Feed aggregator
Flipper Zero: Ein hackendes Tamagotchi
Microsoft: Flight Simulator startet auf Steam und fliegt mit Valve-VR
Hingefläzt und antriebsfrei (PCF-Playlist 2)
Hingefläzt und Antriebsfrei – Eine Playlist zum sommerlichen Dahindümpeln – idealerweise in einem Schwimmreifen, aber auf einem Teppich oder sonst wo geht auch. Lassen Sie sich berieseln, sinken Sie ein, schwitzen Sie und warten Sie auf einen sanften Luftzug.
Auch als Spotify-Playlist: https://open.spotify.com/playlist/1fK6X4hbBdStAY3wN7abBy?si=2ilYSPwKTyqUNYXcZIlgew
P.s.: Projekt Clusterfuck ist als PCF-Podcast auf Spotify – https://open.spotify.com/show/3cuG9IHFsdn6UXoFdXES7J?si=6JMjwIH4QXy1b6MvhLTV1A
Playlist:
- Lana Del Rey – Doin‘ Time
- Freddie Gibbs; The Alchemist; Tyler, The Creator – Something to Rap About
- BRONCHO – Sandman
- Axos – Keith Moon
- Nina Simone – Four Women
- Flamin‘ Groovies – Slow Death
- The Stooges – I Wanna Be Your Dog
- Lil Nas X – Old Town Road
- The Knife – Pass This On
- Queens of the Stone Age – First It Giveth
- Brenk Sinatra – Stich
- Pusha T – If You Know You Know
- Baby Huey & The Baby Sitters – Hard Times
- Blue Öyster Cult – (Don’t Fear) The Reaper
- Godspeed You! Black Emperor – Bosses Hang, Pt. I
Mehrjährige Haftstrafen: Influencerinnen in Ägypten müssen wegen TikTok-Videos ins Gefängnis
Die ägyptische Justiz geht hart gegen Influencer:innen im eigenen Land vor: Innerhalb einer Woche hat ein Gericht in Kairo sechs junge Frauen zu Haftstrafen von bis zu drei Jahren verurteilt. Dazu kommen hohe Geldstrafen.
Die Influencerin Manar Samy wurde am Mittwoch zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet 16.000 Euro verurteilt, berichtet Spiegel Online unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP. Das Gericht wirft ihr demnach „Anstiftung zur Ausschweifung und Unmoral“ vor.
Am Montag waren bereits die zwei Bloggerinnen Haneen Hossam und Mawada El-Adham zu zweijährigen Haftstrafen und einer Geldstrafe von jeweils umgerechnet 16.000 Euro verurteilt worden. Auch gegen drei weitere in sozialen Netzwerken bekannte junge Frauen verhängte das Gericht Haftstrafen in Höhe von zwei Jahren. Ihre Namen wurden nicht öffentlich genannt. Ihnen allen wird vorgeworfen, gegen die „öffentliche Moral“ verstoßen zu haben. Rechtskräftig sind die Urteile noch nicht.
Petition für Freilassung von Influencer:innen gestartetManar Samy war bereits Anfang Juli wegen ihrer Aktivität im sozialen Netzwerk TikTok festgenommen worden, heißt es von der Staatsanwaltschaft. In ihren Videos tanzt sie und bewegt ihre Lippen zu Texten von Popsongs. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Sie habe die Videos „zum Zwecke der Prostitution“ veröffentlicht, und diese stellten einen „Verstoß gegen die öffentliche Moral“ dar.
Im Prozess am Montag warf das Gericht der 20-jährigen Haneen Hossam und der 22-jährigen Mawada El-Adham außerdem vor, ihre Tanzvideos seien „unzüchtig“ und sie hätten damit „die Werte und Prinzipien der ägyptischen Familie vergewaltigt“, berichtet die Deutsche Welle. Sie hätten zur „Unzucht“ angestiftet und Menschenhandel gefördert, sagte der Staatsanwalt.
Mawada El-Adham hat auf TikTok mehr als drei Millionen Follower:innen, Haneen Hossam folgen mehr als 900.000 und Manar Samy rund 185.000 Menschen auf der Online-Videoplattform. Unterstützung bekommen sie von einer Online-Petition mit inzwischen mehr als 5.100 Unterschriften. Gestartet wurde sie Anfang Juli von einem Account namens TikTokWomen, der die ägyptischen Behörden dazu aufruft, die Maßregelung und Verhaftung von Frauen auf TikTok zu stoppen. Außerdem appellieren die Unterstützer:innen an den Nationalrat der Frauen, die Influencerinnen rechtlich zu unterstützen. In der Petition werden auch die Namen sechs weiterer Frauen genannt, die auf TikTok öffentlich aktiv waren und innerhalb von drei Monaten festgenommen wurden.
Staat kontrolliert Konten in sozialen NetzwerkenDie Regierung in Ägypten hat 2018 ein Gesetz verabschiedet, das es ihr erlaubt, hart gegen Internetaktivist:innen und Influencer:innen vorzugehen. Social-Media-Konten mit mehr als 5.000 Follower:innen werden von der staatlichen Medienaufsicht überwacht. Diese kann sie auch blockieren, wenn sie nach Lesart der Regierung Falschmeldungen verbreiten, die Religion beschimpfen oder zu Hass, Gewalt, Fanatismus oder Rassismus aufrufen. Außerdem kann die Regierung Websites sperren, deren Inhalte ihrer Ansicht nach die nationale Sicherheit bedrohen. Auch wer, ob wissentlich oder nicht, versucht, diese Seiten aufzurufen, muss mit einer Geld- oder Haftstrafe rechnen.
Menschenrechtsorganisationen kritisieren die staatliche Kontrolle der Medien in Ägypten. Amnesty International bezeichnete die 2018 verabschiedeten Gesetze als einen weiteren Angriff auf die Meinungsfreiheit.
LGBTQI+ werden verfolgtIm Jahr 2017 hatten es die ägyptischen Behörden in einer Verhaftungswelle bereits auf Schwule, Lesben und Transpersonen abgesehen. Mehr als fünfzig Menschen wurden festgenommen. Der Aktivist und Filmemacher Leil-Zahra Mortada kritisierte damals im Interview mit netzpolitik.org, dass die deutsche Bundesregierung eine Mitschuld trage an der Verfolgung und Kriminalisierung von Mitgliedern seiner Community.
Seine Kritik gründete er auf dem Polizeivertrag zwischen dem Bundeskriminalamt und den ägyptischen Sicherheitsbehörden. Das BKA unterstützt auf dieser Grundlage den Staatssicherheitsdienst bei der Verfolgung von „Extremismus“. Unter diesen Begriff falle in Ägypten jedoch die gesamte Opposition sowie auch Schwule, Lesben und Transpersonen, kritisierte Mortada damals. Die Polizei nutzte unter anderem Fake-Verabredungen über die Dating-App Grindr, um Aktivist:innen festzunehmen.
Hilf mit! Mit Deiner finanziellen Hilfe unterstützt Du unabhängigen Journalismus.
Was vom Tage übrig blieb: Taiwan, TikTok und Todesdrohungen
Rechtsextreme Morddrohungen: Hass 2.0 (Zeit online)
Die Zeit hat Rechtsextremen im Internet nachrecherchiert, die dort in Foren wie „Deutschland im Deep Web 2“ unter Nutzernamen wie „Stahlgewitter“ Hass verbreiten, sich organisieren und versuchen, Waffen zu kaufen. Inzwischen ist einer davon, André M., auch bekannt als „Nationalsozialistische Offensive“, angeklagt, weil er vermeintlich anonym Drohbriefe verschickt haben soll. Doch hängt er auch bei den Drohschreiben mit drin, die seit zwei Jahren verschickt und mit „NSU 2.0“ unterschrieben wurden? Möglich. Die Recherche kommt zu dem Schluss, dass die Ermittlungsbehörden die rechtsextremen Bedrohungen – wieder mal – nicht Ernst genommen haben. Das berichten die Betroffenen, denen wie der Kabarettistin Idil Baydar nahegelegt wurde, einfach die Handynummer zu wechseln. Und das zeigt, dass es bis heute gibt es keine zentrale Ermittlungsgruppe gibt, die die Fäden aus Berlin und Hessen und Bayern zusammenführt.
How Taiwan’s Unlikely Digital Minister Hacked the Pandemic (Wired)
Dieses Stück über die taiwanesische Digitalministerin Audrey Tang ist zwar schon eine Woche alt, wurde uns jedoch von einem Leser mit Bitte um Weiterverbreitung ans Herz gelegt. Bei Jubelportraits über Tech-Genies ist der Sachverständigenrat sonst eher skeptisch. Dieses hier aber ist wirklich lesenswert. Nicht nur, weil die ehemalige Hackerin so eine spannende Person ist („Tang ist zugleich sonderbar und ernstzunehmend; ein Schmetterling, der auch vor Schwergewichten nicht zurückschreckt.“) Sondern vor allem, weil sie politisch ziemlich viel richtig macht. Konsequent auf Open Data setzen, zum Beispiel. Oder Gelder locker machen, um damit Menschen zu empowern, die Technologie für das Gemeinwohl entwickeln. Oder auf Communities hören, die das Internet als ihre Heimat betrachten.
TikTok blasts ‚copycat‘ Facebook as US starts probe (BBC)
Die Videoschnipsel-Plattform TikTok geht in den USA zum Gegenangriff über und wirft Facebook vor, an einer Kopie des Dienstes zu arbeiten. Gegen das aus China stammende Unternehmen war kürzlich eine Untersuchung eingeleitet worden, die das Aus für die Plattform in den USA bedeuten könnte. „Reels“ soll der TikTok-Klon heißen und in Instagram eingebunden sein, ärgert sich der TikTok-Chef Kevin Mayer, der sich um den freien Markt und Verbraucherrechte in den USA Sorgen macht. Derweil stellt sich auch hierzulande die Frage, wie man mit dem sozialen Netzwerk umgehen soll. Dennis-Kenji Kipker und Michael Walkusz haben es bei Beck zusammengeschrieben: „TikTok-Verbot: nun auch in Deutschland?“
Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.
Hilf mit! Mit Deiner finanziellen Hilfe unterstützt Du unabhängigen Journalismus.
Premiere: EU verhängt zum ersten Mal Sanktionen wegen Cyberangriffen
Der Rat der Europäischen Union hat heute beschlossen, restriktive Maßnahmen gegen sechs Personen und drei Einrichtungen zu verhängen, die nach Ansicht des Rates für verschiedene Cyberangriffe verantwortlich sind oder daran beteiligt waren. Dazu gehören der versuchte Cyberangriff auf die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) sowie die als „WannaCry“, „NotPetya“ und „Operation Cloud Hopper“ bekannten Angriffe. Heute hat die EU dieses Instrument zum ersten Mal genutzt.
Laut Pressemitteilung des Rates bestehen die Sanktionen unter anderem in einem Reiseverbot und im Einfrieren von Vermögenswerten. Darüber verbietet die Maßnahme Personen und Einrichtungen aus der EU, den gelisteten Personen und Einrichtungen finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.
In der Liste der Sanktionen werden die Zuordnungen zu den jeweiligen Angriffen begründet. Im Dokument befinden sich sechs Personen, darunter zwei Chinesen und vier Russen. Außerdem listet die EU drei juristische Personen, denen sie Angriffe zuschreibt:
- Tianjin Huaying Haitai Science and Technology Development Co. Ltd aus China, das die EU mit „Cloud Hopper“ in Verbindung bringt. Die Operation Cloud Hopper richtete sich gegen Konzerne, unter anderem auch in der Europäischen Union.
- Chosun Expo aus Nordkorea wegen „WannaCry“ und Angriffen auf die polnische Finanzaufsicht und gegen Sony Pictures Entertainment sowie
- Main Centre for Special Technologies (GTsST) of the Main Directorate of the General Staff of the Armed Forces of the Russian Federation wegen „NotPetya“ und „EternalPetya“, mit dem das ukrainische Energienetz angegriffen wurde, Daten von europäischen Unternehmen mittels Ransomware verschlüsselt worden seien und dadurch ein großer ökonomischer Schaden entstanden sei.
Die Sanktionen sind ein neues Instrumentarium, der Rechtsrahmen für restriktive Maßnahmen gegen Cyberangriffe wurde erst im Mai 2019 angenommen und vor kurzem erneuert. Die EU will mit diesen Instrumenten „böswillige Cyberaktivitäten“, die sich gegen die Europäische Union oder ihre Mitgliedstaaten richten, verhindern, davor abschrecken oder darauf reagieren.
Laut des Rates sollen die restriktive Maßnahmen eine abschreckende Wirkung haben, sie seien von der Feststellung der Verantwortung eines Drittstaats zu unterscheiden.
Hilf mit! Mit Deiner finanziellen Hilfe unterstützt Du unabhängigen Journalismus.
Zoom, Windows, Nano: Sonst noch was?
Literarischer Stadtrundgang
Am 26. Juli 2020, dem 10 Todestag der Freistädter Schriftstellerin Brigitte Schwaiger, veranstaltete die Aktionsgruppe Brigitte Schwaiger zusammen mit „Fraustadt Freistadt“ einen literarischen Stadtrundgang zu Stationen von Schwaigers frühen Jahren.
Mit von der Partie auch Ernst Aigner, der kurze Geschichten aus dem Buch „Mein spanisches Dorf“ zum Besten gab.
Literarischer Stadtrundgang
Am 26. Juli 2020, dem 10 Todestag der Freistädter Schriftstellerin Brigitte Schwaiger, veranstaltete die Aktionsgruppe Brigitte Schwaiger zusammen mit „Fraustadt Freistadt“ einen literarischen Stadtrundgang zu Stationen von Schwaigers frühen Jahren.
Mit von der Partie auch Monika Holzmann, die den Abschluss der Veranstaltung bei der Milchbar am Pfarrplatz gestaltete.
Patente: Qualcomm schließt 1,8- Milliarden-Dollar-Pakt mit Huawei
Literarischer Stadtrundgang Freistadt
Am 26. Juli 2020, dem 10 Todestag der Freistädter Schriftstellerin Brigitte Schwaiger, veranstaltete die Aktionsgruppe Brigitte Schwaiger zusammen mit „Fraustadt Freistadt“ einen literarischen Stadtrundgang zu Stationen von Schwaigers frühen Jahren.
Mit von der Partie auch Herbert Schaumberger der Ausschnitte aus dem Buch „Jaro heißt Frühling, Geschichten vom Fremdsein“ gelesen hat.
Big Tech vor US-Kongress: Wenn Universen aufeinanderprallen
Vieles gibt es nicht, auf das sich Demokraten und Republikaner derzeit einigen können. Einen gemeinsamen Feind scheinen sie aber zu haben, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen: große Datenkonzerne aus dem Silicon Valley und deren schier unbegrenzte Marktmacht.
In einer gestrigen Anhörung stellten sich erstmals die Chefs der als „GAFA“ bekannten Unternehmen – die Anfangsbuchstaben der großen vier: Google, Apple, Facebook und Amazon – den Fragen von US-Abgeordneten. Es war der vorläufige Höhepunkt einer Untersuchung, den der Unterausschuss für Wettbewerb des US-Repräsentantenhauses vor über einem Jahr eingeleitet hatte.
Stand heute besäßen die Firmen eine „Monopolmacht“, sagte der Vorsitzende David Cicilline zum Abschluss der Anhörung. Einige der Unternehmen müssten aufgebrochen werden, und alle müssten angemessen reguliert und zur Verantwortung gezogen werden, so der demokratische Abgeordnete.
GAFA präsentieren sich als WohltäterGlaubt man hingegen den GAFA-Chefs, dann ähneln ihre Konzerne eher Wohltätigkeitsvereinen als billionenschweren Börsenlieblingen.
Google helfe kleinen Unternehmen, neue Kundschaften zu finden, lässt sich dem Eingangsstatement von Sundar Pichai entnehmen. Apple liege nichts mehr am Herzen als seine Kunden glücklich zu machen, sagt Tim Cook. Facebook habe aus dem Nichts eine Plattform erschaffen, die Menschen vernetze und so Mehrwert schaffe, sagt Mark Zuckerberg. Und Amazon sei gar nicht so groß, wie immer alle behaupten, sagt Jeff Bezos.
Doch diese Verteidigungslinie hielt näherer Betrachtung nur selten Stand. So wurde Zuckerberg mit internen Mails konfrontiert, die er 2012, vor der Übernahme der damals aufstrebenden Foto-Plattform Instagram, verfasst hatte.
Unstimmigkeiten bei der Instagram-ÜbernahmeGehe das rasante Wachsum von Instagram so weiter, sorgte sich damals Zuckerberg, dann könnte dies „sehr disruptiv für uns werden“. Eine Übernahme würde den „Wettbewerber neutralisieren“ und zugleich Facebook verbessern, schrieb der Facebook-Chef. Dies sei jetzt schon illegal, sagte der Demokrat Jerry Nadler. Seine Parteifreundin Pramila Jayapal musste Zuckerberg später daran erinnern, unter Eid zu stehen, weil er sich in Widersprüche verwickelte.
Jeff Bezos wiederum räumte erstmals ein, dass Amazon womöglich Daten von Drittanbietern auf seiner Vertriebsplattform genutzt hatte, um sie später mit eigenen Produkten aus dem Markt zu verdrängen. „Bullying, Angst, Panik“ – so würden Dritthändler auf Amazon den e-Commerce-Giganten beschreiben, sagte die Demokratin Lucy McBath.
Mehr als eine Million Dokumente haben die Abgeordneten durchgeackert, befragten in mehreren Anhörungen stundenlang Experten und GAFA-Wettbewerber. Der dabei angesammelte Dokumentenschatz, der nun in einen Bericht einfließen soll, wird wohl nicht nur im Repräsentantenhaus eine weitere Rolle spielen. Auch laufende oder anstehende Untersuchungen, unter anderem der Federal Trade Commission (FTC), des US-Justizministeriums oder auch europäischer Wettbewerbshüter, könnten durch die Enthüllungen neue Nahrung erhalten.
Diese braucht die republikanische Minderheit im Repräsentantenhaus offensichtlich nicht. Die ist jetzt schon angefressen. Silicon Valley unterdrücke konservative Stimmen im Internet, hieß es unisono aus dem republikanischen Paralleluniversum. Die aggressive Linie, so absurd sie auch sein mag, scheint jedoch durchaus effizient zu sein.
Klagegeheul von RepublikanernGeradezu unterwürfig ließen sich die vier Chefs auf die Vorwürfe ein, denen man nur dann halbwegs folgen konnte, wenn die Mediendiät überwiegend aus Fox News, Breitbart und dem Twitter-Feed von Donald Trump besteht. Zwar wiesen Demokraten darauf hin, dass die meistgeklickten Artikel auf Facebook in den USA fast ausschließlich einen Rechts-Außen-Drall haben, wie Kevin Roose in der New York Times regelmäßig dokumentiert.
Um Fakten geht es dabei jedoch nicht, sondern darum, auf die „Schiedsrichter“, in diesem Fall die Plattformbetreiber, einzuwirken – eine lange erprobte und erfolgreiche Strategie US-amerikanischer Konservativer.
In vorauseilendem Gehorsam sträubt sich etwa Facebook beharrlich, seine Gemeinschaftsregeln für alle gleich auszulegen: Dabei würden vor allem rechte Accounts unter die Räder geraten, ergab vor einigen Jahren eine interne Untersuchung, weil sie sich besonders hetzerisch gerierten. Die inkonsistente Auslegung der Regeln wurde auf Drängen der schwer rechtslastigen Führungsriege nie angetastet, die Untersuchung unter Verschluss gehalten. Schließlich will es sich Zuckerberg, der Konservativen gern und regelmäßig sein Ohr leiht, nicht mit den mächtigen Republikanern vergraulen.
Vor allem der enge Trump-Verbündete Matt Gaetz, ein republikanischer Abgeordneter aus Florida, schien Blut geleckt zu haben. Zuckerberg versprach ihm unter anderem, sich Vorwürfe näher anzusehen, die angeblich jüngst von „Project Veritas“ aufgedeckt wurden. Die rechte Medienorganisation ist bekannt dafür, mit manipulierten Videos und irreführenden Darstellungen Stimmung zu machen. Eine Zeit lang war die Taktik erschreckend erfolgreich, inzwischen glaubt dem diskreditierten Gründer James O’Keefe aber niemand mehr. Außer rechten Verschwörungserzählern – und offenbar Mark Zuckerberg.
Auch Jeff Bezos knickte ohne Not vor bizarren Anschuldigungen ein. So kritisierte Gaetz, dass Amazon sich vom Southern Poverty Law Center (SPLC) dabei beraten ließe, an welche Organisationen Spenden aus dem AmazonSmile-Programm flössen. Das SPLC ist Konservativen seit je her ein Dorn im Auge, weil das Non-Profit rechte Extremisten beobachtet.
Es sei „kein perfektes System“, sagte Bezos, der sich „besseren Vorschlägen“ gegenüber offen zeigte. Bei Zuckerberg schwang sogar ein wenig Stolz mit, als er erklärte, überhaupt nicht mit SPLC zusammenzuarbeiten. Konservative wird’s freuen.
Jordan kocht „Cancel Culture“-Debatte aufJim Jordan, ein weiterer Kettenhund Donald Trumps, wollte wissen, ob der „Cancel Culture Mob“ gefährlich sei. Er bezog sich dabei auf eine US-Debatte, von der man eigentlich gehofft hatte, dass sie inzwischen sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden wäre. Nicht so in der konservativen Blase.
Die Auseinandersetzung hier vollständig abzubilden würde den Rahmen sprengen. Nur so viel: Alle vier CEOs halten es offenbar für eine gute Idee, dass der Kommentarteil der New York Times rechten Hardlinern wie dem US-Senator Tom Cotton eine Plattform zur Verfügung stellt, auf der sie ungestört ihre Gewaltfantasien ausleben können.
Tim Cook von Apple meinte zwar, nicht ganz „up to date“ zu sein, hält es aber für ein Problem, wenn „unterschiedliche Blickweisen gecancelt“ werden. Bürger:innen sollen selbst entscheiden, was sie denken. (Zum Realitätsabgleich: Es geht hier um mächtige Menschen wie eben Tom Cotton, die Bestsellerautorin Joanne Rowling oder die prominente Kommentatorin Bari Weiss, die gerade vermeintlich „gecancelt“ werden.)
Auch Jeff Bezos zeigte sich „im Allgemeinen besorgt“, schob die Schuld aber auf soziale Netzwerke. „Es scheint so zu sein, dass soziale Medien eine Maschine sind, die Nuance zerstört“. Dies sei nicht hilfreich in einer Demokratie. Pichai konnte einer verschwurbelten Frage von Jordan nicht ganz folgen und machte technische Probleme dafür verantwortlich, sie nicht vollständig gehört zu haben. Jedenfalls baue Google Plattformen, die Meinungsfreiheit erlaubten, sagte Pichai.
Zuckerberg aber, dessen Augen ausnahmsweise aufblitzten, verstieg sich sogar darauf, Progressive zu den eigentlichen Feinden der Demokratie zu erklären: „Ich bin sehr bestürzt darüber, dass einige illiberale Mächte in diesem Land gegen freie Meinungsäußerung vorgehen“.
Dieses klare Signal an Reaktionäre verheißt nichts Gutes für die anstehende US-Wahl. Die wird zu einem guten Teil im Internet und auf Facebook stattfinden – unter Bedingungen, die maßgeblich Konservative diktieren.
Hilf mit! Mit Deiner finanziellen Hilfe unterstützt Du unabhängigen Journalismus.
Atmospheric Playground – Sendung 5
Der Atmospheric Playground öffnet seine Pforten zum fünften Mal!
Zornis Home-Studio, lädt zum Jammen ein, bei nordischen Folkklängen und bei rauhem, atmosphärischem Post-/Stoner-/Psychedelic-Rock.
Xund bleibm!
Literarischer Stadtrundgang
Am 26. Juli 2020, dem 10 Todestag der Freistädter Schriftstellerin Brigitte Schwaiger, veranstaltete die Aktionsgruppe Brigitte Schwaiger zusammen mit „Fraustadt Freistadt“ einen literarischen Stadtrundgang zu Stationen von Schwaigers frühen Jahren.
Mit von der Partie auch Ingrid Schiller, die ihren Vortrag mit persönlichen Erinnerungen an ihre Freundin Brigitte Schwaiger einleitete.
Mars 2020: Was ist neu am Marsrover Perseverance?
Austro Cafe Queer Vol. 14
Campus City Radio 94,4 / Sondersendung Austro Cafe Queer #14
hosted by Stoffal und Jacky
Hallo und herzlich Willkommen zu unserer 14ten Sondersendung des Cafe Queer!
Mittwoch 22.7.2020, 20 Uhr beginnt die nächste Folge des Austro Cafe!
Wir haben heute wieder eine bunte Mischung verschiedenster Musikstile. Que(e)r durch die Bank!
Angefangen von Rekall, Jah Sun und Dossa bis hin zu Leeb!, Psycho Toaster und Here for a Reason.
Heute ist wieder für alle etwas dabei!
Stay tuned and tune in!
In diesem Sinne:
Viel Spaß mit unserer Nummer #14! Have fun!
Euer Cafe Queer Team Stoffal und Jacky
Claim the Stage: KEROSIN95 [live]
Kerosin macht gesellschaftskritischen Lärm und spielt mit dem Unbequemen. Kampfansagen an Sexismen im Alltag, die Auseinandersetzung mit Wohlstand und den eigenen Privilegien und die Sichtbarmachung von queeren* Identitäten. Alles Themen, die in scharfem Ton angesprochen werden. Musikalisch wird uneingeschränkt mit Beats gearbeitet – von Boom Bap bis Trap hin zum Experimentellen. Kerosin nimmt kein Blatt vor den Mund und versucht eine Antithese zum deutschen Gangsta Rap zu konstruieren: zärtlich, ehrlich und schonungslos.
Hören:
Aussen Hart Innen Flauschig
Durch das Studiokonzert begleitet Johanna Lehner (Women on Air)
Verbraucherschutz: EU will Googles Fitbit-Übernahme untersuchen
Pilgern _ bewegt vielfach
Christine Dittelbacher, Pilgerbegleiterin in der Diözese Linz, war am 30. Juli zu Gast bei mir – Ernst Gansinger – im Studio. Es geht weiter, wenn man sich dem Gehen überlässt. Nicht: sich gehen lässt, sondern sich auf den Weg macht. Erfahrungen des pilgernden Gehens sind be-wegte und be-wegende Er-Gehungen.
Thema des Gesprächs war die immer stärker werdende Pilger-„Bewegung“. Pilgern ist in. Aber was ist Pilgern? Und was steckt hinter dem Boom – welche Erfahrungen, nein „Ergehungen“, machen Pilgernde? – Ein Gespräch auch über Pilgerwege in Österreich und in Europa. Warum schießen diese geradezu aus dem Boden, aus der Wiese, aus dem Fels? Ist es denn nicht egal, wo man geht, um mit sich ins Schweigen oder ins Gespräch zu kommen? Was macht eine Pilgerbegleiterin/ein Pilgerbegleiter? Was unterscheidet pilgern von weitwandern? …