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Telekommunikation: Warum US-Tech-Firmen so heiß auf Jio sind
Anne Sexton – ‚Lebe oder stirb‘
‚Live or die‘ – das ist der Titel eines Gedichtbandes der amerikanischen Lyrikerin Anne Sexton. Sie verbrachte viele Jahre in psychiatrischen Kliniken und – sie brachte viele Gedichtbände heraus. Sie war eine anerkannte Dichterin und – sie unternahm etliche Selbstmordversuche. Die Verschränkung ihres psychischen Unglücks mit ihrer Poesie endete schlussendlich doch mit Selbstmord – da war die 45 Jahre.
Wie kam es dazu? Wir streifen einige Stationen ihres Lebens und es gibt Gedichte aus drei ihrer Gedichtbände zu hören.
Musikerinnen begleiten: Norah Jones, Andrea Schroeder & Sophie Auster
Rassismus und Polizeigewalt: Grüne Jugend will Polizei umfassend reformieren
Die Jugendorganisation der Grünen hat unter dem Titel „Polizei neu aufstellen“ ein umfassendes Positionspapier zur Reform der Polizei vorgelegt, das sich mit vielen Bereichen polizeilichen Handelns auseinandersetzt. Das Papier bietet die bislang weitreichendsten und grundrechtsfreundlichsten Ansätze einer Polizeireform aus der gesamten Parteienlandschaft.
Lest hier auch den Kommentar zum Thema: Weg mit dem Heiligenschein!In einem ersten Punkt fordert das Papier eine Überprüfung, welche Aufgaben überhaupt von der Polizei wahrgenommen werden sollten. Die Polizei würde oft auch dann eingesetzt, wenn diesen Aufgaben „speziell geschulte Berufsgruppen besser und effektiver nachkommen könnten“. Als Beispiele werden hierbei der Umgang mit Opfern häuslicher oder sexualisierter Gewalt, mit Obdachlosen, Geflüchteten oder Suchtkranken genannt.
Die finanziellen und personellen Ressourcen von zivilen Trägern für Streetwork, psychologische Krisenhilfe oder ähnliches müssten massiv ausgebaut werden, damit nicht nur die Polizei 24 Stunden am Tag zu Einsätzen gerufen werden könne. Speziell ausgebildetes Personal könne die Prävention stärken, Eskalationen verhindern und auch die Polizei entlasten.
Menschenfeindliche Einstellungen verdrängenIm zweiten Punkt fordern die jungen Grünen, dass die angehenden Polizist:innen schon vor der Anstellung auf menschenfeindliche Einstellungen hin überprüft werden sollen. Außerdem manifestierten sich in geschlossenen Einheiten der Polizei gefährliche Tendenzen oft in besonderem Maße, sie führten zusammen mit einem übersteigerten Korpsgeist zu einem Weltbild von „wir gegen den Rest der Welt“. Dieses sei mit rechtsstaatlichen Prinzipien nicht zu vereinen. Ein Vorschlag, um dem entgegenzuwirken: die personellen Zusammensetzungen geschlossener Einheiten spätestens nach drei Jahren ändern.
Zu Racial Profiling heißt es im Papier, dass bestimmte Begriffe in Gesetzen wie „grenzpolizeiliche Erfahrung“ ein Racial Profiling rechtfertigten – und geändert werden müssten. Darüber hinaus brauche es Antidiskriminierungsgesetze nach dem Berliner Vorbild auf Länder- und Bundesebene.
Zu den Vorschlägen gehört auch die Einführung von Anti-Rassismus-Beauftragten und eines „Ticket-Systems“, bei dem Kontrollierte einen schriftlichen Nachweis über die Kontrolle erhalten, damit sie diese im Falle von überdurchschnittlichen Kontrollen auch nachweisen und rechtlich überprüfen lassen können.
Eine weniger martialische PolizeiDas Papier kritisiert die Militarisierung der Polizei als ungeeignet, „um Sicherheitsbedürfnisse in der Bevölkerung zu befriedigen“. Dabei wagt sich die grüne Jugend sogar an ein Sakrileg der deutschen Polizei heran und fordert, dass nicht jede Polizeistreife mit Schusswaffen bewaffnet sein müsse. In England gehört dies schon seit jeher zum Alltag, in Deutschland soll diese Reformmaßnahme mit schärferen Waffengesetzen flankiert werden, so das Papier.
Auch der Einsatz von Pfefferspray soll überprüft werden. Das Reizgas werde zu leichtfertig eingesetzt. Für Demonstrationen fordert die Grüne Jugend, auf den Einsatz von Pferden und Hunden zu verzichten, gleichzeitig solle das Vermummungsverbot abgeschafft und die polizeiliche Kooperation und Deeskalation zugunsten der Versammlungsfreiheit gestärkt werden.
Auch für die Ausbildung der Polizei schlägt die Grüne Jugend eine Öffnung vor. So kritisiert das Papier die Kasernierung angehender Polizist:innen und fordert Polizei-Studiengänge an regulären Hochschulen. Zur Öffnung der Polizei gehöre auch, dass diese vielfältiger aufgestellt werde, auch in Führungspositionen.
Mehr unabhängige Kontrolle gefordertIn einem dritten Punkt geht es um staatliche Kontrolle der Polizei. Täter in Uniform unter den Polizist:innen hätten in Deutschland kaum Konsequenzen zu befürchten. Um Straftaten im Amt und rechtswidrige Polizeigewalt bekämpfen zu können, braucht es laut dem Papier in allen Bundesländern und im Bund eine anonymisierte Kennzeichnungspflicht.
Außerdem sollen „unabhängige Ermittlungsstellen mit Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften“ eingeführt werden, welche bei Fehlverhalten von Polizeibeamt:innen tätig werden. Diese Anlaufstellen sollen mit weitreichenden Kompetenzen und Ressourcen ausgestattet werden. Um zudem mehr Transparenz der juristischen Aufarbeitung von Polizeigewalt zu ermöglichen, sollen nach Meinung der Grünen Jugend alle Einsatzprotokolle und Polizeivideos bei einer unabhängigen Treuhandstelle aufbewahrt werden. So könne sichergestellt werden, dass Polizei, Justiz, unabhängige Ermittlungsstellen, aber auch von Polizeigewalt Betroffene gleichermaßen Zugriff auf diese möglichen Beweismittel erlangen könnten.
Datenbankabfragen besser kontrollierenZu den illegalen Datenabfragen der Polizei heißt es in dem Papier: „Sofern über polizeiliche Datensysteme Informationen abgerufen werden, muss durch eine persönliche Kennung zweifelsfrei nachvollziehbar sein, wer, wann, warum, welche Daten abgerufen hat.“ Unberechtigte Datenabfragen müssten konsequent straf-, disziplinar- und beamtenrechtlich verfolgt werden.
In Bund und Ländern sollen darüber hinaus von Ministerien unabhängige Polizeibeauftragte in den Parlamenten eingeführt werden, damit die parlamentarische Kontrolle über den Polizeiapparat gestärkt werde.
Generell kritisiert das Papier auch die mangelnde Fehlerkultur bei der Polizei. Hier sei ein tiefgreifender Kulturwandel nötig, für den die Einführung von Polizeibeauftragten erst der Anfang sei. Dieser Wandel, der zu mehr Vertrauen führen könne, müsse aber in der Polizei selbst stattfinden.
Darüber hinaus fordert das Papier Studien über die Polizei, besonders im Hinblick auf menschenfeindliche Ideologien, und nennt hierbei die von Bundesinnenminister Horst Seehofer verhinderte Studie über Racial Profiling.
Das Papier endet mit dem Satz, dass diese Maßnahmen „nur ein erster Schritt sein können auf dem langen Weg zu einer befreiten Gesellschaft, die Gewalt und Repression als Mittel der gesellschaftlichen Problemlösung Stück für Stück überwindet“.
Kritik von rechts, Lob aus WissenschaftDementsprechend groß ist der Aufschrei bei Konservativen und den Polizeigewerkschaften, die das Papier teilweise anhand einzelner, in den falschen Zusammenhang gestellter Ausdrücke zerlegen und sich nicht weiter inhaltlich damit befassen. Inhaltliche Kritik kommt unter anderem von den Grünen selbst, die sich in den letzten Jahren immer mehr an polizeiliche Forderungen angenähert haben.
Das Papier wird aber nicht nur kritisiert, sondern erhält auch Lob aus der Wissenschaft. Der Kriminologe und Polizeiwissenschaftler Thomas Feltes schreibt auf Twitter, dass er darin „keine einzige Forderung“ sehe, die er nicht zu 100 Prozent unterstützen würde: „Die haben alle Probleme in und mit der Polizei sauber aufgearbeitet und daraus Konsequenzen gezogen.“
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Paul Meagher of The Newds and guest- Live on the Endless Summer radio show on Freirad
What a joy to have Paul of Manchester´s incredibly talented band THE NEWDS join us in the studio! We ran through a bunch of songs from his band´s new album „Drawing a Line“ and talked about the impetus behind the songs and the making of.
From creating artwork with a famous person, to collaborating with a songwriter an ocean away, to finding a way through personal struggles with music, it´s an intimate, but uplifting message from THE NEWDS! The Zombies, Alice Cooper, Skip Spence, Arthur Lee, John Lennon and THE NEWDS all belong in the same breath. Yeah…they are that good. Check them out on bandcamp…you will be happy that you did!
PLUS – from across the pond a collaborator lends a song and an ear.
Give this Endless Summer show a listen, you´ll love „Drawing a Line“ and THE NEWDS!
Manticore: Ja, ein RISC-V-Prozessor mit 4.096 Kernen
Playdots Inc: Take Two kauft Punkte für 192 Millionen US-Dollar
Rust: Rust-Foundation soll gegründet werden
Grazer Soundscapes – In Berlin mit Brandon Labelle
Brandon Labelle ist ein in Berlin lebender Klangkünstler und Autor. In seinen Büchern und Vorträgen erforscht er die Philosophie und Machtstrukturen von Sound und taucht tief in akustische Gesellschaften, Territorien und Dynamiken ein. In dieser Sendung von Grazer Soundscapes nimmt er an einem Gespräch mit Lale Rodgarkia-Dara und Valerie Quade teil, zwei Klangkünstlerinnen des Grazer Soundscape-Projekts. Das Gespräch fand in Berlin statt. Gemeinsam hörten sie sich prägende Soundscapes ihres Lebens an; jene Soundscapes reichen von Aufnahmen einer Demonstration in Wien, über das Innere eines Autos während eines Sturms in Island bis zu Fragmente eines Künstler-Schlaf-Gesprächs. Warum sind diese Soundscapes besonders oder wichtig für die drei Gesprächsteilnehmer*innen? Welche Rolle spielten diese Klänge im Leben der drei? Ein Gespräch über Gefühle, Erinnerungen, Wünsche und Ängste, die mit Klang verbunden sind. Sendung in englischer Sprache.
Brandon Labelle is a sound artist and author living in Berlin. In his books and talks he explores the philosophy and power structures of sound and dives deep into acoustic societies, territories and dynamics. In this broadcast of Grazer Soundscapes he joins a conversation with Lale Rodgarkia-Dara and Valerie Quade, two sound artists of the Grazer Soundscape-project. The talk took place in Berlin. Together they listened to important soundscapes of their lives; soundscapes as broad as a recording of a demonstration in Vienna, the inside of a car during a storm in Iceland or fragments of an artist’s sleep-talk. Why are those soundscapes special or important? Which part did those sounds play in the life of the three? A talk about feelings, memories, desires and fear connected to sound.
Fotocredits: Brandon Labelle
Privacy Shield: Schrems beschwert sich über mehr als 100 Webseiten
Verhaftungswelle in Ägypten: Aktivist:innen kämpfen um Freilassung von TikTok-Influencerinnen
Zwei junge Frauen, die das Wirtschaftsgericht in Kairo Ende Juli wegen ihrer TikTok-Videos zu zweijährigen Gefängnisstrafen verurteilt hatte, legten am Montag gegen das Urteil Berufung ein. Eine Entscheidung über die Berufung setzte das Gericht für den 14. September an. Im Land ist derweil eine heftige Debatte um Frauenrechte und Meinungsfreiheit im Netz entbrannt.
Die Richter hatten im Juli innerhalb einer Woche insgesamt sechs junge Frauen zu mehrjährigen Gefängnis- und hohen Geldstrafen verurteilt, weil sie mit ihren Videos auf TikTok nach Ansicht der Staatsanwaltschaft gegen die „ägyptischen Familienwerte“ verstoßen hätten. Drei weitere Frauen warten derzeit auf ihren Prozess.
Unter den Verurteilten waren auch Haneen Hossam (20) und Mawada El-Adham (22), die nun Berufung einlegten. Haneen Hossam hat 900.000 Follower:innen auf TikTok, Mawada El-Adham folgen mehr als drei Millionen Menschen auf der Videoplattform. Das Gericht warf ihnen vor, dass ihre Videos „unzüchtig“ seien und Menschenhandel förderten. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft auch ihr Vermögen eingefroren.
Die neun Frauen sind Opfer einer Verhaftungswelle der ägyptischen Behörden geworden. Sie haben es seit April verstärkt auf junge Frauen abgesehen, die sich frei in den sozialen Medien äußern. Dagegen formierte sich heftiger Protest im Netz. „Frauenrechts- und Menschenrechtsaktivistinnen sind empört“, berichtet Joey Shea. Sie recherchiert und schreibt am Tahrir Institute for Middle East Policy über Grundrechte, Desinformation und Meinungsfreiheit im Netz. „Einzelpersonen und Organisationen haben die Inhaftierung dieser Frauen als Verletzung des Rechts auf freie Meinungsäußerung und als extreme Form der Diskriminierung von Frauen bezeichnet.“
Digitale Kampagne erreicht weltweite AufmerksamkeitUnter dem Hashtag #Free_TikTok_Women und einem arabischen Hashtag, der übersetzt in etwa „wenn es die ägyptische Familie erlaubt“ bedeutet, machen zahlreiche Aktivist:innen auf Twitter, Instagram und Facebook auf die Inhaftierungen aufmerksam. Eine Online-Petition, die die Freilassung der Frauen fordert, unterzeichneten zwischenzeitlich rund 140.000 Menschen.
Haneen Hossam is one of nine women who have been arrested and accused of violating "Egyptian family values." The crackdown on women TikTokers started in April, and until now reports against women influencers on #TikTok are being filed.#???_???_??????_??????? #Free_TikTok_Women pic.twitter.com/E5VxMZ1WQa
— FreeTikTokWomen (@tik_women) August 11, 2020
Der digitale Protest hat inzwischen weltweit Aufmerksamkeit erregt. Auch in Berlin demonstrierten am vergangenen Freitag etwa 30 Personen vor dem Rathaus Neukölln für die Freilassung der jungen Frauen. „Ein solches Urteil stellt einen gefährlichen Präzedenzfall dar und eröffnet den Raum für die Verfolgung von Frauen aufgrund ihrer Online-Inhalte“, sagten die Organisatorinnen der Demonstration. „Diese Politik sendet eine Botschaft an die ägyptische Gesellschaft, dass Gewalt gegen Frauen gerechtfertigt ist. In einer Zeit, in der Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt Solidarität, Unterstützung und Rechenschaftspflicht fordern.“
Die Demonstrant:innen verurteilen die Kriminalisierung des Verhaltens von Frauen und befürworten die Bewegung gegen geschlechtsspezifische Gewalt in Ägypten. Sie forderten eine lückenlose Strafverfolgung für alle Formen von Gewalt gegen Frauen.
Internetzensur heizt Debatte um Frauenrechte anZwar geht die Regierung in Kairo schon lange hart gegen freie Meinungsäußerung im Internet vor. Die willkürliche Löschung von Inhalten und Verhaftungen legitimierte sie zuletzt mit einem Gesetz gegen Internetkriminalität im Jahr 2018. Die diesjährige Verhaftungswelle gegen Frauen stützt sich ebenfalls auf dieses Gesetz. Sie hänge aber wahrscheinlich auch mit der rasant gestiegenen Popularität und Sichtbarkeit von TikTok zusammen, vermutet Joey Shea. „TikTok ist im vergangenen Jahr zu einer wichtigen Ausdrucksplattform für ägyptische Jugendliche geworden.“
Die ägyptischen Behörden hätten die Videoplattform erst kürzlich zur Kenntnis genommen. „Diese Verhaftungskampagne ist der jüngste Versuch, den Körper von jungen Frauen zu kontrollieren, bei der konservativen Basis des Regimes Punkte zu sammeln und Inhalte auf einer neuartigen Plattform zu zensieren“, sagt Joey Shea.
Die Prozesse gegen Frauen reihen sich ein in eine größere gesellschaftliche Debatte um Frauenrechte in Ägypten. Seit der 21-jährige Student Ahmad Zaki im Juli angeklagt wurde, weil er mehr als hundert Frauen sexuell belästigt, sie zu Sex genötigt und vergewaltigt haben soll, flammt die Diskussion um sexuelle Gewalt gegen Frauen im Land erneut auf. Zum Flächenbrand wurde sie vor allem durch Social Media: Zahlreiche Frauen machten Zakis Vergehen auf Instagram öffentlich. Viele nutzten laut Medienberichten nun auch den Hashtag #Metoo.
Frauen wird Mitschuld an Vergewaltigungen gegebenIn einen weiteren Fall kommt ebenfalls Bewegung: Am 5. August leitete der ägyptische Generalstaatsanwalt offizielle Ermittlungen gegen mehrere Männer ein, die 2014 eine junge Frau im Fairmont Nile City Hotel in Kairo mit Drogen betäubt und vergewaltigt haben sollen. In der Berichterstattung und den sozialen Medien ist die Rede von sechs bis neun Männern, die an dem Vorfall beteiligt gewesen sein sollen. Unter dem Hashtag #fairmontincident wurden ihre Namen und Fotos von ihnen verbreitet.
Die beiden Fälle bringen Momentum in den Kampf gegen sexuelle Belästigung von ägyptischen Frauen, sie stehen aber auch exemplarisch für den problematischen Umgang der Behörden mit dem Thema. Erst nach Jahren trauen sich Frauen, ihre traumatischen Erfahrungen öffentlich zu machen. Denn oft genug gibt die ägyptische Justiz ihnen eine Mitschuld an Vergewaltigungen.
Das zeigt auch der Fall von Menna Abdel Aziz. Die 18-Jährige ging am 22. Mai auf ihrem Instagram-Account live, zeigte sich mit Verletzungen im Gesicht und sagte, dass sie geschlagen, vergewaltigt und ohne ihr Einverständnis dabei gefilmt worden sei. Zuvor hatte sie die Vergewaltigung bereits an der Talbiya Polizeistation in Kairo anzeigen wollen. Aber die Polizist:innen schickten sie zu einer anderen Station, weil der Vorfall in einem anderen Zuständigkeitsbereich stattgefunden hatte, berichtet Amnesty International.
Am 26. Mai wurde Menna Abdel Aziz festgenommen, zusammen mit sechs Männern, die sie angegriffen haben sollen. Nach Aussage ihres Anwalts soll die Staatsanwaltschaft sie acht Stunden lang verhört haben und sich auf die Vorwürfe der Angeklagten gestützt haben, um ihr vorzuwerfen, „gegen familiäre Grundsätze und Werte zu verstoßen“ und „Ausschweifungen anzuregen“. Dem Amnesty-Bericht zufolge missfiel es der Staatsanwaltschaft, dass Opfer sexueller Gewalt ihre Erfahrungen öffentlich machten, statt sie lediglich der Polizei zu melden.
Ägyptische Justiz ermittelt mit fragwürdigen MethodenMenna Abdel Aziz befindet sich derzeit in einem Heim der Regierung für Überlebende von Gewaltverbrechen und bleibt Teil der Ermittlungen. Das Heim wird vom ägyptischen Nationalrat für Frauen betrieben. Viele Ägypter:innen kritisieren, dass der Nationalrat von dem konservativen Regime vereinnahmt ist und sich zu wenig für Frauenrechte einsetzt. Auch Amnesty International äußerte bereits Bedenken gegenüber diesen Heimen und der Beschränkung der Bewegungsfreiheit der Bewohnerinnen.
Auch im Fall der TikTok-Influencerin Mawada El-Adham ermittelt die Staatsanwaltschaft laut Amnesty International mit fragwürdigen Methoden. Die Menschenrechtsorganisation hatte Einsicht in ihre Fallakte. Demnach präsentierte die Staatsanwaltschaft ihr 17 Fotos, die sie als „unanständig“ bezeichnete. Laut Mawada El-Adham waren die Fotos von ihrem Smartphone geleakt worden, nachdem dieses ihr im Mai 2019 gestohlen worden war. Sie hatte den Diebstahl und den Leak damals gemeldet. Statt zu ermitteln, fragten die Polizisten sie jedoch nur, warum sie solche Fotos von sich gemacht habe.
Einem Bericht von Human Rights Watch zufolge forderte die Staatsanwaltschaft Mawada El-Adham sogar dazu auf, einen Jungfräulichkeitstest zu machen, was sie ablehnte. Jungfräulichkeitstests sind international als Menschenrechtsverletzung anerkannt und werden als Form geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung angesehen.
Frauen werden weiter unterdrücktDie aktuellen Fälle zeigen, wie stark die ägyptische Regierung die Rechte von Frauen online und offline immer noch einschränkt. Joey Shea geht davon aus, dass die Unterdrückung sich trotz der aktuellen Frauenrechtsbewegung weiter verstärken wird. „Ich denke, die Kampagne von Verhaftungen, die sich gegen alle Ausdrucksformen richtet, wird fortgesetzt.“ Abgeordnete hätten zudem bereits zwei Anträge auf ein Verbot von TikTok in Ägypten eingereicht.
Auch die Chancen auf eine Freilassung von Haneen Hossam und Mawada El-Adham stehen wohl schlecht. „Frauenrechtsaktivist:innen sind nicht optimistisch, dass die ägyptische Justiz diesen Frauen Gerechtigkeit verschaffen wird“, sagt Joey Shea. Die Justiz sei nicht in der Lage, unabhängig von dem politischen Regime zu handeln.
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Alternative zum Auto: ADAC warnt vor Überlastung von E-Bikes
Klabauter Kast #07
Musiksendung für elektronische Weltmusik und Downtempo
Thema #07: von der Bar25 zum Kater Blau
Labels: Bar25 Music, Katermukke
Im Jahr 2003 hat an der Spree in Berlin eine kleine Hütte mit Namen Bar25 seine Pforten geöffnet. Mittlerweile ist dieser Ort zu einer Referenz in der Berliner Elektronik Szene avanciert. Wir geben Euch einen Rück- und Ausblick dieses Clubs und spielen Musik von Residents und Labels, die sich im Umfeld des Kater Blaus entwickelt und gegründet haben.
Prepaid: Telefónica führt eID-Verfahren ein
Scheibchen – Weise durch den musikalischen Kompost 3
einmal mehr die Reise durch den musikalischen Komposthaufen, denn Post kommt haufen;
special guest-DJ. the faboulos Fabian;
Moderation: Ihr Bryan Blender;
Tauch ma‘ im Kehricht?
Kenny, Flora und viele weitere Menschen sind diesen Samstag ins offene Fenster eingestiegen. Wir sprechen mit Kenny über sein größtes Hobby, das Freilufttauchen. Spannende Geschichten und interessante Details werden mit uns geteilt, um einen Einblick in die tiefen der Donau zu bekommen.
BA Flora Rainalter spricht mit uns über die österreichischen Abfall- und Verwertungsverhältnisse und gibt alltägliche Tipps wie mit Müll umgegangen werden kann.
Musik kommt direkt aus dem Gemeindebau und zwar lauschen wir Ausschnitten aus den Arbeiter*innen Konzerten.
Das gesamte Konzert aus dem Anton Schlinger Hof kann hier nachgehört werden: www.youtube.com/watch?v=OrLqwPVPlc8&feature=emb_err_woyt
Schalt dich ein, bring dich ein, steig ins offene Fenster ein!
Hier findest du eine kleine Liste zu NoWaste Shops in Wien:
Lieber Ohne – Otto Bauer Gasse 10, 1060
Der Greißler – Albertgasse 19, 1080
Lunzers Maß-Greißlerei – Heinestraße 35, 1020
Sonnengrün – Hollandstraße 12, 1020
Warenhandlung – Marxergasse 13, 1030
MaranVEGAN – Stumpergasse 57, 1060
Elmira – Vorgartenstraße 129/143, 1020
Greisslerei – Rotenlöwengasse 2, 1090
und noch mehr!
Du wünscht dir ein Pfandsystem in Österreich? Mehr Infos und eine Unterstützungsmöglichkeit findest du unter:
https://www.global2000.at/pfand-drauf
Das offene Fenster sucht DICH!
Partizipationsinteresse? Ideen? Anregungen? Kritik?
Sende eine E-Mail an: offenesfenster@o94.at
Instagram – offenes.fenster
Facebook – Offenes Fenster o94
Cloud-Computing: Cloudical kündigt kompletten Cloud-Open-Source-Stack an
Volunteer Stories Season 2 Episode 3
Volunteer Stories, Do. 13.8., 16-17h
Season 2 episode 3 of Volunteer Stories features Anastasiia Isakii who has volunteered for many organisations including UEFA, AIESEC, and Lean In. Anastasiia has also co-founded her own not-for-profit global organization called LifeSkills4Me.
Episode 2 also features exceptional music by Kasovicious and Barbara Duy.
If you would like to be a guest on Volunteer Stories please email office[at]cr944.at
You can follow Volunteer Stories on facebook and twitter.
You can listen to previous episodes of Volunteer Stories below.
Season 1, Episode 1: Georgina and the environment
Season 1, Episode 2: Oliver and European Voluntary Service in Wales
Season 1, Episode 3: Connie and Scouting in Vienna
Season 1, Episode 4: Kiryl, Winnie, and Damir – European Voluntary Service in Austria
Season 1, Episode 5: Funto and International Citizen Service in Nigeria
Season 1, Episode 6: Volunteering with animals in the UK and New Zealand
Season 1, Episode 7: Refugees in St. Pölten, Austria
Season 1, Episode 8: St. Pölten Skate Association in Austria
Season 1, Episode 9: Arun and European Voluntary Service in Austria
Season 1, Episode 10: Volunteering for the London 2012 Olympics and Paralympics
Season 1, Episode 11: Calum – sports, jam making, and International Citizen Service in Zimbabwe
Season 1, Episode 12: Volunteering at a Library and university social work placements
Season 1, Episode 13: Aaron Maine from Porches
Season 1, Episode 14: Aimee – volunteering at a Sri Lankan orphanage and a Romanian care home
Season 2, Episode 1: Jan and the Pandemonium Drummers
Season 2, Episode 2: – Costas and Petros – founding a volunteer powered organisation in China
Dialog FM: Opferfest
Was bedeutet das Opferfest, warum wird das gefeiert und welche Rituale werden gepflogen? Dialog FM-Moderatorin Selcan Yildirim klärt uns in dieser Ausgabe von Dialog FM auf.
Renate Bitzan: „Frauenaktivitäten, Frauenbilder und vermeintlicher Feminismus in der rechten Szene der Bundesrepublik Deutschland“
Von Straftaten über Mitgliedsaktivitäten bis hin zur Zustimmung zu extrem rechten Einstellungen haben Frauen einen – quantitativ unterschiedlich hohen – Anteil am Rechtsextremismus. Die Formen, wie sie sich in dieser Szene engagieren und auftreten, sind vielfältig. Und auch ihre Geschlechterideologien weisen Variationen auf – bis hin zu vermeintlich feministischen Positionen. Das ausschließliche Bild vom unterwürfigen „Heimchen am Herd“ ist zu simpel. Der Vortrag gibt einen Überblick über die genannten Aspekte.
Prof. Dr. RENATE BITZAN ist Sozialwissenschaftlerin und an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm für das Lehrgebiet Gender & Diversity zuständig. Sie beschäftigt sich seit Ende der 1980er Jahre mit dem Thema ‚Frauen in der extremen Rechten‘ und ist Gründungsmitglied des überregionalen „Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus“.
Kommentar: Max Preglau, Institut für Soziologie, Universität Innsbruck
Moderation: Claudia Globisch, Institut für Soziologie, Universität Innsbruck
Dialog FM: Urlaubszeit und Corona
Migrantische Menschen deren frühere Heimat im Ausland ist, wollen nicht nur Urlaub machen, sondern auch ihre Verwandten besuchen. Gelingt der Urlaub mit Corona? Ist so eine Reise überhaupt sinnvoll? Und was passiert eigentlich bei familiären Problemen, wenn man nicht anreisen kann?