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Leben am Limit / Episode 8 / 2020 am Limit / Community Show
Kein Jahr hat Leben am Limit so perfekt beschrieben wie das Jahr 2020. So viele Ereignisse wie in diesem Jahr hat es noch nie gegeben. Episode 8 wird im Rahmen einer Community Show Stimmen der Gesellschaft über die aktuelle Situation präsentieren. Gleichzeitig blicken wir auch was die Leute diesen Sommer geplant haben. Gemixt wird die lockere Talk und Diskurs Show mit Sommermusik.
Themen in der Sendung
- 2020 am Limit – ein außergewöhnliches Jahr
- Community Show – Stimmen der jungen Gesellschaft
- Sommerpläne der jungen Gesellschaft erfahren
Leben am Limit
Der junge, urbane und alternative Lifestyle
Der junge, urbane und alternative Lifestyle ist schräger als man denkt. Die Grenzen der Normalität werden ab sofort gebrochen, weil Leben am Limit wirklich Leben am Limit heißt!
Moderation und Redaktion in Episode 7: Miriam Klampferer und Thomas Paier
Technik: Thomas Paier
Radio Helsinki Kategorien: Talk/Diskurs, Lokalbezug, Soziales, Rock/Pop
Alle vier Wochen am Samstag von 18:00 bis 19:00 live auf Radio Helsinki 92,6 MHz in der Region Graz oder weltweit online im Livestream: https://live.helsinki.at
Alle vergangenen Shows gibt es kostenlos als Podcast nachzuhören: Leben am Limit und Leben am Limit exklusiv
Um mehr über die Sendung zu erfahren, folge dem jungen Radio auf Facebook und Instagram.
Alle Informationen zur Show gibt es auf der offiziellen Leben am Limit und der Radio Helsinki Webseite.
Die Tracklist dieser Sendung ist unten chronologisch aufgelistet:
Chatterbox_7.Sendung_alles rund ums Bier
jonineilgordon im Sommer?
Diesmal mit zwei Liedern einer Band, die man oberflächlich betrachtet, der Jahreszeit Sommer zuordnen kann, den Beach Boys. „Well I’ve been thinking ‚bout all the places we’ve surfed and danced and all the faces we’ve missed so let’s get back together and do it again“ heißt es in „Do it again“ aus ihrem 1969 erschienenen Album „20/20“, das mit I can hear music and Cottonfields, einer Leadbelly-Nummer, noch weitere Chartserfolge aufwies. The Beach Boys waren jedoch mehr als Surfsongs intonierende und den Girls, die doch alle California Girls sein sollten, nachträllernde Seichtlinge, die nicht imstande gewesen wären, auf der Bühne zu reüssieren, im Gegenteil. Sie waren auch komplexeren Songstrukturen gewachsen und zudem eine durchaus hörenswerte Rock’n’Roll-Band, die ihren Chuck Berry gelernt hatte.
Ebenfalls aus ziemlich guten MusikerInnen bestand Fleetwood Mac, konkret die Weiterentwicklung von Mick Fleetwoods Bluesband – also jene Formation, die Elemente des Folk, Pop und Rock gelungen zu verbinden imstande war. Davon zeugt auch die Ballade „Landslide“ aus dem 75er-Album „Fleetwood Mac“, dargebracht von Stevie Nicks und Lindsay Buckingham in einer Live-Version.
Zumindest vom Bandnamen her sommerlich waren auch die Raspberries mit Frontman Eric Carmen und einem ihrer größten Hits – Overnight Sensation, mit Chorgesängen ‚a la Beach Boys, mit denen Eric Carmen kurze Zeit später auch solo auf Tour ging.
Splinter, ein englisches Duo, um das sich George Harrison Mitte der 1970er angenommen hat, veröffentlichten Drink all day als zweite Single aus ihrem Erstling „The Place I love“, erschienen bei Dark Horse, dem Label von Harrison. Harrison ist auf den Singles bzw. Alben der Formation mit unterschiedlichsten Pseudonymen vertreten, etwa Harri Georgeson.
Weitere Musikstücke stammen von Irena Havlova und Vojtech Havel, die bereits in der Startsendung zu hören waren, Linda Thompson, Sally & Mike Oldfield, The Raspberries, Shy und The Beach Boys, abschließend auch noch mit einem Bonus-Track „Good Vibrations“, es blieb nach der Vorproduktion noch Zeit übrig…
Erich Klinger, 26. Juli 2020
Groovin 20.07.2020
JUST BROTHERS – Sliced Tomatoes (Sequel CD)
SISTERS LOVE – Communication (Reel CD)
BOLTON BROTHERS – Native Rhythm (BGP CD)
SOUL SISTERS – I Can’t Stand It (Collectables CD)
BARRINO BROTHERS – I’ll Take My Flowers Right Now (BGP CD)
STOVALL STISTERS – Hang On In There (Reprise CD)
BROTHER TO BROTHER – Crying Shame (Hi & Fly CD)
TESKEY BROTHERS – Crying Shame (Decca CD)
FULLER BROTHERS – Time’s A Wasting (Goldmine CD)
ELLINGTON SISTERS – I Better Get Used To This Feeling (RCA Victor 7″)
SOUL BROTHERS SIX – What You Got (Is Good For Me) (Atlantic CD)
SAM BROTHERS FIVE – SAM (Arhoolie LP)
KELLY BROTHERS – You’re That Great Big Feelin‘ (Ace CD)
HOLMES BROTHERS – Drivin‘ In The Drivin‘ Rain (Alligator CD)
ISLEY BROTHERS – Keep On Doin‘ (Sony CD)
LAMP SISTERS – Ride On (Duke 7″)
BROTHERS OF HOPE – I’m Gonna Make You Love Me (Soul Jazz CD)
Rumble Radioshow 20.07.2020
BREADMAKERS – Moonshine (Soundflat CD)
BREADMAKERS – Storm (Soundflat CD)
JAYBIRDS – You Don’t Have To Tell Me (Time For Action DoLP)
MUCK AND THE MIRES – Take Me Back To Planet Earth (Rum Bar CDS)
ABOUT THE FUTURE – Open Spaces (Room 66 CDEP)
TRI-GANTICS – Who Do You Think You Are (Part CD)
BABY JESUS – Do Worry (Area Pirata CD)
TOMMY AND THE COMMIES – One Arch Town (Slovenly CDEP)
CASPER BLANCA – You, You & You (Casper Blanca CD)
ENGLISH LANGUAGE – This Empty Room (English Language CD)
FRIENDS OF CESAR ROMERO – Teisco Telstar Stomp (Snappy Little Numbers 7″)
HEMMIT – Everything Is Fine (Hemmit CD)
HOT LOVE – Trippin In The Hall (Cytoplast 7″)
JAY VEE AND THE CARDINAL SINS – Bitch In A Ditch (Jay Vee And The Cardinal Sins CD)
MADCAPS – Upside Down (Howlin‘ Banana/Beast CD)
THEE FINE LINES – Prove Me Wrong (Wee Rock LP)
SCOVILLES – Bird Brain (Dialed In Rekkids CD)
THINGZ – Not Mean (Just Soured) (Coffee Addict LP)
SENSIBLE GRAY CELLS – So Long (Damaged Goods 7″)
R(h)eingehört_Pflanzenbegegnungen im Juli
In dieser R(h)eingehört berichtet Redakteurin Julia Felder von den Begegnungen mit Pflanzen im Juli. Drei Pflanzen stehen dabei im Vordergrund: das Mädesüß, das Johanniskraut und die Mariendistel.
Wer selbst die Begegnungen mit den Pflanzen vertiefen möchte, findet im Allgäuer Kräutergarten Artemisia am Mittwoch, dem 29.07.2020 Gelegenheit dazu:
https://artemisia.de/20-veranstaltungen
Freak Tapez „Neurofunk and Cabaret“ Episode 7 vom 24.7.2020
Eine Episode im Zeichen des Neurofunk. HedSac mixt eine halbe Stunde nur Audio und Current Value Tracks. Und es gibt Neues aus unserer Kabarett Ecke.
Verwendete Tracks:
DJ Fresh – Gold Dust
Neonlight – The frozen tape
State of mind – Helios
Zombie Cats – Draw Blood
Jennifer Rostock – Schlaflos
DJ Set by HedSac:
Audio & Dylan – The Birth & The Death
Current Value – Quantum Physics
Audio – Exposed
Current Value – Crusader
Audio – Premonition
Current Value – Integer
Audio – Rituals
Current Value – The Reading
Audio & The Sect – Pounded The Final
Current Value – Rolling Hi‘
Tzolkin, Kin 118 – Weißer magnetischer Spiegel
Nach dem gregorianischen Kalender zum Beispiel am Samstag, 25. Juli 2020. Die Aufnahme entstammt der „Proton Morningshow“ vom 7. November 2019.
ln_0072: Corona Vol4: Musik von Raute42
Jo hat für euch ein Dj-Set besorgt.
Von Raute42:
Frankfurt: Vodafone startet 5G in einem neuen Frequenzbereich
Hintergrundaktualisierung: iPhone-Corona-Warn-App funktioniert auch nicht immer
Netzrauschen Vol.1
Die Corona-Krise hat der Gesellschaft einen Digitalisierungsschub beschert, den jede*r von uns im Alltag spürt. Menschen aus der mur.at Community erzählen uns, wie sie mit digitalen Tools umgehen, warum wir gerade jetzt freie Software und Technologien brauchen, um selbstbestimmt handeln zu können, und inwiefern Medienkunst uns helfen kann, Technologie besser zu verstehen. Dazu gibt es Einblicke in die Entstehungsgeschichte von mur.at als freier, nichtkommerzieller Provider und in die aktuellen künstlerischen Aktivitäten des Vereins.
Elektroautos: Aral baut an 30 Tankstellen Schnellladestationen
Vodafone-Chef: Britische Entscheidung zu Huawei nicht auf Europa übertragen
Gesichtserkennung: Hinweise auf Face ID in Macs entdeckt
Streit um TikTok: Im Zweifel mit der Partei
Es sieht derzeit nicht gut aus für TikTok. Indien hat die App bereits Ende Juni aus den Stores geschmissen, Australiens Premier kündigt an, sie „gründlich anzuschauen“ und in den USA soll die Entscheidung für ein Verbot „in Wochen, nicht in Monaten“ fallen, sagte Trumps Stabschef Mark Meadows. TikTok hätte dann binnen weniger Wochen seine beiden größten Märkte eingebüßt – ein finanzieller Totalschaden.
Die Argumentationen folgen jedes Mal dem gleichen Skript: TikTok sei ein Risiko für die nationale Sicherheit, weil es Nutzerdaten auf Servern außerhalb des Landes speichert und die chinesische Regierung dort mitlesen könnte. US-Außenminister Mike Pompeo warnte gar, Bürger:innen sollten sich die App nur installieren, „wenn sie wollen, dass Ihre privaten Informationen in die Hände der chinesischen Kommunistischen Partei gelangen“. Nachgewiesen ist ein solcher Datenfluss oder auch nur eine Einflussnahme Chinas bis heute nicht.
TikTok stemmt sich derzeit mit aller Kraft gegen diese Lesart. In den USA hat das Unternehmen eine „Armee von Lobbyisten“ engagiert, um die Stimmung in Washington zu seinen Gunsten zu wenden. In Australien läuft eine landesweite PR-Offensive mit ganzseitigen Anzeigen und Plakatwerbung. Der Slogan: „Don’t make TikTok a political football“.
Weg vom China-ImageTikTok hat in den vergangenen Monaten viel dafür unternommen, zumindest vordergründig seine Unabhängigkeit von der Volksrepublik China zu demonstrieren. ByteDance, das Unternehmen hinter TikTok, sitzt in Beijing und betreibt von dort mehrere Apps, die innerhalb der „Großen Firewall“ operieren, teils sehr erfolgreich. TikTok ist der Exportschlager aus dem Hause ByteDance mit zuletzt 2 Milliarden Downloads weltweit und einem Platz im Herzen vieler Millennials. Solche Zahlen erreichten bisher nur Facebook, Instagram oder Whatsapp.
Um sich gegen die Vorwürfe der Spionage und politischen Zensur zu stemmen, hat TikTok in den USA zuletzt Industrieveteraninnen von YouTube abgeworben und den Ex-Disney-Manager Kevin Mayer als neuen CEO engagiert. Das Hauptquartier soll aus Peking nach Europa verlegt werden, wochenlange Gespräche mit London sind kürzlich vermutlich nur daran gescheitert, dass Großbritannien Huawei vom 5G-Ausbau ausschloss, berichtet der Guardian.
TikTok hortet Daten – wie FacebookTikTok sammelt alle Daten, die Nutzer:innen bei der Anmeldung angeben – Geburtsdatum, Nutzernamen, Emailadresse und Telefonnummer – und auch die Inhalte von privaten Nachrichten, die über die App verschickt werden. Laut der aktuellen Datenschutzerklärung für Deutschland und den „europäischen Wirtschaftsraum“ speichert TikTok darüber hinaus auch technische Daten wie den Gerätetyp, den Browserverlauf, das Betriebssystem oder die IP-Adresse. Aus der IP-Adresse leitet TikTok den Standort ab, manchmal nutzt es dafür auch eine präzisere Ortung per GPS. Wenn Nutzer:innen dies freigeben, kann die App auch auf das Adressbuch und alle dort gespeicherten Kontakte sowie die Liste der eigenen Facebook-Freunde zugreifen.
Darüber hinaus vermisst das Unternehmen detailliert das Verhalten seiner Nutzer:innen: Wer hat wann welche Videos wie lange angeschaut oder geliket, welche Anzeigen angeschaut, mit wem wann interagiert, und wie oft die App geöffnet.
Diese Daten nutzt TikTok, um Profile zu erstellen: Wer bist du, was magst du, was findest du abstoßend oder lustig und mit wem in deinem Umfeld sprichst du darüber? Das ist nützlich, um Nutzer:innen per Algorithmus genau die Inhalte zu servieren, die sie wahrscheinlich sehen wollen. Oder um maßgeschneiderte Werbung auszuspielen.
So weit, so wenig überraschend für einen Datenkonzern. Diese Masse an Informationen einzusammeln von Nutzer:innen, die größtenteils noch sehr jung sind, kann man bedenklich finden. Es ist allerdings, wie TikTok nicht müde wird zu betonen, nicht wesentlich mehr oder invasiver als das, was US-Konkurrentinnen wie Facebook oder Instagram bereits seit Jahren tun.
Der einzige Unterschied: Die Daten schürft in diesem Fall ein chinesisches Unternehmen. Ist das bereits ein Sicherheitsrisiko, das ein Verbot der App rechtfertigen kann?
Der Videoplattform stehen schwere Zeiten bevor. (Symbolbild) Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com visuals Kontakte, aber keine E-MailsGreift TikTok auch heimlich Daten vom Handy ab, ohne Nutzer:innen zu informieren? Das geschah zumindest in der Vergangenheit: Im März hatte der App-Entwickler Tommy Mysk aufgedeckt, dass TikTok auf IPhones alle paar Sekunden auf die Inhalte der Zwischenablage zugreift – selbst wenn die App nur im Hintergrund läuft. Hier können durchaus sensible Informationen wie Passwörter gespeichert sein, die jemand von A nach B kopieren will. TikTok ist allerdings bei weitem nicht die einzige App, die das tut, auch die New York Times, Reuters oder Stern lassen laut Mysk ihre Apps die Zwischenablage mitlesen. In TikTok wurde die Funktion inzwischen entfernt.
Mysk will die Risiken der Datensammlung von TikTok nicht kleinreden: GPS-Daten können verwendet werden, um einzelne Individuen zu verfolgen. Mit den Kontakten in der App und im Adressbuch lassen sich die sozialen Netzwerke einzelner Nutzer:innen rekonstruieren. Auch die Fotos und Videos, die TikToker freiwillig hochladen, verraten einiges über ihr Leben.
Die Vorstellungen, die App könne dagegen wahllos E-Mails oder Chatnachrichten auf dem Telefon mitlesen, bezeichnet Mysk als illusorisch. Apps auf dem iPhone arbeiten in einem umzäunten Bereich. „Die App kann unmöglich E-Mails lesen, die in der Mail-App gespeichert sind.“ Erst wenn Nutzer:innen der App die Erlaubnis erteilen, kann diese Fotos, Standort oder Kontakte speichern. Für Android gelte ähnliches. Die Zwischenablage sei in dieser Hinsicht eine Ausnahme.
Das heißt: Politiker:innen wie Donald Trump und US-Außenminister Mike Pompeo, die TikTok als eine Art Staatstrojaner zeichnen, sind entweder schlecht informiert. Oder sie schüren bewusst Misstrauen.
Weitergabe nach China möglichDas Skript läuft so ab: Jemand kritisiert, TikToks Daten seien vor China nicht sicher. TikTok beteuert daraufhin, Nutzerdaten würden ausschließlich in den USA und Singapur gespeichert und seien bisher nie an die chinesische Regierung weitergeflossen.
In den Datenschutzerklärung für Deutschland steht dazu: „Die bei Ihnen erhobenen personenbezogenen Daten werden außerhalb der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums („EWR“), insbesondere an Server von Dritten in den Vereinigten Staaten von Amerika und Singapur, übermittelt und dort gespeichert.“ (Eine neue Version gilt ab dem 29. Juli, dort steht lediglich: „Die personenbezogenen Daten, die wir von Ihnen erheben, werden an einen Bestimmungsort außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums („EWR“) übermittelt und dort gespeichert.“)
Dass diese Aussage richtig ist, bestätigen auch Analysen von Sicherheitsexpert:innen, die die App unter die Lupe genommen haben. Aus der App heraus werden keine Daten an Server in China geleitet, das meiste geht an Amazon Cloud Services. Was danach allerdings mit den Daten passiert, lässt sich von außen nicht mehr nachvollziehen.
TikTok lässt sich in dieser Hinsicht eine Hintertür offen. „Ihre Daten geben wir ggf. auch an andere verbundene Unternehmen unserer Unternehmensgruppe weiter“, steht dazu in der Datenschutzerklärung. Dies stütze sich auf TikToks „berechtigtes Interesse, die Plattform zu verbessern und zu pflegen“. Das bedeutet allerdings auch: TikTok kann die Nutzerdaten mit den anderen Unternehmen von ByteDance in China teilen – wodurch die Daten wieder in China landen würden.
Update 27.07.2020: Nach Veröffentlichung dieses Artikels schickte TikTok ein weiteres Statement: „TikTok wird nicht in China angeboten und die chinesische Regierung hat keinen Zugriff auf Nutzer*innendaten von TikTok. Weder hat die chinesische Regierung die Herausgabe von Daten verlangt, noch würde TikTok dieser Forderung nachkommen.“ Dieses Statement befasst sich jedoch nicht mit der möglichen Weitergabe von TikTok-Nutzerdaten an „verbundene Unternehmen“ der Unternehmensgruppe.
Allgemeine Antworten auf konkrete FragenAuf die Presseanfrage von netzpolitik.org, welches die in der Datenschutzerklärung genannten verbundenen Unternehmen seien, antwortet TikTok mit einem allgemein gehaltenen Statement, das keinen einzigen Firmennamen außer TikTok enthält. Überhaupt ist es schwer, die Firmenstruktur von ByteDance zu durchschauen. Ein Organigramm auf der Unternehmenswebseite versteckt alle chinesischen Firmen unter dem Namen „Main China Operating Entities“.
Die konkrete Frage, ob TikTok in der Vergangenheit schon einmal Nutzerdaten an ein solches Unternehmen weitergegeben habe, beantwortet TikTok in seinem Statement nicht.
Dort heißt es stattdessen: „Unser Ziel ist es, den Datenzugriff über Regionen hinweg zu minimieren, so dass zum Beispiel Mitarbeiter:innen in der APAC-Region, einschließlich China, nur minimalen Zugang zu Nutzer:innendaten aus der EU und den USA haben.“
Genauso wenig beantwortet TikTok die Frage, wie das Unternehmen verhindere, dass die an verbundene Unternehmen in China übermittelten Daten nicht über diesen Weg an die chinesische Regierung weitergegeben werden müssten. Stattdessen wieder der Verweis auf die Speicherung der Daten in den USA und Singapur, die trotz der Änderung in der Datenschutzerklärung beibehalten werden soll.
TikToks SchwachstelleDer IT-Rechtsexperte Dennis-Kenji Kipker von der Universität Bremen hält den Standort der Server für weitgehend unbedeutend. „Das sind keine Argumente dafür, dass es keine Einflussnahme gibt“, sagt er. Schließlich sei ByteDance nach wie vor ein chinesisches Unternehmen, das seinen Umsatz auch mit Produkten auf dem chinesischen Markt macht. Dort liegt der Schwachpunkt. Denn würde ByteDance sich der Regierung widersetzen, müsste es Sanktionen fürchten, sagt Kipker.
Kipker, der sich in seiner Forschung mit chinesischer IT-Gesetzgebung beschäftigt hat, weist auf ein weiteres Problem hin: Cybersicherheit gilt in China nicht nur als Behördensache, sondern als Aufgabe der gesamten Bevölkerung. Chinesische Gesetze seien grundsätzlich sehr offen und schwammig formuliert, eine Art politisches Weißbuch, das Behörden viel Spielraum lässt. Die unterschwellige Kommunikation darin laute: „Sich zu engagieren und den Nachrichtendiensten zu helfen, ist Aufgabe aller Bürger.“ So lange diese Bürger:innen auf wichtigen Positionen im Unternehmen oder an der App arbeiteten, sei das ein Problem.
Im Zweifel mit der ParteiWie dieses Problem im Konkreten aussieht, beschreibt Fergus Ryan, der ByteDance für das Australian Strategic Policy Institute analysiert. Selbst wenn TikToks Manager in den USA, Europa oder Australien tatsächlich an ihre Unabhängigkeit von der kommunistischen Partei glaubten: ihr Chef, der ByteDance-Gründer und CEO Zhang Yiming, habe in der Vergangenheit bereits das Gegenteil bewiesen.
2018 steckte ByteDance schon einmal in der Krise, als die chinesische Führung von einen Tag auf den anderen zwei ihrer wichtigsten Apps in China abschaltete: den Nachrichtenaggregator Jinri Toutiao und die Videosharing-App Neihuan Duanzi. Zhang veröffentlichte daraufhin einen offenen Brief, in dem er sich dafür entschuldigt, die „sozialistischen Grundwerte“ der chinesischen kommunistischen Partei nicht respektiert zu haben und von der „Lenkung der öffentlichen Meinung“ abgewichen zu sein – in China sind dies gängige Begriffe der Parteipropaganda. „Wir haben eine übermäßige Betonung auf Technologie gelegt“, schrieb Zhang, „und wir haben nicht berücksichtigt, dass Technologie vom sozialistischen Grundwertesystem geführt werden muss.“
Die Botschaft, sagt Ryan, sei ganz klar: Wir verstehen, dass wir nicht einfach unsere Geschäfte machen können, sondern in Abstimmung mit den Zielen der Partei arbeiten müssen. Egal ob ByteDance neue Stellen für die Zensur seiner Inhalte in China schafft oder interne „Partei-Weiterbildungen“ in der Firma abhält, es geschehe immer in dem Bewusstsein, dass die Partei am längeren Hebel sitzt. Wie ein „Damoklesschwert“ hänge dieses Wissen über dem Kopf der Firmenführung in Beijing.
Wenn China will, bekommt es die DatenIn einer Mail an netzpolitik.org sagt Ryan, ihm sei kein einziger Fall bekannt, in dem ein chinesisches Tech-Unternehmen die Weitergabe von Daten an die chinesische Regierung abgelehnt hätte. US-Diplomaten hatten im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um Huawei wiederholt nach solchen Beispielen gefragt, die Washington Post berichtete darüber. Die Unternehmen konnten oder wollten kein einziges nennen.
Auch Dennis-Kenji Kipker glaubt: Selbst wenn TikTok heute keine Daten weitergibt, sei das in Zukunft nicht ausgeschlossen. „Wenn der chinesische Staat sagt, dass irgendwas gemacht werden soll, wird das vermutlich gemacht werden.“
Und Stefan Pantekoek, der vier Jahre lang das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Shanghai leitete, sagt, er halte es für „absolut ausgeschlossen“, dass TikTok die Herausgabe von Daten verwehren könne. „Das Gesetz ist da eindeutig und genügend Beispiele aus der Vergangenheit mit Blick auf WeChat, Alipay etc. verdeutlichen dies. Warum sollte TikTok hier irgendeine Art von Sonderbehandlung zu Teil werden?“
Das Risiko ist die AppPraktisch ist das Risiko, das von der App ausgehe, derzeit noch ein anderes. Sicherheitsforscher:innen haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die App für ein soziales Netzwerk dieser Größenordnung eine geradezu katastrophal schlechte Datensicherheit bietet. Anfang des Jahres hatte ein Freiburger mit einem simplen Hack Zugriff auf Profile erhalten. Im März hatten Analysten der Firma Checkpoint zahlreiche Schwachstellen der App beschrieben. TikTok hat sie zwischenzeitlich geschlossen. Auch habe man einen „erstklassigen Sicherheitschef an Bord geholt“, teilt TikTok dazu mit, und führe regelmäßige interne und externe Überprüfungen der Sicherheitspraktiken durch.
Tommy Mysk, der das Problem mit der Zwischenablage entdeckte, weist auf eine Schwäche hin, die weiter besteht: TikTok nutze für seine Video-Uploads nach wie vor unsichere HTTP-Protokolle, im Jahr 2020 völlig überholt. Wer via TikTok manipulieren oder Nutzerdaten abgreifen will, muss also gar nicht unbedingt ByteDance in der Hand haben. Die Lücken in der Architektur der App auszunutzen, reicht dazu aus.
Auf TikTok kann man sich kurze Videos anschauen und diese selbst erstellen. Die App wurde bislang mehr als 2 Milliarden Mal weltweit heruntergeladen und gehört damit zu den meistgenutzten der Welt. (Symbolbild) Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Josh Rose Eine Vielzahl an ProblemenTikTok ist kein Staatstrojaner, der das ganze Handy oder auch nur das Mailprogramm auslesen kann. Das ist technisch nicht möglich und die anders lautenden Aussagen mancher Politiker:innen sind klar von geopolitischen Interessen geprägt. Das Unternehmen sammelt dennoch eine Vielzahl von Daten. Es vermisst seine Nutzer:innen, ihre Vorlieben, ihre Netzwerke – ebenso wie Facebook und Instagram das tun. Diese Nutzer:innendaten, die auch Adressbücher und private Chatnachrichten enthalten können, kann TikTok mit „verbundenen Unternehmen“ in China teilen.
Selbst wenn es stimmt, dass TikTok bislang noch nie Daten an die chinesische Regierung geben musste, so könnte dieser Zugriff über andere Unternehmen von ByteDance geschehen oder schon geschehen sein. Die Gesetzeslage in China ist eindeutig.
Fachleute halten es für ausgeschlossen, dass TikTok eine Datenherausgabe verweigern könnte, wenn der Staat diese fordern würde. Hinzu kommt, dass TikTok in der Vergangenheit zahlreiche Probleme mit der IT-Sicherheit hatte. Die Plattform ist also auch von anderen Akteuren als dem chinesischen Staat angreifbar.
Jenseits allen geopolitischen Gepolters: Wer sich die App auf das Telefon lädt, kauft sich all diese Probleme mit ein – so schön, lustig, unterhaltsam und sogar politisch die Videos auf der Plattform auch sein mögen.
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Aufhören – Literatur zum Wochenausklang 69 S
Folge 4 mit Literatur von Corinna Antelmann. Diesmal wieder aus „Der Rabe ist Acht“, erschienen 2014 bei mixtvision Verlag, München.
Sendungsgestaltung und Aufnahme: Gunther A. Grasböck
Studiobearbeitung und Schnitt: Mag. Marita Koppensteiner
Musikübergänge aus Privatarchiv.
„ABSOLUTE ROCK – The Classic Rock Hour“ (Nr. 595) – GREAT LIVE MOMENTS II
In dieser Sendung fahre ich nahtlos dort fort, wo ich letzte Woche aufgehört habe: Mit intensiven Livemomenten von großartigen, ja richtungsweisenden Livealben, sämtlice aus den später Siebziger-, frühen Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Diesmal sind die Deep Purple-Nachfolgebands Rainbow, Whitesnake und Gillan zu hören sowie Gary Moore, Thin Lizzy und Lynyrd Skynyrd! Dazu gilt wie letzte Woche: am besten das Radio laut aufdrehen und dazu tanzen.
In diesem Sinne: Rock on
Wolfgang
Blind Date 20 – Hado van Gradec
In dieser Ausgabe ist Hado van Gradec live zu Gast im Studio, ein Vertreter des akustischen Punks, der sich auch dem Austropop zugehörig fühlt, beeinflusst durch Granden dieses Genres, die es nie zugegeben hätten, einer Strömung namens Austropop anzugehören, wie etwa Ludwig Hirsch oder Sigi Maron. Unter anderem wird über seine bisherigen und anstehenden Veröffentlichungen geplaudert.
Acme.Nipp-on-AiR: THE SHOW WITH KYOTO ANIMATION AND SPUPIDITY BY AMAZON (23. Juli 2020, #398)
In der Sendung diese Woche geht es um einen um Kyoto Animation. In den Anime.News erfahrt ihr, wie in Japan den Opfern des Anschlags von vor einem Jahr gedacht wurde und es gibt auch hoffnungsvolle News zu KyoAni. Aber es geht auch um Amazon – die jetzt neuerdings Light Novels und Mangas aus ihrem Angebot streichen, die anscheinend ihrem Moralempfinden widersprechen – wobei es da tw. sogar Animes wie Sword Art Online erwischt, das nun mal echt keinerlei schlüpfrige Story hat. Neben diesen Geschichten gibts dazu noch News aus Japan und viel Musik aus Animes.