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DSBB Vol. 108
In der 108. Ausgabe der Sendung mit besonderen Bedürfnissen hat uns Christina Mader vom Wohnhof Katzbach besucht, um mit uns über das Gütesiegel Sexualität und Behinderung bei Exit Sozial zu sprechen.
KulturTon: Demokratie in der Krise – Krise in der Demokratie
Die vergangenen Monate waren pandemiebedingt hart. In der Krisensituation waren Dinge möglich, die einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Wie geht’s also der Demokratie in der Krise?
Kritische, wissenschaftlich fundierte und auch vorsichtig-optimistische Antworten liefern Eva Lichtenberger (ehem. Europarlamentarierin und Österr. Nationalrätin (Grüne) und Anton Pelinka (Politologe).
Hier die Zusammenfassung aus dem Talk „Demokratie in der Krise – Krise in der Demokratie“ vom 23. Juli 2020, zu dem der Verein Wissenschaft und Verantwortlichkeit WuV lud. Spoiler Alter pt.2: Konstruktive Denkansätze sind auch dabei.
WuV ist eine Gemeinschaftsproduktion der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU), der medizinischen Universität Innsbruck (MUI), des Management Center Innsbruck (MCI), der UMIT Tirol und der österreichischen Hochschüler_Innenschaft Universität Innsbruck (ÖH Innsbruck). Die Plattform will den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern. Mehr Infos: www.uibk.ac.at/wuv
Die Veranstaltung gibt es in voller Länge hier zum Nachhören: www.freie-radios.online
Killer Combat Design: Nahkampf für Götter und Jedi
Was vom Tage übrig blieb: 790 Gruppen, 9,5 Millionen Euro und 235 Millionen Accounts
So viel hat die Corona-Warn-App gekostet (MacWelt)
Dank einer Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz sind sie jetzt öffentlich: die Verträge, die das Robert-Koch-Institut mit SAP und Telekom für die Corona-Warn-App geschlossen hat, insgesamt 436 Seiten. Die ungefähren Kosten waren vorher schon bekannt. Wer sich für das wirklich Kleingedruckte interessiert, kann hier den Rest nachlesen. Allerdings nicht alles: Die Tagessätze sind geschwärzt. „Die Unternehmen haben sich darauf berufen, dass die Offenlegung solcher Vertragsdetails einen Wettbewerbsnachteil bedeuten würde“, schreibt das Ministerium in einem Begleitbrief. Weitere Details zu Laufzeit und Dimensionierung des Nutzungszahlen hat das Handelsblatt hier zusammengefasst.
Facebook’s Algorithm: A Major Threat to Public Health (Avaaz)
Nicht nur zum Corona-Virus kursieren Desinformation und Verschwörungsmythen in sozialen Netzwerken. Gesundheitsthemen sind ganz allgemein ein Bereich, in dem viele Menschen an vermeintliche Alternativen und Wundermittel glauben wollen. Eine Studie der Online-Aktivist:innen von Avaaz hat nun ergeben, dass insbesondere Facebook zu wenig gegen diese falschen Informationen und Heilversprechen unternimmt. So hätte das soziale Netzwerk beispielsweise nur 16 Prozent der falschen Informationen eine Warnung verpasst. Mehr als 28 Millionen Nutzer:innen folgen der Studie zufolge den 42 größten Seiten, die Gesundheitsdesinformation betreiben.
235 Million Instagram, TikTok And YouTube User Profiles Exposed In Massive Data Leak (Forbes)
Forscher:innen von Comparitech haben ungesicherte Informationen von über 235 Millionen Accounts von TikTok, Instagram und YouTube entdeckt. Die Daten verteilten sich auf mehrere Datenpakete. Bei mindestens einem Fünftel der betroffenen Accounts ist entweder eine Telefonnummer oder eine Mailadresse verfügbar. Bei einige konnten die Forscher:innen sogar Informationen über die Follower, Alter und Geschlecht der Inhaber:innen und ihre Likes abrufen. Mit diesen Informationen könnten Spammer und Cyberkriminelle gezielte Angriffe auf die Besitzer:innen der Accounts starten, so die Forscher:innen. Verdächtigt, für den Leak verantwortlich zu sein, wird eine Firma namens Deep Social, die seit 2018 von Facebook und Instagram verbannt wurde.
Facebook restricts more than 10,000 QAnon and US militia groups (The Guardian)
Facebook hat einer ganzen Reihe an Gruppen den Stecker gezogen oder deren Verbreitung eingeschränkt. Das soziale Netzwerk löschte 790 Gruppen, 100 Seiten und 1500 Anzeigen von QAnon-Verschwörungserzählern, neben hunderten Hashtags auf Facebook und Instagram. Rausgeflogen sind zudem rechte militante US-Gruppen – und bemerkenswerterweise auch antifaschistische Gruppen, die laut Facebook zu Ausschreitungen aufrufen würden. Als Reaktion auf die jüngsten und weiterhin andauernden „Black Lives Matter“-Proteste hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, Antifa-Gruppen zu „Terroristen“ zu erklären.
Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.
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Verstöße gegen DSGVO: Datenschutzbehörden überprüfen Cookie-Tracking durch Zeitungsverlage
Die Landesdatenschutzbeauftragten von zehn Bundesländern wollen den Einsatz von Tracking-Cookies und ähnlichen Technologien auf Websites überprüfen. Häufig erfüllten die dort eingesetzten Cookie-Banner nicht die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und „eine freiwillige und tatsächlich informierte Wahl“ sei nicht gegeben, heißt es in einer Mitteilung des Baden-Württembergischen Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (LfDI). In einem ersten Schritt nehmen sich die Datenschutzbehörden die Websites von reichweitenstarken Zeitungsverlagen vor. Weitere Website-Betreiber:innen könnten später folgen.
Cookie-Banner sind beim Surfen im Internet nicht mehr wegzudenken. Sie ploppen immer dann auf, wenn ein:e Nutzer:in eine Website aufruft und informieren darüber, dass diese Website Cookies verwendet. Diese kleinen Textdateien sorgen zum einen dafür, dass Websites bestimmte grundsätzliche Funktionen wie einen Warenkorb anbieten können. Sie können aber auch Klick-Bewegungen der Nutzer:innen verfolgen, über verschiedene Websites hinweg. Dadurch können Unternehmen Nutzungsprofile erstellen, Interessen und Vorlieben ihrer Nutzer:innen erkennen und ihnen persönlich zugeschnittene Werbung ausspielen.
Idealerweise würden Kund:innen und Leser:innen genau das auf den erwähnten Cookie-Bannern erfahren und könnten daraufhin über den Einsatz dieser Tracking-Technologien entscheiden. Leider informieren Websites bislang sehr unterschiedlich über ihre Cookies. Wie Nutzer:innen deren Einsatz auswählen und ablehnen können, ist oft unübersichtlich und versteckt gestaltet.
Zeitungsverlage sind beim Tracking ganz vorne dabeiAuch Zeitungsverlage mit mehr oder weniger seriösen journalistischen Produkten tracken fleißig ihre Leser:innen. Sie sind auf ihre Werbepartner:innen angewiesen und versorgen diese so mit wertvollen Daten. Zeitungsverlage würden Cookies nach Ansicht des LfDI jedoch „häufig in besonders großem Umfang auf ihren Websites“ einsetzen. „Wollen Medienunternehmen Tracking-Technologien nutzen, können diese nur erlaubt sein, wenn die/der Nutzer*in hierin wirksam einwilligt – d. h. informiert, freiwillig, vorab, separat und in Kenntnis einer zumutbaren Möglichkeit, die Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft zu widerrufen.“ Große Zeitungsverlage finden aber selbst mit vermeintlich tracking- und werbefreien, zahlungspflichtigen Abonnements, sogenannten Pur-Abos, Wege, Daten ihrer Leser:innen an Facebook, Google und Co. weiterzugeben.
Lest hier auch einen Kommentar zum Thema:Tracking um jeden Preis: Das Stockholm-Syndrom der Presseverlage
Bereits im Frühjahr 2019 hatte der Arbeitskreis Medien der Konferenz der deutschen Datenschutzbehörden festgestellt, „dass vielen Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen Websites von Online-Medien vorlagen“, teilte ein Sprecher der niedersächsischen Landesdatenschutzbeauftragten auf Anfrage mit. Interesse an einer koordinierten Prüfung meldeten demnach neben Baden-Württemberg und Niedersachsen die Länder Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein an.
Verlage wissen oft selbst nicht, was mit Daten passiertJedes Bundesland prüft in seinem eigenen Zuständigkeitsbereich. Die Datenschutzbehörden begutachten zum einen die Online-Medien, über deren Cookie-Einsatz sie Beschwerden erreicht haben. Zudem kontrollieren sie die reichweitenstärksten Online-Präsenzen von Medienverlagen, wobei jedes Bundesland auf etwa fünf Medienhäuser komme, teilte eine Sprecherin des Landesdatenschutzbeauftragten Baden-Württemberg gegenüber netzpolitik.org mit. „Wir in Baden-Württemberg haben gezielt noch einige Zeitungsverlage hinzu genommen.“
Das Prüfverfahren beinhaltet einen umfangreichen Fragebogen, in dem die Verlage zum Beispiel gefragt werden, wie sie Cookies einsetzen und ob sie wissen, was mit den Daten passiert, heißt es aus Baden-Württemberg. Die Datenschutzbehörde beurteilt aufgrund dieser Angaben und eigener Kontrollen der Websites aus technischer und juristischer Perspektive, ob das betreffende Unternehmen Cookies rechtskonform einsetzt. Entspricht eine Technologie nicht geltendem Recht, muss sie abgeschaltet werden. Werden Leser:innen nicht ausreichend informiert, muss ein Verlag zum Beispiel das Cookie-Banner umgestalten.
Die Behörde in Baden-Württemberg geht davon aus, dass längst nicht allen Verlagen klar ist, was mit den Daten ihrer Leser:innen geschieht und wie Dritte sie nutzen. Dahinter stehe eben ein Geschäftsmodell. Wann mit ersten Ergebnissen gerechnet werden kann und welche Websites die Behörden als nächstes unter die Lupe nehmen, ist noch unklar.
Unternehmen müssen Cookie-Richtlinien endlich umsetzenDer Bundesgerichtshof hatte erst im Mai dieses Jahres entschieden, dass Website-Betreiber:innen Cookie-Einstellungen nicht vorausfüllen dürfen. Nutzer:innen müssten bewusst in den Einsatz von Tracking-Cookies einwilligen können.
Eine vor einem Jahr angekündigte Initiative des Wirtschaftsministeriums, die Rechtslage in Deutschland diesbezüglich klarer zu gestalten, hat bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. Auch die Versuche der EU, das Thema Online-Tracking einfacher zu regeln, stecken aufgrund des erheblichen Drucks der Werbeindustrie seit Jahren in der Sackgasse.
Nach langem Zögern und Verhandeln gehen die Datenschutzbehörden mit der jetzt angekündigten Prüfung nun endlich einen Schritt, um deutsche Medien zu einem datenschutzkonformen Umgang mit den Daten ihrer Nutzer:innen zu verpflichten. „Journalistische Angebote genießen ein besonderes, gleichzeitig auch fragiles Vertrauen vonseiten der Bevölkerung, indem sie zur freien Meinungsbildung beitragen“, so der Landesdatenschutzbeauftragte von Baden-Württemberg, Stefan Brink. „Dieses Vertrauensverhältnis sollte sich auch im verantwortungsvollen Umgang der Medien mit Nutzerdaten widerspiegeln.“
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M&M Musik&Mehr – Mannheim A-Z
Kids Special TPP
TERA FM „in eigener Sache“ – Radioarbeit und Filmbildung in der Schule
Ein Erweiterungsstudium an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich
Welche Möglichkeiten bieten die Medien Radio und Film den Unterricht zu
unterstützen und abwechslungsreich zu gestalten?
Welchen Nutzen können SchülerInnen und LehrerInnen aus dem Einsatz von
Radio und Film im Unterricht ziehen?
Studierende des aktuellen Studienganges diskutieren mit den Leitern des Programmes Markus Vorauer und Christian Kogler
Kommunikationsguerilla: Ebay löscht Kunst-Auktion und sperrt Peng-Kollektiv ohne Angabe von Gründen (Update)
Da dürften die Nazis jubeln. Die Auktionsplattform Ebay hat heute mehrere Kunst-Auktionen des Peng-Kollektives gelöscht und den Account der Aktionskünstler ohne Angabe von konkreten Gründen gesperrt. Die Versteigerung ist Teil der provokanten Kunstaktion „Antifa – Mythos und Wahrheit“ , welche die Gruppe derzeit in einem Chemnitzer Museum und im Internet veranstaltet.
Es gibt ein Update zu diesem Artikel.
Schon gestern hatte der Online-Marktplatz einen Kunstgegenstand als „gewaltverherrlichend“ aus dem Sortiment genommen. Es handelte sich dabei um ein Kantholz, das als Symbol für den Opfermythos Rechtsradikaler gelten kann, weil es für eine Falschmeldung der AfD steht.
„Ebay steht auf der Seite der rechten Pöbler“Die Aktionskünstler:innen sagen, dass Ebay offenbar ein Nazi-Problem habe. „Ein Gewehr der Wehrmacht darf auf Ebay stehen, aber unsere Exponate, mit denen wir antifaschistisches Engagement würdigen, werden verboten“, sagt Nika Blum vom Peng-Kollektiv. Damit stelle sich Ebay an die Seite der rechten Pöbler.
Um das deutlich zu machen, hat das Peng-Kollektiv auf Twitter dazu aufgerufen, auf Ebay Gegenstände mit Nazi-Bezug zu suchen, die verkauft werden dürfen. Lange muss man nicht suchen: Neben Wehrmachtsdevotionalien und – waffen sind auch Objekte mit Nazi-Symbolik wie dem Sonnenrad auf der Plattform zu haben.
Der Verkauf von Wehrmacht-Gegenständen scheint bei Ebay kein Problem. Alle Rechte vorbehalten Ebay / Screenshot: netzpolitik.orgAuch die „Kunstsammlungen Chemnitz“, in denen die Ausstellung von Peng stattfindet, haben sich auf Twitter zu Wort gemeldet: „Hallo @eBayDE, die Auktionen von @peng gehören zu unserer Ausstellung GEGENWARTEN | PRESENCES – sind Teil der von Art. 5 GG gedeckten Kunstfreiheit – bitte stellt die Auktion wieder online. Danke!“
Netzpolitik.org hat Ebay eine ganze Reihe von allgemeinen Fragen zur Policy und zum konkreten Fall gestellt und gebeten, diese innerhalb einer kurzen Frist zu beantworten. Ebay hat bislang nicht auf diese Presseanfrage geantwortet. Schon gestern hatte die Pressestelle von Ebay mit Verweis auf „datenschutzrechtliche Gründe“ Fragen zum Thema abgeblockt.
Gegenüber Peng gab die Plattform lediglich bekannt, „mehrere Bedenken hinsichtlich Ihrer letzten Aktivitäten“ zu haben, führte die Bedenken jedoch nicht aus. Zu den heute entfernten Angeboten des Kunstkollektivs zählen unter anderem eine Spraydose, ein Bierkasten und ein Antifa-Logo-Entwurf.
Bekannte Kommunikationsguerilla-TruppeDas Peng-Kollektiv ist seit mehreren Jahren eine von wenigen Kommunikationsguerilla-Gruppen in Deutschland. Die Gruppe hatte zuletzt als falsches „Bundesamt für Krisenschutz und Wirtschaftshilfe“ mit den Vorständen von DAX-Konzernen gesprochen und versucht den Unternehmensvertretern kritische Zitate zu Ökonomie und Klima-Krise zu entlocken.
Bekannt wurden die Aktionskünstler, als sie einen vom Erdölkonzern Shell finanzierten Science-Slam kaperten und eine ölartige Masse live verspritzten. Weitere Aktionen und Kampagnen animierten zur Fluchthilfe oder zu Anrufen bei Geheimdienstmitarbeitern. Neben solchen Kommunikationsguerilla-Kampagnen trat das Kollektiv auch in Erscheinung, als ein Vertreter der AfD-Politikerin Beatrix von Storch eine Torte ins Gesicht drückte.
Update 21. August, 17:30 Uhr:Die Kunst-Auktion kann nun offenbar doch stattfinden. Sie soll am heutigen Freitag um 18 Uhr beginnen. In einem Twitter-Thread erklärt das Peng-Kollektiv was ihrer Ansicht nach passiert ist: Nachdem das „Kantholz“ wegen „Gewaltverherrlichung“ gesperrt worden sei, folgte später die Löschung aller Auktionen und die Sperrung des Accounts. Peng vermutet, dass rechte Trolle dies mit „Melden“ der Auktion ausgelöst hätten. Erst sieben Stunden nach der Sperrung habe man jemanden bei Ebay erreicht. Dieser Mitarbeiter habe gesagt, dass es sich um eine „Anweisung aus Amerika“ gehandelt habe. In einem zweiten Telefonat habe das Unternehmen das aber dementiert und begründete die Sperrung nun mit fehlenden Angaben im Profil der Aktionskünstler:innen. Warum Ebay dann allerdings nicht diese fehlenden Angaben als Grund angab und Peng die Möglichkeit zur Nachbesserung gab, wird das Geheimnis von Ebay bleiben. Nun habe es eine Lösung gegeben, sagt Peng, ohne diese näher zu beschreiben.
Ebay äußerte sich auf drei Presseanfragen von netzpolitik.org nur einmal mit dem Hinweis, dass man aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ keine Auskunft gebe. Daraufhin hatten die Aktionskünstler der Ebay-Presseabteilung per Mail geschrieben, dass diese gerne über die Auktion und die Sperrung Auskunft geben dürfe. Die PR-Abteilung regaierte dann allerdings überhaupt nicht mehr auf die Fragen von netzpolitik.org, die auch allgemeine Fragen zur Policy des Unternehmens enthielten.
Aus Transparenzgründen fügen wir die Fragen an Ebay – von denen keine beantwortet wurde – hier an:
- Bestätigen Sie, dass sämtliche Auktionen von Peng durch Ebay entfernt wurden?
- Bestätigen Sie, dass der Account von Peng durch Ebay gesperrt wurde?
- Ist das Verkaufen von Devotionalien generell auf Ebay verboten?
- Zeigen die verkauften Kunstgegenstände ihrer Meinung nach irgendetwas verbotenes?
- Dürfen in Versteigerungen eingenommene Gelder nicht an Vereine gegeben werden?
- Ist es verboten auf Ebay Auktionen zu machen, die politische Zwecke verfolgen?
- Darf der Zweck, wem Gelder zugute kommen, nicht in Auktionen genannt werden?
- Sind andere Gründe für Ihre Entscheidung ausschlaggebend? Welche?
- Was unterscheidet die Auktion von Peng Ihrer Meinung nach von Auktionen/Angeboten, die Gegenstände aus dem Themenkomplex „Wehrmacht“ (https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2380057.m570.l1313&_nkw=wehrmacht&_sacat=0) enthalten?
- Das Peng-Kolleketiv hat netzpolitik.org gegenüber gesagt, dass ein Mitarbeiter von eBay gesagt habe, dass es sich um eine Anweisung aus den USA handele und dass diese besage, dass man Antifa-Gegenstände nicht verkaufen/versteigern dürfe. Entspricht es der Wahrheit, dass es eine solche oder ähnliche Anweisung gibt?
- Kam die Anweisung, die Auktionen zu löschen, aus den USA?
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Botnetzwerk, Smartwatch, iPhone: Sonst noch was?
Gesichtserkennung: Clearview AI verweigert Zusammenarbeit mit deutscher Datenschutzaufsicht
Clearview AI weigert sich offenbar, mit dem Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI) zu kooperieren. Bei der Aufsichtsbehörde war im Februar eine Beschwerde gegen das US-Start-up eingegangen. In deren Folge hatte sie Kontakt zu Clearview aufgenommen. Jetzt wirft der Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar dem Unternehmen vor, seine Fragen nur ausweichend beantwortet zu haben.
Er droht, ein Zwangsgeld von bis zu 170.000 Euro zu verhängen. Caspar erklärte in einer Mitteilung zudem, die Aufsichtsbehörden müssten „düstere digitale Dystopien“ verhindern, die durch den Einsatz von Gesichtserkennungssoftware entstehen könnten.
Die Betreiber:innen der Suchmaschine Clearview sollen mehr als drei Milliarden Fotos im Netz gesammelt und biometrisch ausgewertet haben, wie die New York Times Anfang des Jahres enthüllte. Heruntergeladen hatte das Unternehmen die Aufnahmen demnach unter anderem bei Facebook, Instagram und Twitter. Die Software richtet sich an Sicherheitsbehörden und soll diesen helfen, Menschen anhand von Fotos zu identifizieren.
Biometrische Daten gelten als besonders schützenswert. Mehrere Plattformen gingen juristisch gegen Clearview vor, Datenschützer:innen sahen in dem Fall einen Skandal bis dato unbekannten Ausmaßes. Im Juni warnte der Europäische Datenschutzausschuss ausdrücklich vor dem Einsatz der Software, an deren Rechtmäßigkeit er zweifelt.
Antworten ohne SubstanzDie Person, deren Beschwerde über Clearview in Hamburg einging, hatte bei dem Unternehmen eine Auskunft eingeholt, die „positive Ergebnisse“ zu einem hochgeladenen Ausweisbild geliefert habe, wie die Behörde netzpolitik.org mitteilt. „Damit war dem Petenten klar, dass auch Bilder von ihm, die teils einem Gruppenfoto entnommen wurden, von Clearview ohne seine Kenntnis oder Einwilligung verarbeitet wurden“, so ein Sprecher des HmbBfDI.
Zunächst im März und dann noch einmal im Mai habe die Aufsicht dem Unternehmen Fragenkataloge zu 17 Punkten geschickt. „Es wurde zwar jeweils geantwortet, jedoch in der Sache ohne jede Substanz.“ Für jeden der Punkte droht die Behörde deshalb ein Zwangsgeld von 10.000 Euro an.
Auch wir haben Clearview um Antworten gebeten. Unter anderem wollten wir wissen, ob es zutreffe, dass das Unternehmen der Aufsicht lediglich ausweichend geantwortet habe. Doch diese und weitere konkrete Fragen ignorierte Clearview. Stattdessen schickt uns eine Sprecherin eine allgemein gehaltene Erklärung.
Hat Clearview gegen europäisches Datenschutzrecht verstoßen?Die US-Firma argumentiert, sie habe keine Nutzer:innen in Deutschland. Anträge, welche die Verarbeitung von Daten von EU-Bürger:innen betreffen, bearbeite Clearview nur auf freiwilliger Basis, so eine Sprecherin gegenüber netzpolitik.org. Ein wesentlicher Teil des Konflikts mit dem Datenschutzbeauftragten dreht sich um die Frage, ob die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) für Clearview überhaupt greift.
Durch das Marktortprinzip soll die DSGVO auch bei Unternehmen außerhalb der EU angewendet werden können, sofern diese hier tätig sind. Die Hürden, damit diese Voraussetzung erfüllt ist, sind niedrig. Eigentlich müsste bereits das Tracking von Clearview-Nutzer:innen ausreichen, wie es die Firma der Hamburger Behörde zufolge betreibt.
Im konkreten Fall gibt es jedoch offenbar ein Problem: die Kundschaft. „Da sich der Dienst nicht direkt an betroffene Personen in der Union richtet, sondern an institutionelle Nutzer wie Sicherheitsbehörden et cetera, ist das Marktortprinzip nicht direkt anwendbar“, teilt die Datenschutzaufsicht uns mit.
Drei Milliarden Fotos, auch aus der EUAllerdings streitet noch nicht einmal Clearview selbst ab, dass in seiner Datenbank biometrische Daten von Menschen aus Europa abgespeichert sind. Um diese Daten verarbeiten zu dürfen, müsste Clearview nach Ansicht des Datenschutzbeauftragten jedoch Einwilligungen von sämtlichen Betroffenen eingeholt haben. Ein Vorhaben, das bei drei Milliarden Fotos so realisierbar wäre wie die Aufzucht von Flugsauriern.
Deshalb geht die Behörde nach eigenen Angaben weiterhin von der Anwendbarkeit der DSGVO aus. Die Begründung: Erst mit den Ergebnissen der Gesichtersuchen versetze Clearview seine Kund:innen in die Lage, Betroffene zu identifizieren, ihr Verhalten auszuwerten und dadurch aufzuspüren, so ein Sprecher. „Damit sind die Suchergebnisse also ein entscheidender Teil der Verhaltensbeobachtung, die Clearview klar in seine eigenen Schlüsselüberlegungen miteinbezieht.“
Johannes Caspar will, dass Clearview bis Mitte September nun endlich umfassend Auskunft erteilt – andernfalls droht das Zwangsgeld. Auch außerhalb von Deutschland bringen sich Datenschutzbehörden gegen das Unternehmen in Stellung. Erst kürzlich starten Großbritannien und Australien eine gemeinsame Untersuchung.
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Google: Chrome soll Inhalte von Streaming-Diensten zentral anzeigen
Corona-Warn-App: Telekom rechnete mit 10.000 Neuinfizierten pro Tag
#Zukunftspodcast Morgen ist heute – Folge 3 mit Claudia Kemfert
Morgen ist heute
Ulrike Göking im Gespräch mit der Berliner Energieökomomin, Prof. Dr. Claudia Kemfert. Mitglied des Sachverständigenrat für Umweltfragen. Sie hat vor kurzem ein neue Buch mit dem Titel „Mondays for Future“ veröffentlicht.
An welchen Stellen denkt, ist und handelt sie ihrer Zeit voraus? Was bedeutet Nachhaltigkeit für sie als Wissenschaftlerin? Was beinhaltet der Green Deal auf europäischer Ebene? Diese und andere Fragen wird die Energieökonomin ausführlich beantworten. Hört selbst.
Das Kind in mir nicht zurückhalten!
Am 20. August 2020 war die Kirchschlager Pastoralassistentin Magdalena Froschauer-Schwarz Gast bei Ernst Gansinger in der Sendung des Seniorenradios. Sie hat in der Wochenendausgabe der OÖN vom 1. August einen Kommentar über „Spielen heilt die Seele“ geschrieben. Sie nimmt dabei den spielerischen Umgang in alltäglichen Situationen in den Blick und rät, „das Kind in mir zu zeigen und zu pflegen, sich spielend auf das Gegenwärtige einzulassen.“ Wasser, Steine, Wiese, Wald, Sterne … alles kann uns ins Staunen bringen. Staunen wie ein Kind. Offen sein für das, was mir rundherum offen steht. Magdalena Froschauer-Schwarz hat in der Sendung auch ein paar Lieder gesungen, die sie auf der Gitarre begleitete. Frohsinn-Lieder.
Wissen für dein Gewissen #3 Periodensendung
Warum ist die natürlichste Sache der Welt nach wie vor ein Tabuthema? So richtig darüber sprechen, trauen sich die Wenigsten. Sophie und Kathi schon – diese Sendung ist Menschen mit Menstruationshintergrund gewidmet.
ID.4: VW startet Serienproduktion von Elektro-SUV
birds flying into liberty
‚birds flying into liberty‘ – Statements von drei Künstlerinnen und einem Künstler zur Ausstellung im Gespräch mit der Kuratorin Olivia Clementschitsch im offspace Karlgasse 8 des Kunst Raum Villach.
Über ihre Werke beziehungsweise zu den Themen Ikarus und Höhenflug, Film und Skulptur, Konsum und Ressourcen, des Weiteren Stille, Zeit und Abstand sprechen Ina Loitzl, Romina Achatz, Isabel Belherdis und Ronald Zechner.
Gestaltung der Sendung: Dagmar Travner
Die Menschheit ist besser als ihr Ruf!
Welchen Auswirkungen hatte die Covid19-Pandemie auf die Pfarre Freistadt? Wie kann man eine Pfarre unter den Abstandsvorschriften eines Lockdowns am Laufen halten? Kann Gottvertrauen eine_r_m durch eine solche Krise helfen? Aber auch die Frage, wie der Umgang mit einer Pandemie aus theologischer Sicht zu bewerten ist. Strafe, Prüfung oder Zufall? Über all das, und noch vieles mehr, unterhält sich Pfarrassistentin Irmgard Sternbauer mit Andi Wahl in dieser Sendung.
Die Musik zur Sendung stammt von der CD „On the Way to Bethlehem“ vom Ensemble Unicorn Vienna.
Freiwilliges Engagement
In dieser Sendung von InfoEck – get informed dreht sich alles um das Thema Freiwilliges Engagement in Österreich. Ich (Stephanie Polzinger) spreche über verschiedene Möglichkeiten sich freiwillig einzusetzen.