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Tonspur (Sendung vom 07.09.20)
Tracklist:
01: Widowspeak – Money
02: Erregung Öffentlicher Erregung – Kein Bock auf Frühstück
03: Friends of Gas – Im Bad
04: Mother Tongues – Eternity
05: H.C. McEntrie – Final Bow
06: Bill Callahan – Let’s Move to the country
07: Angel Olsen – Lark Song
08: The Notwist – Loose Ends
09: GRETA – Baby
10: Sneaks – Do You Want to Go Out Tonight
11: Kelly Lee Owens – Night
Tonspur (Sendung vom 24.08.20)
Tracklist:
01: Fontaines D.C. – A Hero’s Death
02: Protomartyr – Modern Business Hymns
03: PABST – Straight Line
04: Land of Talk – A/B Futures
05: Father John Misty – Trouble
06: Bright Eyes – Hot Car In the Sun
07: Becca Mancari – Stay with me
08: Romare – Hight
09: Rival Consoles – Articulation
10: Nicolas Jaar – Telahora
Deutsche Telekom: "Die Zukunft ist Glas"
Radio im besten Alter – Jukebox Orange 057
Musik ausschließlich aus Österreich am Nationalfeiertag
Wie in der Oktoberausgabe des Vorjahres, das war die 046 Sendung, möchte ich diese knappe Stunde,
österreichischen Musikern widmen.
Auch wenn in der heimischen Radiolandschaft, etwas mehr auf heimische Künstler zurückgegriffen wird,
als in den vielen Jahre davor, es werden immer nur die „REISSER“, die Hits, rauf und runtergespielt,
als gäbe es nichts anderes.
Es traut sich niemand so recht darüber, weniger bekannte Titel zu spielen, oder ihre weniger bekannten Raritäten.
Genau das möchte ich in der heutigen Sendung schwerpunktmäßig machen.
Ich hoffe, ihr begleitet mich zahlreich, dazu wünsche ich viel Spaß in der nächsten Stunde.
A Gmiatliche Stund – Seifensiederei Bad Goisern
In der Feiertagssendung A Gmiatliche Stund mit Sprecher Peter Gillesberger ist Frau Karina Wimmer von der Seifensiederei Saponetta Carina aus Bad Goisern zu Gast. Karina erzählt wie eine Seife entsteht und wie auch das Salz aus der Region in der Seife einen besonderen stellenwert bekommt. Volks, Chor- und Blasmusik umrahmen die Sendung.
Social Media: Facebook will Forschungsprojekt unterbinden
#1 Auf dem Weg nach Hause
Wir haben eure selbstgeschriebenen Gedichte in eine kleine Geschichte verpackt und Bäume, Tiere und Menschen befragt, was sie von Gedichten halten.
Qua Qua Gedichte – Logo
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iPhone 12 und 12 Pro im Test: Magnetisch, eckig, gut
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IETF: Quic und HTTP/3 so gut wie fertig
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Android 11: Corona-App muss nicht mehr Standortdaten aktivieren
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Neues vom Großverlag Elsevier: Kein Open-Access-Deal, dafür mit Spyware gegen Schattenbibliotheken?
Fünf Jahre ist es bereits her, dass Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland begannen, ihre Verträge mit dem weltgrößten Wissenschaftsverlag Elsevier zu kündigen. Inzwischen sind es knapp 200 Institutionen, die über keinen Vertrag und damit keinen unmittelbaren Zugriff auf Elsevier-Zeitschriften mehr verfügen. Grund für diese Kündigungswelle war die Kombination aus exorbitanten Preis(steigerung)en und der Weigerung des Verlags auf neue Open-Access-Publikationsmodelle umzusteigen.
Genau solche neuen, quasi deutschlandweiten Open-Access-Verträge konnten jedoch inzwischen mit den zwei nächstgrößeren Wissenschaftsverlagshäusern Wiley (2019) und SpringerNature (2020) im Rahmen von „Projekt DEAL“ unterzeichnet werden. Sie sehen vor, dass sämtliche beteiligten Hochschulen und Forschungseinrichtungen Zugang zu den Zeitschriften(archiven) der Verlage bekommen und sämtliche Artikel von deren Forscher:innen weltweit und dauerhaft frei im Netz zugänglich sind. Dafür fallen pro veröffentlichtem Aufsatz sogenannte Publish&Read-Gebühren an. Die Verträge wurden inklusive Konditionen vollständig im Netz veröffentlicht (vgl. Vertrag mit SpringerNature bzw. Vertrag mit Wiley).
Elsevier verhandelt nicht mehr…Mit Elsevier war eine solche Einigung bislang nicht möglich. Im Juli 2018 wurden die Verhandlungen abgebrochen und, laut Projekt DEAL, „förmliche Verhandlungen bislang nicht wieder aufgenommen“. Mit ein Grund für die harte Verhandlungslinie der Wissenschaftseinrichtungen gegenüber Elsevier dürfte die zumindest schweigende Zustimmung der von den Kündigungen primär betroffenen Wissenschaftler:innen sein. Merkbare Proteste gegen die Zugangseinschränkungen blieben bislang aus. Im Gegenteil, viele prominente Wissenschaftler:innen unterstützen die Verhandlungsziele von Projekt DEAL, zum Beispiel indem sie ihre herausgeberischen Tätigkeiten für Elsevier eingestellt haben (eine ähnliche Boykott-Initiative auf internationaler Ebene läuft unter dem Titel „The Cost of Knowledge“).
Geographische Verteilung der Sci-Hub-Nutzung in Deutschland auf Basis von Logfiles (größtenteils aus dem Jahr 2017; aus: Strecker 2019) CC-BY 4.0Was den Verzicht auf Elsevier-Zugang im Forschungsalltag erleichtert, ist die Existenz von digitalen Schattenbibliotheken. Der Soziologe und Urheberrechtsforscher Georg Fischer unterscheidet in einem aktuellen Buchbeitrag zu „Licht und Schatten in der akademischen Medienindustrie“ drei Typen von akademischen Schattenbibliotheken:
- #IcanhazPDF bezeichnet die „akademische Schattenpraxis“, auf Twitter um Übersendung von wissenschaftlichen Aufsätzen zu bitten, auf die Forscher:innen an ihren Institutionen keinen Zugriff haben. Allerdings entsteht durch diese adhoc-Anfragen kein dauerhaftes Archiv, bisweilen wird sogar darum gebeten, Anfragen nach Erhalt des Artikels wieder zu löschen.
- Thematisch spezialisierte Schattenbibliotheken wie UbuWeb oder AAARG (steht für „Artists, Architects und Activists Reading Group“) archivieren Inhalte in den Bereichen Bereichen Kunst, Film, Architektur und Literatur.
- Umfassende Schattenbibliotheken wie LibGen (primär für Bücher) und Sci-Hub (primär für Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften) funktionieren wie Suchmaschinen und erlauben sehr raschen und unkomplizierten Zugriff, sind allerdings (z.B. auf Grund von Netzsperren) nicht immer gut erreichbar. Die Abdeckung vor allem von Sci-Hub ist jedoch beeindruckend. Nach einer Analyse von Himmelstein und anderen aus dem Jahr 2018 liefert Sci-Hub Zugang zu 80 bis 99 Prozent der Artikel der acht größten Verlage, darunter Elsevier mit einer Abdeckung von 96,9 Prozent.
Kein Wunder, dass Sci-Hub hohe Zugriffszahlen aufweist (siehe auch Abbildung von Zugriffen in Deutschland auf Basis von Logfile-Analysen) und als Substitut für herkömmliche Zugangswege jenseits von Verträgen oder Fernleihe von großer Bedeutung ist.
…sondern setzt auf Spyware im Kampf gegen „Cybercrime“Ebenso wenig erstaunlich ist, dass Sci-Hub und andere Schattenbibliotheken Elsevier ein Dorn im Auge sind. Seit es sie gibt, sind Bibliotheken an Hochschulen und Forschungseinrichtungen viel weniger erpressbar. Ihre Mitarbeiter:innen können auch ohne Vertrag mit Elsevier weiterforschen.
Statt auf transparente Open-Access-Verträge mit fairen Konditionen setzt Elsevier jedoch auf eine andere Strategie im Kampf gegen Schattenbibliotheken. Diese sollen als „Cybercrime“ bekämpft werden, wenn es sein muss auch mit technologischen Mitteln. Im Rahmen einer gemeinsam mit anderen Großverlagen gegründeten „Scholarly Networks Security Initiative (SNSI)“ wirbt Elsevier dafür, Bibliotheken sicherheitstechnisch aufzurüsten. In einem SNSI-Webinar mit dem Titel „Cybersecurity Landscape – Protecting the Scholarly Infrastructure“*, gehostet von zwei hochrangigen Elsevier-Managern, empfahl ein Vortragender den Verlagen, einen eigenen Proxy oder ein Proxy-Plugin für Bibliotheken zu entwickeln, um so an mehr (Nutzungs-)Daten zu kommen („develop or subsidize a low cost proxy or a plug-in to existing proxies“).
Mit Hilfe einer „Analysis Engine“ könnten dann nicht nur der Ort des Zugriffs besser eingegrenzt werden, auch biometrische Daten (z.B. Tippgeschwindigkeit) oder auffällige Nutzungsmuster (z.B. ein Pharmazie-Student der sich plötzlich für Astrophysik interessiert) ließen sich so erfassen. Etwaige Zweifel daran, dass diese Software auch – wenn nicht primär – gegen Schattenbibliotheken zum Einsatz kommen könnte, wurden vom nächsten Vortragenden ausgeräumt. Ein Ex-FBI-Analyst und IT-Sicherheitsberater sprach über die Sicherheitsrisiken in Verbindung mit der Nutzung von Sci-Hub.
Sollten sich Hochschulen Sorgen wegen Sci-Hub machen?In den FAQs der SNSI-Initiative wird auch erklärt, warum sich Wissenschaftseinrichtungen wegen Sci-Hub Sorgen machen sollten („Why should I worry about Sci-Hub?“, im folgenden meine Übersetzung):
Sci-Hub könnte in die Kategorie staatlich finanzierter Akteure fallen. Es hosted gestohlene Forschungspapiere, die von Verlagsplattformen mit Hilfe gestohlener Nutzerdaten abgerufen wurden. Einem Bericht der Washington Post zu Folge ermittelt das US Justizministerium derzeit gegen die Sci-Hub-Gründerin Alexandra Elbakayan (sic!) bezüglich Verbindungen zwischen ihr und russischen Geheimdiensten. Falls sich diese Untersuchung als stichhaltig erweisen sollte, dann könnte die Nutzung von Sci-Hub, um Zugang zu Forschungspapieren zu bekommen, noch viel weitreichendere Konsequenzen haben, als bloß Zugang zu Inhalten zu erlangen, die hinter einer Paywall sind.
Mehr Konjunktiv wäre kaum möglich gewesen. So stellt sich Elbakyan, die bereits 2016 in einer Liste von „Nature’s 10: Ten people who mattered this year“ porträtiert worden war, auf Sci-Hub übrigens selbst vor:
Vorstellung von Alexandra Elbakyan auf Sci-HubUnter den Sci-Hub-Nutzenden plagt jedenfalls kaum jemand ein schlechtes Gewissen. In einer in Sciencemag veröffentlichten Umfrage bekannten knapp 90 Prozent von über 10.000 Befragten, dass sie es nicht falsch fänden, illegal kopierte Artikel herunterzuladen. Und: über ein Drittel nutzt Sci-Hub bisweilen auch dann, wenn Zugang über die Bibliothek vorhanden gewesen wäre. Die Piratebay für Forschung punktet nämlich auch unter Usability-Gesichtspunkten.
Historische Chance für umfassende Open-Access-TransformationDie Idee von Open Access, also völlig freiem digitalen Zugang zu wissenschaftlichen Forschungsergebnissen, ist ungefähr so alt wie das Internet. Ob die Vision von flächendeckender Open-Access-Wissenschaft Wirklichkeit wird, könnte auch von Existenz von und Zugang zu Schattenbibliotheken abhängen. Sie verschaffen Hochschulen und Forschungseinrichtungen den Verhandlungsspielraum, der für einen Umstieg auf Open Access notwendig ist. Denn Forschungseinrichtungen waren und sind ja durchaus bereit, für verlegerische Leistungen angemessene Preise zu bezahlen. Die unangemessenen Konditionen von Elsevier & Co bei gleichzeitiger Blockade einer nachhaltigen und flächendeckenden Open-Access-Transition sind hingegen das Problem.
* Es gibt ein automatisch erstelltes Transkript des Webinars sowie ein PDF des Foliensatzes, um den Kontext der zitierten Äußerungen zu dokumentieren.
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