegen ihn wegen Volksverhetzung, einzelne seiner Schriften stehen auf dem Index. Sein Pseudonym Jan van Helsing tauchte in unserem Datensatz in Verbindung mit 37 Amazon-Empfehlungen auf.
Ab der zweiten Empfehlungsebene schlug Amazon uns zudem Bücher von Impfgegner:innen und -skeptiker:innen vor, insgesamt 56 Mal.
Das Spektrum reicht von kritischen Berichten über Impfschäden bis zu radikaler Impfgegnerschaft. Mindestens ein Teil der Bücher ist pseudo-wissenschaftlich, etwa eines, das eine „Impf-Illusion“ anprangert und beispielsweise das Polio-Virus verharmlost. Während wohl Milliarden Menschen auf einen wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus hoffen, säen diese Amazon-Empfehlungen Zweifel gegenüber Impfungen im Allgemeinen.
„So macht der Konzern die Welt kaputt“Ab der dritten Empfehlungsebene sind verschwörungsideologische und impffeindliche Bücher in der Überzahl. Das ist offenbar kein Zufall: Der Klick auf ein solches Buch fördert in den Empfehlungen gleich noch mehr ähnliche Bücher zu Tage. Das spricht dafür, dass Amazon-Algorithmen durchaus eine Verbindung zwischen diesen Büchern erkennen können.
David Schraven ist Geschäftsführer von Correctiv und Mitherausgeber des Corona-Buchs, das auf Amazon mit zahlreichen Verschwörungsbüchern verknüpft ist. Schraven kritisiert Amazon scharf: „Da macht man sich viel Arbeit und dann wird die Recherche mitten im Müll platziert, der nur nach Aufmerksamkeit hascht“, sagt er gegenüber netzpolitik.org. Anstelle von Aufklärung würden Hass, Dummheit und Zwietracht hervorgehoben. „Amazon sollte sich überlegen, ob das so eine tolle Idee ist. So macht der Konzern die Welt kaputt.“
Wir haben unsere Stichprobe auch mit Sachbüchern über Verschwörungsmythen erhoben, unter anderem „Fake Facts“ von Pia Lamberty und Katharina Nocun und „Nichts ist wie es scheint“ von Michael Butter. In diesen Fällen führten die Amazon-Empfehlungen etwas später zu Desinformation: Erst in der dritten Ebene der Empfehlungen erschienen einschlägig verschwörungsideologische Bücher – sie sind damit nur drei Klicks von dem Buch entfernt, mit dem wir die Stichprobe begonnen haben.
Einmalige Konfrontation mit Verschwörungsmythen kann Verhalten ändernWelch schwerwiegende Auswirkungen solche Amazon-Empfehlungen haben könnten, legt die Forschung von Sozialpsycholog:innen aus Großbritannien nahe. An der Universität in Kent zeigten Untersuchungen von Daniel Jolley und Karen M. Douglas, dass bereits einmaliger Kontakt mit Verschwörungserzählungen einen Unterschied machen kann.
Die Forschenden legten 60 Menschen aus den USA einen Text mit erfundenen Behauptungen zu den negativen Folgen von Impfungen vor. Anschließend sollten sich die Testpersonen vorstellen, ein Kind namens Sophie zu haben, und unter anderem beantworten, ob sie dieses Mädchen impfen lassen würden. Und tatsächlich: Menschen, die mit den Verschwörungserzählungen konfrontiert wurden, waren weniger bereit, Sophie impfen zu lassen als Menschen in einer Kontrollgruppe. Der meiste Zuspruch zum Impfen kam von einer dritten Gruppe, die zuvor einen Text gelesen hatte, der Verschwörungserzählungen von Impfgegner:innen widerlegte. Wie die 2014 veröffentlichte Studie ergab, waren die Impf-Skeptiker:innen zudem misstrauischer im Bezug auf Behörden.
Der Sozialpsycholge Jolley warnt gegenüber netzpolitik.org auch vor den Auswirkungen der Amazon-Algorithmen, die Bücher von Impfgegner:innen neben seriösen Sachbüchern empfehlen. „Es ist zweifellos plausibel, dass der Glaube an solche Erzählungen stärker werden kann, wenn Menschen ihnen wiederholt ausgesetzt sind. Das kann sich wiederum auf ihr Verhalten auswirken.“
Empfohlene Bücher könnten zudem eine verschwörungsideologische Weltanschauung von Nutzer:innen bekräftigen. „Es ist gewiss möglich, dass durch die Konfrontation mit mehreren Buchempfehlungen zu einem bestimmten Thema der Eindruck entsteht, es gebe einen Konsens, den tatsächlich viele Menschen und Organisationen teilen.“ Das könne Menschen wiederum ermutigen, sich weiterhin mit solchen Inhalten auseinanderzusetzen. „Amazon hat dieselbe Verantwortung wie andere Social-Media-Plattformen, ethisch zu handeln“, sagt Jolley.
Attentate wie das in Hanau am 19. Februar 2020 oder in El Paso am 3. August 2019 zeigen, wie Verschwörungserzählungen bei der Radikalisierung von Terroristen eine Rolle gespielt haben. In diesen und weiteren Fällen haben die Täter ihre Gewalt unter anderem mit Verschwörungsmythen legitimiert. Erzählungen wie QAnon können Menschen zu der Überzeugung bringen, dass diabolische Gruppen im Geheimen Böses gegen die Bevölkerung unternehmen. Eine vermeintliche Bedrohung, die Verschwörungsgläubige unter Druck setzen kann, dagegen zu handeln und eine Gewalttat zu begehen. Auch das FBI warnte davor.
Amazon möchte keine einzige unserer Fragen beantwortenWir haben Amazon per E-Mail die Ergebnisse unserer Recherche vorgelegt und eine Liste mit zehn Fragen geschickt. Unter anderem wollten wir wissen, ob dem Konzern das Ausmaß von rechtsextremen und verschwörungsideologischen Inhalten in seinen Suchergebnissen und Empfehlungen bekannt sei. Wir fragten auch, inwiefern Amazon die Verbreitung dieser Bücher eindämme. Keine einzige unserer Fragen wollte der Konzern beantworten.
Deshalb wissen wir nicht, ob sich Amazon überhaupt in der Verantwortung sieht, wenn Kund:innen durch Top-Suchergebnisse und Empfehlungen ihrer Gesundheit schaden, etwa weil sie impffeindliche Bücher gelesen haben. Oder wenn sich Kund:innen durch rechtsextreme Bücher politisch radikalisieren. Amazon wollte auch nicht sagen, wie die Vorschläge im Bereich „Weitere Artikel entdecken“ zu Stande kommen.
Neben einem Verweis auf die öffentlichen Richtlinien ließ der Konzern durch eine Sprecherin lediglich mitteilen: „Wir investieren viel Zeit und Ressourcen, um sicherzustellen, dass unsere Richtlinien befolgt werden, und entfernen Produkte, die nicht im Einklang mit unseren Richtlinien stehen. Über unsere proaktiven Maßnahmen hinaus prüfen wir auch umgehend jeden Hinweis, den wir erhalten.“
Dass Amazon Hinweise prüft, können wir in unserem Fall bestätigen: Amazon wollte von uns noch einmal genau wissen, welche Produkte uns bei den Suchanfragen „Flache Erde“, „Holocaust Lüge“ und „QAnon“ angezeigt wurden. Wir haben der Pressestelle entsprechende Screenshots geschickt. Geändert hat das bislang aber nichts. Noch immer bekommen Nutzer:innen bei diesen Suchbegriffen zunächst einmal Verschwörungsmythen zu sehen.
All das dürfte Rechtsextremen und Verschwörungsideolog:innen sehr gefallen. Der Verschwörungsautor Jan Udo Holey kommentiert auf Amazon süffisant, wie gut ihm die Plattform bei der Verbreitung seiner Bücher helfe. „Amazon macht es möglich, daß jeder meine Bücher schnell und kinderleicht bestellen kann“, heißt es in einem Autorenkommentar unter einer seiner Veröffentlichungen. „Herzlichen Dank an dieser Stelle an das Amazon-Team.“
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Wenige Tage vor der Eröffnung der Sommerausstellung im Schlossmuseum haben wir den neuen Direktor Alfred Weidinger zum Gespräch getroffen über Demokratisierungsprozesse im Museum, Kunstaffinität von Städten, über Bauforschung und den geplanten Architekturwettbewerb.
Unter der Devise „Kultur braucht Kunst!“ hat die OÖ Landes-Kultur GmbH oberösterreichische Künstler*innen zu einer alternativen Ausstellungsmöglichkeit im Rahmen der Sommer-Ausstellung eingeladen. Angelehnt an die Summer Exhibition der Royal Academy, konnten Werke eingereicht werden, die 2020 entstanden sind und nun im Schlossmuseum zum Verkauf angeboten werden. Diese erste Linzer Sommer-Ausstellung vermittelt ein facettenreiches Bild der oberösterreichischen Kunstszene: Sie erweist sich als aktuell, vielfältig und am Puls der Zeit. Obwohl keine thematischen Einschränkungen gegeben waren, nimmt eine ganze Reihe von Werken auf die veränderten Lebensbedingungen Bezug, mit denen wir durch den Covid 19-Lockdown konfrontiert waren.
Die Sommer-Ausstellung findet im Erdgeschoß des Schlossmuseums statt. Der Eintritt ist frei.
„inselmusi“ – 2.9.2020
Interpreten:
JCM, Beverley Martyn, Peter Hammill, Robert Plant, Gallon Drunk, Pretty Things, Kate Westbrook & The Granite Band, The Garbage & The Flowers, Deep Purple, King Crimson
Memorabilia – Septemberausgabe
Canta Rasim nimmt Sie mit in den Süden Frankreichs. Sie hören okzitanische Musik aus dem Languedoc vom Sänger und Komponisten Patric, vom Trio Flamen’Oc und von der Gesangsformation La Mal Coiffée. Sie hören aber auch Musik vom Ensemble Unicorn aus dem Album „Chominciano di gioia“ (Virtuose Tanzmusik aus der Zeit Boccacios). Sie hören „Memorabilia“.
Die Themen der Septemberausgabe: Panik – eine Wortgeschichte; Ethnographie: Amerigo Vespucci; Epigramm (X,47) und Wirkungsgeschichte Martials; Kolumne: Kaiser, Pest und Klimawandel; Stift Seitenstetten: Schulbeginn mit Hindernissen 1899; Römische Rhetorik: Harte Bandagen in der Antike; Sibyllen.
Gestaltung der Sendung: Margareta Matscheko und Hans Bergthaler
Elektroauto Taycan: Porsche holt sich 400 Leiharbeiter von Audi
Take Away Atelier
Karin Schneider, Leiterin der Kunstvermittlung der städtischen Museen Lentos und Nordico, im Gespräch über die Zeit des Lock down und die da entstandenen neuen Formate für Kinder und Jugendliche.
Wenn du nicht ins LENTOS Atelier kommen kannst, kommt das LENTOS Atelier zu dir! Hole dir dein Take Away Atelier in Form von kleinen Boxen ab und werde künstlerisch aktiv. Die Atelier-Boxen gibt es während der Öffnungszeiten des Museums kostenlos zum Mitnehmen an der LENTOS Kasse!
Neuerdings gibt es also das Lentos Take Away Atelier mit einem schon recht ansehnlichen Programm mit neuen Formaten für Kinder und Jugendliche. Einfach zum downloaden. Darüber hinaus fand auch ein Webinar Sprechen über sprechen über … statt und es wurde eine Challenge für zu Hause konzipiert: hier gilt es Sterne zu sammeln. Der Einstieg ins Geschehen bei MuseumStars passiert ebenfalls online.
Berlin: Telekom findet seit 2 Jahren keinen FTTH-Partner für Berlin
O.
Radio Anstifter im Gespräch mit Sabine Scholl über ihren Roman O. sowie über Carola Rackete, Banksy, über Recherchen, die weibliche Position und was der Ausbruch aus dem Paradies bedeutet und notwendig macht.
In ihrem neuen Roman O. greift Sabine Scholl auf Homers Odyssee zuru?ck und liefert eine neue Version des alten Epos aus moderner weiblicher Sicht. Die Heldin des Romans, kurz O. genannt, ist Musikerin und Komponistin; gemeinsam mit ihren Gefährtinnen, einem Chor geflu?chteter Frauen, bereist sie die Weltmeere. In unterschiedliche Gegenden verschlagen, treffen sie auf Bruchstu?cke und Metamorphosen des homerischen Epos, der griechischen Mythologie und der Realität der gegenwärtigen Welt – immer auf der Suche nach einem Ziel, einem Hafen, einer Hoffnung auf ein anderes, ein gutes Leben. Wo Einwanderungs- und Migrationsgegner eine Apokalypse sehen wollen, nimmt Sabine Scholl den Beginn von etwas Neuem wahr. Ihre Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Migration greift die gegebenen Realitäten auf und verbindet die Schicksale moderner Frauengestalten mit den Elementen einer jahrtausendealten europäischen Tradition. Eine utopische Imagination entsteht, die sich dem Leser als anthropologisches Maß unserer Tage erweist.
Lesen wird Sabine Scholl aus ihrem Roman O. am 15. September um 19.30 Uhr im Literaturhaus des Stifterhaus Linz.
Wettbewerb: Bundeskartellamt stellt Jahresbericht vor
Mit einer Pressekonferenz hat das Bundeskartellamt seinen Bericht für das Jahr 2019 und die ersten Monate des Jahres 2020 [PDF] vorgestellt. Wie Präsident Andreas Mundt berichtete, lag der Fokus der Wettbewerbsschützer:innen auch im vergangenen Jahr wieder stark auf den großen Digitalkonzernen.
So gewann das Kartellamt vor dem Bundesgerichtshof ein Verfahren gegen Facebook. Das Amt hatte die Befugnisse des US-Konzerns bei der Datensammlung und -zusammenführung eingeschränkt. So dürfe Facebook die Daten seiner Nutzer:innen nur mit Daten aus anderen Quellen kombinieren, wenn diese ausdrücklich und freiwillig eingewilligt hätten. Es muss aber auch ohne diese Einwilligung möglich sein, die Dienste zu nutzen.
Laut Präsident Mundt hat Facebook eine marktbeherrschende Stellung in der Digitalwirtschaft und darf deshalb keine unangemessenen Vertragsbedingungen an seine Kund:innen stellen, vor allem, wenn Konkurrenten keine Chance hätten, einen vergleichbaren Datenschatz aufzubauen. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte einer Beschwerde des US-Konzerns zunächst recht gegeben und die Anordnungen des Bundeskartellamtes außer Kraft gesetzt.
Amazon ändert AGBAuch die Befugnisse von Amazon schränkte das Kartellamt 2019 ein. Der Konzern wurde verpflichtet, seine Geschäftsbedingungen für externe Händler bei seinem Marketplace zu ändern. Weltweit haftet nun auch Amazon selbst für Vorsatz, grobe Fahrlässigkeit oder die Verletzung von Vertragspflichten.
Den Händlern garantieren die neuen Bedingungen eine ordentliche Kündigungsfrist von 30 Tagen und eine Begründung bei einer außerordentlichen Kündigung. Für rechtliche Auseinandersetzungen sind nicht mehr nur luxemburgische Gerichte zuständig, sondern auch inländische Gerichte. Amazon entscheidet nicht mehr allein über Retouren und Erstattungen.
Verbraucherschutz bei Vergleichsportalen und Smart-TVsDer Bereich Produktrezensionen und Verkäuferbewertungen blieb bei der Bewertung des Amazon Marketplace bislang noch ausgeklammert, da das Kartellamt „Nutzerbewertungen“ in einer gesonderten Sektoruntersuchung zum Verbraucherschutz betrachtet.
Hierbei befassten sich die Wettbewerbshüter:innen mit Bewertungen, die mutmaßlich gefälscht oder manipuliert seien. Plattformen untersuchten die Qualität der Nutzerbewertungen sehr unterschiedlich, so Präsident Andreas Mundt. Manche sortierten sehr stringent und organisiert, ob eine Bewertung echt sei, andere prüften nur manuell auf Werbung oder Schimpfwörter. In einer Pressemitteilung zum Zwischenbericht fasst das Kartellamt die Mechanismen der Bewertungssysteme zusammen. Diese Sektoruntersuchung ist noch nicht abgeschlossen; dem Jahresbericht zufolge erscheint sie im Herbst 2020.
Zu einem Abschluss brachte das Amt im vergangenen Jahr die Sektoruntersuchungen zu Vergleichsportalen und Smart-TVs. Bei Vergleichsportalen empfiehlt das Kartellamt Verbraucher:innen [PDF], sich nicht unter Druck setzen zu lassen, wenn ein Angebot angeblich knapp sei. Solche Hinweise seien oft widersprüchlich formuliert. Außerdem sollen sie das Ranking kritisch betrachten, da Anbieter dafür bezahlen könnten, ihre Angebote weiter oben zu platzieren. Nicht alle Anbieter würden automatisch in Preisvergleiche mit einbezogen werden.
Smart-TVs, also Fernsehgeräte mit Internetverbindung, könnten auf vielfältige Weise personenbezogene Daten erheben und weiterleiten [PDF], warnen die Wettbewerbshüter:innen. Die Datenschutzbestimmungen der Hersteller seien häufig intransparent und nicht mit der Datenschutzgrundverordnung in Einklang zu bringen.
Digitale GrundsatzarbeitAktuell laufe noch eine Sektoruntersuchung zu Online-Werbung. Hierzu konnte Andreas Mundt aber auf der Pressekonferenz noch keine näheren Informationen geben, da das Verfahren noch laufe. Man habe Fragebögen an Werbetreibende und Digitalunternehmen versandt. Eine Regulierung sei hier besonders schwierig, da sich die Geschäftsmodelle der Unternehmen in der Daten- und Werbewirtschaft oftmals stark voneinander unterscheiden würden, so Mundt.
Große Hoffnungen setzt er in die geplante 10. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen. Das Gesetz liegt derzeit als Referentenentwurf vor [PDF] und soll die Wettbewerbsbehörden stärken und die Aufsicht moderner machen, sodass das Kartellamt besser auf die Anforderungen aus der Digitalwirtschaft reagieren können. Mundt und seine Kolleg:innen bekämen so neue Befugnisse für Sanktionen gegen Unternehmen.
Das Bundeskartellamt war bei der Ausarbeitung des Gesetzes mit eingebunden. Auch Teil dieser „Digitalen Grundsatzarbeit“, die das Kartellamt betreibt, war eine Studie über den Einfluss von Algorithmen auf den Wettbewerb [PDF], die das Amt gemeinsam mit der französischen Wettbewerbsbehörde vorgestellt hatte. Insbesondere Rankings und Preissetzungen seien von Algorithmen beeinflusst, was sich auch immer mehr auf den Wettbewerb auswirke.
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Der Mann für alle Fälle
In dieser Sendung ist Hermann Laister, die gute Seele des Arcobalenos, im Studio zu Gast. Er vermittelt ein Stück österreichische Zeitgeschichte, wenn er von seiner Kindheit im Waldviertel am Ende des Zweiten Weltkriegs und während der Nachkriegszeit berichtet. Wir sprechen über seine langjährigen Auslandsaufenthalte und die dabei gemachten Erfahrungen mit Menschen in der ganzen Welt. Außerdem erzählt Hermann Laister von den Anfängen des Arcobalenos, der Entwicklung des Vereins und seinen vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Ohne unseren Hermann gäbe es das Arcobaleno so nicht! Dafür sagen wir mit dieser Sendung herzlich DANKE.
Dazu passend spielen wir Musik aus aller Welt.
Reinhören lohnt sich!
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Otto Lechner im Interview
Am heurigen Festival der Neue Heimatfilm wurde auch der Film „Bora – Geschichten eines Windes“ von Bernhard Pötscher gezeigt. Der Akkordeonist Otto Lechner hat Musik zum Film beigesteuert und gastierte bei der Präsentation am Donnerstag, 27. August mit einem Konzert im Salzhof Freistadt.
Den Aufenthalt Otto Lechners in Freistadt nutzte Gerhard Woratschek für ein Interview. In der Sendung stellen die beide das breite musikalische Spektrum des Akkordeonvirtuosen vor.
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In These Days Of Darkness, The Saints Of Grief Lie Petrified In The Tower Of Despair
Hafnerhaus Leopoldschlag
Frau Anita Gstöttenmayr, Obfrau vom Hafnerhaus in Leopoldschlag, gibt zunächst einen Einblick in die Kulturgeschichte der Keramikerzeugung und erläutert den Weg vom Lehm bis zum fertigen Gefäß.
Im Hafnerhaus in Leopoldschlag wurde bis 1930 das Hafnerhandwerk ausgeübt. Die Brennkammer ist noch vollständig erhalten. Darin befindet sich eine kleine Ausstellung der damals hergestellten „Irdenware“.
Heute werden im Hafnerhaus Keramik-Kurse für Groß und Klein angeboten.
Im großzügig ausgebauten Dachgeschoß wird derzeit eine Ausstellung über „75 Jahre Kriegsende“ präsentiert.
Auf dem ca. 5 km langen Töpferweg, der z.T. entlang des Grenzflusses Maltsch verläuft, wird auch die Erzeugung der „Hefen“ anschaulich dargestellt.
Unser heutiger Gast: CHRIS PICHLER (Schauspielerin, Sängerin, Regisseurin)
Chris ist unglaublich vielseitig in ihrem Schaffen.
Sehr nahe ‚an der Musik gebaut‘ übernimmt sie liebend gerne Moderationen musikalischer Darbietungen und singt auch leidenschaftlich selbst. Wir philosophieren über grundlegende Begrifflichkeiten-Aussagen-Darstellungen und werden ganz liebenswert durch 2 Sendungen getragen…